66 ~ Induvidualität

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22:32 Uhr
Für den Rest des Tages wurde ich in Ruhe gelassen. Aber eines plagte mich immer noch. Dieser verfluchte Durst wollte einfach nicht verschwinden.
Die ganze Zeit konnte ich mich durch das Lesen von bestimmten Chronicken beschäftigt und abgelenkt halten.
Doch mittlerweile quälte mich etwas anderes. Ich legte das schwere Buch zurück und tapste leise hinunter bis in die Küche. Ich versuchte etwas leichtes zu finden. Einen Salat oder ähnliches, da es ja immerhin schon ziemlich spät war.

Die Kälte des Kühlschrank traf mich im Gesicht, wie die bittere Realität, dass ich mich unter Hormongesteuerten Vampiren befand. Eigentlich ziemlich lustig.
Ich schaute von Fach zu Fach, doch fand nichts zu essen. Es befand sich sogar sehr viel im Kühlschrank, aber nicht das, worauf ich gerne Lust hatte.
Etwas enttäuscht seufzte ich kurz. "Och manno..", ich machte einen Schmollmund, da mich eh keiner mehr sehen konnte.

Doch plötzlich stand jemand vor mir, als ich mich umdrehte, um die Küche wieder zu verlassen.
Ich hörte, wie schnell sein Herzschlag pochte. Angestrengt nichts zu denken, guckte ich an ihm vorbei. Nun musste es für Jimin so ausgesehen haben, als ob ich ihn anguckte, obwohl ich in Wirklichkeit an ihm vorbeischielte.

"Gott! Du hast mich erschrocken!", beschwerte ich mich anschließend. Versuchte dabei immer noch, nicht seinen Oberkörper anzugucken. Geschweige denn sein Gesicht, welches irgendwie attraktiver als sonst wirkte. "Hehe. Entschuldige bitte.", er lachte mich etwas aus und kam mir einen Schritt näher. "Nichts gefunden?", fragte er, als er sich selbst am Kühlschrank bediente.
"Nein.", antwortete ich knapp. Jimin beugte sich jetzt nach unten, wodurch ein Teil seines Rückens gezeigt wurde. Diesen Teil konnte sein hochgerutschtes T-Shirt nun nicht mehr bedecken. Ich räusperte mich, "Ähm.. Jimin, dein T-Shirt." 

Schnell guckte ich weg, als er sich mit einer Flasche in der Hand zu mir drehte. "Hm. Was ist mit meinem T-Shirt?", fragte er, als er dieses nach Flecken und Löchern absuchte. "Ah nichts. Ist schon gut.", ob ich mir das nun denken würde oder es laut aussprechen würde, er würde es eh mitbekommen...

"Was hast du da?", fragte ich neugierig und guckte Jimin dabei zu, wie er aus der Flasche trank, die wie eine Weinflasche aussah. "Magst du mal probieren?", fragte er, als er komplett vor mir stand. Mein unterer Rücken wurde gegen die Theke gedrückte, während Jimin nur einen halben Meter von mir entfernt stand und die Flasche hochhielt. "Ja, gerne.", sagte ich und lächelte ihn dabei an. Doch zu meiner Überraschung gab er mir nicht das Behältnis, sondern nahm einen großen Schluck vom Getränk. Anschließend stellte er die Flasche zurück.
Jimin machte einen letzten Schritt, beugte sich leicht zu mir nach unten und guckte mir dann tief in die Augen.

Ich musterte ihn irritiert, runzelte die Augenbrauen. Doch bevor ich irgendwas sagen konnte, drückte er mir seine Lippen auf. Der vermeintliche Wein drang durch meine Lippen, die ich wegen des süßen Geschmacks leicht öffnete. Immer mehr Flüssigkeit lief meinen Hals herunter und immer mehr fing ich an Jimins Mund abzulecken. Auf seinen Lippen befand sich immer noch etwas von diesem leckeren Getränk und erstaunt guckte er mich an.
Er guckte mir ebenfalls genau in die Augen und wagte es nicht, auch nur ein mal wegzusehen.
"Und wie hat's gemundet?, fragte er verspielt. "Rede nicht so geschwollen.", sagte ich und klopfte ihm leicht gegen seine Brust.

Ich war gerade dabei einen Schritt zur Seite zu gehen und die Flasche zu holen, als Jimin beider seiner Hände rechts und links von mir auf der Theke platzierte. "Du hast mir nicht geantwortet.", er grinste schief. "Ja, hat es. Und deswegen wollte ich die Flasche und zwei Gläser holen.", sagte ich und machte wieder meinen Schmollmund. "Das brauchst du nicht.", erneut grinste er mich frech an, doch er bekam einen verwunderten Blick meiner Seite.
Mit seinem Zeigefinger deutete er auf seinen Hals und tippte dort zweimal auf.
"Da hast du's", ich war zu verwirrt, um mich jetzt von der Stellte zu bewegen.

Langsam verstand ich. "Du trinkst dein eigenes Blut?", fragte ich etwas angeekelt.
"Ja, warum nicht? Ich meine, wenn nichts anderes da ist.. Und ich versuche Abstand..", Jimin murmelte die letzten Worte, so konnte ich ihn nicht mehr verstehen.
Stattdessen kam er mir immer näher, bis sich seine Lippen wieder auf meinen befanden. Er fing an mich vorsichtig zu küssen und schloss dabei seine Augen. Etwas erstaunt guckte ich ihn an, bevor ich ihm dann doch verfiel. Angst davor, dass ich diesen Moment zum 'fliehen' nutzen würde, verstärkte er seinen Griff auf der Theke.

Seine Unterarme presste er ständig gegen meine Hüfte und er würde nicht so schnell loslassen.
Jimin verließ meine Lippen und bahnte seinen Weg zu meinem Hals. Dort versuchte er die baldige Wunde zu verwöhnen, jedoch konnte er sich nicht lange zurückhalten.
Ich spürte, wie sein Kiefer auseinander sprang und er seine Zähne in meinen Hals bohrte. Auch dabei versuchte Jimin vorsichtig zu sein, was ihn von Taehyung und besonders von Jungkook unterschied. Die nächste Sensation kam auf mich zu. Daraufhin schloss ich die Augen und legte meinen Kopf zur Seite, damit Jimin mehr Platz hatte.

Doch auch bei ihr gab es jetzt einen Unterschied. Sie fühlte sich ebenfalls anders an, als die, die ich bei Taehyung und Jungkook erfahren hatte.

"Also ist jeder Biss etwas individuelles...", dachte ich mir und genoss Jimins Vorsicht.
Er entfernte sich von mir. Wieder spürte ich diese Leere und war leicht enttäuscht.
"Nicht jeder Biss.. Jeder Vampir.", er lächelte mich an, wobei seine Augen schon fast zu verschwinden schienen. Bei diesem Anblick fing mein Herz an zu rasen.
Jimin verlagerte nun den größten Teil seines Gewichts auf seinen rechten Arm. Er zeigte mir dadurch, dass auch ich etwas genießen solle.

Ohne lang auf mich warten zu lassen, leckte ich ihm kurz über die Stelle, unter der sein Puls zu spüren war. Plötzlich fing Jimin an, intensiver für mich zu riechen. Ich hatte das Gefühl, als ob ich seine Stimmung problemlos erkennen konnte. Er schien glücklich zu sein, was mich wiederum glücklich machte. Immer mehr trank ich von ihm und schien immer gieriger zu werden. Mein trockener Hals fing wieder an sich zu normalisieren. Währenddessen ich versuchte Jimin nicht wegen Blutverlust zu töten, wenn das überhaupt bei Vampiren möglich war, drückte er mich immer mehr an die Theke. Bis nach wenigen Sekunden kein Platz mehr war, und ich mich nun auf der Theke befand.

Jimin streckte seinen Hals, während ich meinen senkte. Desto stärker ich saugte, desto mehr würde Jimin mir in die Hüfte greifen. "Eun-Mi...", winselte er. Bei dieser Stimme merkte ich, dass es zu viel des Guten war. Schwer atmend entfernte ich mich von ihm. Jetzt lächelte er mir zu und gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Anders als bei Jin, störte es mich dieses Mal nicht. Schnell kam er wieder auf die Beine und platzierte seinen Körper weiterhin an meinen.
Was versuchst du da gerade...?

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So! Fertig ^^ Also mit diesem Kapitel :D
Ich habe sogar für meine Mathevorprüfung gelernt xD Ich bin stolz auf mich, da ich das so gut wie nie mache... Lernen im schulischen Bereich ist fast schon so wie ein Fremdwort - haha
Noch ein OneShot heute oder lieber ein weiteres Kapitel zu 'Siblings Love'? <3

Von Vampiren Entführt || (BTS) FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt