49 ~ Animals

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18:30 Uhr || Wohnzimmer
Mir fiel fast das Kinn herunter, als ich das hörte. Wenn es eine andere Möglichkeit gab, musste ich es wissen. "Könnt ihr mich nicht einfach gehen lassen?", fragte ich. Ich hatte Angst vor dem, was noch vor mir liegen würde. "Nein.", fauchte Jungkook und kam einen Schritt näher.
An seinen immer noch tiefroten Augen konnte ich erkennen, dass er wütend war, oder einfach nur sein Durst gestillt werden musste. Seine weißen Fangzähne blitzten aus seinen Mundwinkeln hervor und fielen mir regelrecht ins Auge.

"Okay.. Welche Option gibt es dann noch?", fragte ich etwas unbehaglich. Immer noch fürchtete ich mich vor einer Antwort. "Du musst bei uns bleiben, mit uns wohnen. Und immer dann, wenn wir unseren Bedürfnissen nachkommen müssen, musst du dich uns zur Verfügung stellen.", erklärte Namjoon. Er schien praktisch schon von einer Zustimmung aszugehen. Ich biss mir unbewusst auf die Lippe. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt, denn als ich in alle sieben Gesichter guckte, sahen sie wie Furien aus. Sie hatten alle den selben Gesichtsausdruck und strahlten Ehrfurcht aus.

Und Taehyung, der sonst so ruhig schien, war nun nicht mehr wiederzuerkennen. Als ich dann einen Atemzug an meinem Nacken spürte, lief es mir kalt den Rücken herunter. Eine Zunge glitt ihren Weg zwischen meine Schulterblätter und wieder zurück. Mit einer tiefen Stimme sprach nun Taehyung, "Und, was sagst du?" Ich überlegte immer noch. Keiner meiner Lösungen wollte plausiebel klingen, zumindest nicht in diesem Moment. "Du willst doch nicht, dass wir dich erledigen müssen...", grummelte mir nun ein furchterregender Jimin auf die andere Seite des Halses. Ich hielt vor Schreck mein Hose fest und griff so fest wie ich konnte, in den Stoff der Hose. "Hast du etwa Angst?", fragte Jungkook und lachte darauf kurz.

Ich schüttelte kurz meinen Kopf. Was sollte ich tun?
Ihren Bedürfnissen nachgehen, wann immer sie wollen?
Mit ihnen leben? Vielleicht sogar noch das Hausmädchen spielen...

Ich fühlte mich wie ein Nutztier, das gerade ausgesucht und inspiziert wurde. Doch was hatte ich für eine andere Wahl? Ich meine, es gab bestimmt eine andere Lösung. Aber wenn ich nicht zustimmen würde, würde das reizende Mädchen aus meiner Klasse sterben müssen und viele weitere Opfer würden folgen. Doch dann fragte ich mich, 'Warum hat keines der früheren Opfer sich dazu bereit erklärt, mit ihnen zu leben?' Waren sie eventuell schon gestorben? Denn immerhin hieß es ja - Alle 100 Jahre -.

"Ich tu's.", schoss es dann doch plötzlich aus mir heraus. Sofort schlich sich ein übles Grinsen in die Gesichter der Vampire. Erneut bekam ich ein ungutes Gefühl, jedoch vertraute ich ihnen irgendwie. Denn irgendwas sagte mir, dass ich hier bleiben musste...

Taehyung beugte sich über mich und schon spürte ich, wie sich ein Paar scharfer Zähne in meinen Hals bohrte. Es war die Seite, auf der sich Jimin befand. Ich merkte, wie ein paar Tropfen des warmen Blutes meinen Hals hinunter liefen und Flecken auf meinem Shirt hinterließen.
Der Schmerz zog sich immer weiter, da Jimin immer gieriger wurde. Meine Vision wurde langsam verschwommen und kurz bevor Jimin weiter machen konnte, unterbrach ihn Namjoon.
"Da das nun geklärt wäre, gibt es noch einen Punkt zu wissen.", er guckte mich löchernd an und Jimin entfernte sich von meinem Hals. Dabei leckte er den Rest meines Blutes ab und gab mir einen Kuss auf die Eintrittswunde.

"Wärst du bereit, dich zu uns zugesellen? Für immer?", fragte er mich und noch immer saß ich unruhig, kaum ernst zu nehmend, auf der Couch. Bevor ich jedoch eine übereillige Antwort geben konnte, biss auch Taehyung in meine sensible Haut am Hals. Er war jedoch auf der anderen Seite und es schmerzte noch mehr, als zuvor. Jungkook, J-Hope, Yoongi und Jin waren nun auch näher an das Geschehen heran gekommen. Sie guckten mich noch erwartungsvoller an, als ohne hin schon. Vor lauter Schmerz kniff ich die Augen zu. Doch anders als bei Jimin, verwandelte sich der Schmerz des Bisses in ein - erneut - überweltigendes Gefühl.

Nebenbei versuchte ich einen klaren Gedanken zusammenzufassen, und ging Pro und Kontra durch.

Ich wusste genau, was Namjoon gemeint hatte. Ich sollte einer von ihnen werden, wenn das überhaupt möglich ist. Einer von ihnen, so dass keine neuen Opfer mehr gefordert werden mussten. Keine unschuldigen Leute. Und wenn ich etwas dazu beitragen konnte, dann wollte ich das auch tun.

Langsam öffnete ich meine Augen und guckte somit genau in die von Namjoons. Abwechselnd guckte ich zu Jungkook, der mich zu brechen versuchte. "I-ich wäre einverstanden.", ich machte es so knapp wie möglich und antwortete. Wieder einmal schlich sich auf Jungkooks Lippen ein geheimnisvolles Grinsen. "Dann fängst du heute an. Genau JETZT...", fügte Jungkook hinzu.
Und bevor ich mich umsah, befand ich mich in kaputten Sachen auf der Couch, im Wohnzimmer.

Von Vampiren Entführt || (BTS) FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt