Jugendliebe

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"Tua?", rief jemand, wodurch ich wach wurde. Tarek stand im Schlafzimmer und starrte Tua an. Ich sah auf den Wecker, es war kurz nach 6. Tua kam gar nicht klar. "Fuck. Ich bin eingepennt.", murmelte der Große. "Tarek komm her.", bat ich ihn müde. Tua stand auf. "Ich fahre." "Nein, penn auf dem Sofa.", hielt Tarek ihn auf, er war überraschend nüchtern. "Ne, passt schon.", winkte Tua ab. "Wir sehen uns.", schon war er verschwunden. "Ich bin gleich da.", sagte Tarek und zog sich um. Ich legte mich wieder hin und schlief sofort wieder ein.

Alleine machte ich mich auf dem Weg zur Halle. Tarek war zu seiner Schwester gefahren. Als ich reinkam, saßen Luca und Lutz schon auf der Tribüne. Lutz kam mir entgegen. "Bin gleich wieder da." "Hey Marv.", piekste ich ihm in den Bauch. "Na.", lächelte er. Ich ging zu Luca, der sofort Platz machte. "Hi." "Hi.", wir saßen unangenehm nebeneinander. Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte. "Es- Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.", meinte ich und musterte Luca. "Ich bereue es, einfach weg gegangen zu sein, denn ich war sehr in dich Veliebt.", wieder machte ich eine Pause, Luca nickte nur. "Es tut mir leid, dass ich dich einfach sitzen lassen habe.", entschuldigend musterte ich Luca. "Es war super verletzend. Ich hab mich fertig gemacht, weil ich nicht wusste was los war. Hatte ich was falsch gemacht?", ich schüttelte sofort mit dem Kopf. "Nein. Wirklich nicht. Ich bin mit anderen Leuten in Kontakt gekommen, Fabian kanntest du ja. Und durch ihn bin ich halt mehr in diese Drogenschiene gerutscht. Nach meinem Abi konnte ich eine Ablenkung gebrauchen, weil meine Tante ja dann gestorben war und meine Mutter ist weggezogen. Es war einfach zu viel und ich wollte dich nicht mit reinziehen in meinen Untergang. Mit dir wäre es nicht so schlimm geworden mit mir.", erklärte ich. "Ja, war keine gute Zeit für dich. Ich kann nachvollziehen, dass du dich zurück gezogen hast damals. Trotzdem dachte ich, dass wir uns nah genug standen und du mit mir über sowas redest.", der Rückblick auf damals trieb mir Tränen in die Augen. "Hey..", flüsterte Luca und legte seinen Arm um mich. "Ich hab immer an dich gedacht. Es hat mich fertig gemacht, dass du gar nicht reagiert hast. Nichmal über Marv, obwohl du noch in seiner Klasse warst. Du hast in ganz kurzer Zeit mein Leben auf den Kopf gestellt, was mir seid dir nicht wieder passiert ist. Und ich muss ehrlich gestehen, dass mir niemand jemals so viel bedeutet hat wie du mir damals.", ich war überfordert. "Nach dem Entzug hab ich nur an dich gedacht. Ich hab mich aber geschämt und wollte mich nicht melden... Bist du nicht glücklich mit deiner Freundin? Lutz hat gesagt du möchtest ihr einen Antrag machen.", er musterte mich verwirrt. "Doch bin ich, aber mit dir war es anders. Das klingt super kitschig, aber es war einfach besonders.", ich stimmte ihm zu. "Ich versteh dich, ich habs auch so empfunden...", Lutz kam wieder, Luca zog sein Arm wieder zu sich. "Alles geklärt?", skeptisch sah er mich an. "Ziemlich.", nickte Luca. "Ich- setz mich mal zwischen euch.", quetschte Lutz sich zwischen Luca und mir. Mein Handy klingelte, Max rief an. "Hey, Arsch.", begrüßte ich ihn. "Ey! Was los?", fragte er sofort. "Können wir später telefonieren?" "Ich wollte nur bescheid sagen, dass wir alle im Studio sind heute." "Wie spät seid ihr hier?" "Denke so 18 oder 19 Uhr.", eine Chance um meinen Kopf frei zu kriegen. "Dann lass mal im Studio treffen und dann gehen wir dolle feiern oder?", meine Jungs waren Alkohol nie abgeneigt. "Klar, hast du was geplant?" "Ne, ich will einfach nur hart saufen." "Wir wollten wegen meinen Album noch was aufnehmen, danach können wir gehen.", meinte Max, ich konnte Rico im Hintergrund hören. "Scheiß gerade auf deine Musik" "Wow, das ist mies. Das sagt man nicht.", rief er direkt dazwischen. Lutz musterte mich wieder. "Komm schon Max. Wir können ja auch nur zu dritt losgehen." "Und was ist mit Tarek?" "Der bleibt Zuhause. Ich bin um halb 7 beim Studio. Bis dann!", ich legte auf, bevor er was sagen konnte. "Ich muss mal eben pissen.", stand Luca auf und ging runter. Lutz starrte mich an. "Was-" "Ich werde ihn nicht anmachen oder sonst was. Ich musste einfach was los werden. Wenn ich gleich nach Hause gehe, wartet da ein wundervoller Tarek auf mich, der mich über alles liebt, was auf Gegenseitigkeit beruht. Ich werde diesen Kerl irgendwann heiraten.... Also hör auf dir wegen Luca ins Hemd zu scheißen.", unterbrach ich ihn angepisst. Ich sagte Tarek bescheid, dass ich nach dem Spiel erst noch zu meiner Oma wollte und dann direkt zum Studio von Max.
Marv's Mannschaft gewann mit zwei Toren. Nach dem Spiel ging ich zu ihm runter und umarmte ihn einfach. "Hey.. Alles gut?", ich seufzte. "Lutz regt mich auf. Er denkt sofort ich will wieder mit Luca was anfangen.", flüsterte ich, Marv lachte nur. "Wir wissen, dass Luca nicht nein sagen würde, er will ihn einfach beschützen.", nahm Marv Lutz in Schutz. "Ich werde Tarek nicht wegen einer Jugendliebe betrügen. Das kannst du ihnen sagen.", Marv legte seine Hände an meine Wangen und küsste meine Stirn. "Ich muss los.", lächelte ich meinen damaligen besten Freund an. "Wir sehen uns.", nickend ging ich davon, ohne mich von Luca und Lutz zu verabschieden.

Ich schaute kurz bei meiner Oma vorbei und fuhr dann zum Studio. Rico machte mir auf, ich umarmte meinen kleinen Kumpel. "Na Jenn.", grinste er. "Hey kleiner.", meinte ich und ging ins Gebäude. Ich ging einfach in den Mischraum und sprang auf Max seinen Rücken. "Ich hab dich lieb.", überrumpelt musste er erstmal sein Gewicht verlagern. "Ich dich auch. Was is los?", fragte er sofort. "Hab gerade mit Luca geredet, um zu erklären, wieso ich mich damals nicht mehr gemeldet habe.", er nickte stumm und musterte mich. Irgendwie überforderten mich die Gefühle komplett und ich fing an zu weinen. Max nahm mich lachend in die Arme. "Was ist denn los?", flüsterte Max. Ich konnte gar nicht reden und blieb einfach weinend in seinen Armen.

"Gehts wieder?", fragte Max und musterte mich. "Ja..", schniefte ich und setzte mich wieder normal hin. Mir war das alles zu viel geworden mit den ganzen Erinnerungen an damals. Max konnte sich denken was los war. "Hängst du noch an ihm?", Ich schüttelte meinen Kopf. "Ok, gut. Ich rede da nicht noch mehr von. Leg dich einfach schlafen, kleine.", ich nickte. "Ich hab dich lieb Max." "Ich dich auch.", er küsste meine Stirn, dann legte ich mich hin..

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt