Von Vampiren Entführt || (BTS) FF

75 ~ Reality

19:50 Uhr
"Zu dir.", Jin warf mir ein liebevolles Lächeln entgegen und schaute mir dann direkt in die Augen. Zur gleichen Zeit fragte er nach meinem Einverständnis und ich konnte nicht anders, als sein Angebot anzunehmen. "Natürlich.", etwas erleichtert lächelte ich.

Ich hatte nichts dagegen, dass Eun-Mi zu einem der anderen Beiden kommen würde. Aber vielleicht wollte ich, dass sie zu mir kommt, weil ich sie mochte. Eventuell, weil ich sie sogar sehr mochte. Jedoch war ich mir deswegen noch nicht hundert prozentig sicher.

"Dann räum bitte ein paar Sachen von ihr in deinen Schrank. Etwas Platz solltest du ja noch haben.", sofort gab mir Jin die kleinen Aufgaben, die nötig waren. Während ich Eun-Mi's Sachen in mein Zimmer bringen sollte, bereiteten Jin und Namjoon eine besondere Suppe vor. Sie sollte sie beruhigen und ihr genug Kraft geben, um sich gerade so über Wasser zu halten.

Mit dieser Mahlzeit blieb sie stark, konnte uns jedoch nichts antun.

Gerade als ich die letzten Dinge aus Eun-Mi's Schrank in meine Kommode befördern wollte, rief Jungkook nach mir. "Tae!!", so laut hatte er schon lange nicht mehr meinen Namen gerufen. Sofort wusste ich, dass es was ernstes war und ich machte mich auf den Weg, von dem seine Stimme ausging. Als ich vor Jungkook stand, kauerte er unten am Boden und hielt sich seinen Arm.
"Was ist passiert?", fragte ich, als ich Jungkook's Körper nach Wunden absuchte.

"Eun-Mi.. Sie ist wach.. Und auf dem Weg in ihr Zimmer..", kurz darauf fing Jungkook an zu husten und hielt sich die Hand vor den Mund. Er blutete an seinem rechten Arm und ich erkannte zwei Bissspuren. Sie mussten von Eun-Mi stammen.

Jungkook würde sich schnell wieder erholen. Deshalb lief ich erneut nach oben in Eun-Mi's Zimmer. Mit einer etwas beschwerteren Atmung stand ich endlich an ihrem Türrahmen. Sie stand mit dem Rücken zu mir und war wie versteinert. "Eun-Mi?", fragte ich vorsichtig.
Sie gab anfangs keinen Laut von sich, bis ich jedoch ein zimperliches Geräusch hörte. "Eun-Mi? Weinst du etwa?", fragte ich und lief langsam auf sie zu. Ein weiteres, diesmal lauteres Schluchzen machte sich bemerkbar. Ich stellte mich anschließend vor sie und sah, wie sie sich die Hände vor ihr Gesicht hielt.

Sie sagte weiterhin nichts, bewegte sich ebenfalls nicht. Anfangs wusste ich nicht, was ich tun sollte. Schließlich nahm ich sie einfach in den Arm und legte meinen Kopf auf ihren.Langsam taute sie auf und ihre Schultern hoben und sanken sich. Unschlüssig, ob ich sie hier behalten sollte, oder ob ich sie mitnehmen sollte, umarmte ich sie einfach noch eine Weile und verweilte in unserer jetztigen Position. Plötzlich löste sie sich von mir, "Wo sind meine ganzen Sachen?" Sie hatte einen verwirrten und verletzten Gesichtsausdruck.

"In meinem Zimmer." Bevor ich jedoch noch etwas sagen konnte, kam sie mir zuvor. "Warum?", fragte sie mich und guckte mich mit großen, unschuldigen Augen an. "Du wirst absofort bei mir schlafen. So haben wir dich besser unter Kontrolle.", diese Worte hörten sich für mich so selbstverständlich an und doch zur gleichen Zeit.. verletzten sie mich. Aber ich war momentan nicht der Mittelpunkt. Eun-Mi fühlte sich missachtet und ausgenutzt. Genau so wollte sie sich nie fühlen, aber wir gaben ihr das Gefühl. Besonders ich, da ich nicht auf meine Ausdruckweise geachtet habe.

"Mich besser unter Kontrolle zu halten also...", sie wiederholte meine Worte mit einer misstrauischen Mimik. "So meinte ich das nicht..", ich versuchte mich augenblicklich zu entschuldigen, doch sie lehnte es ab. Nun gab sie keinen Muchs mehr von sich, genau so wenig bewegte sie sich. Ich beschloss einfach, sie an ihren Armen in mein Zimmer zu führen. Vielleicht würde Eun-Mi sich ja so beruhigen.

20:01 Uhr
Eun-Mi saß mit dem Rücken am Headboard des Bettes angelehnt und hatte ihre Hände um ihre Knie gefaltet. Ich saß währenddessen vor dem Fernseher, auf dem Boden, der sich vor dem Bett befand und schaute eine Reality-Show. Plötzlich grummelte Eun-Mi's Magen. Wir beide guckten uns an und Eun-Mi konnte man einen leichten Ton Röte ansehen. Sie guckte mich bedrückt an und bat mich förmlich um etwas zu essen. "Soll ich was zu essen holen?", fragte ich sie schließlich und bekam ein Nicken als Antwort.

Schnell stand ich auf und lief nach unten in die Küche, zu Namjoon und Jin, die die Suppe bereits fertig gekocht hatten. "Hättest du noch länger gewartet wäre sie kalt geworden.", ermahnte mich Jin und drückte mir augenblicklich die Schüssel in die Hände. "Sorry.", sagte ich knapp und hörte Jungkook auch schon im nächsten Moment, dem es schon wieder besser zu gehen schien. "No, It's too late now to say sorry~", sang er fröhlich auf der Couch liegend. "Ja. Wirklich sehr schön Kookie.", meinte ich nur knapp und verschwand so schnell, wie ich gekommen war.

"Essen ist da~", sang ich halb und Eun-Mi setzte sich aufrecht hin. "Danke sehr.", hauchte sie leise und warf mir ein zartes Lächeln zu. "Ich hoffe es schmeckt.", sagte ich, als ich ihr beim Essen zu sah. Sie hatte noch nicht einmal einen Löffel gegessen und schon breitete sich das Aroma der Suppe aus. Ihre Augenlieder flatterten und sie schien schläfrig zu werden.

Hatten Jin und Namjoon die Suppe zu hoch dosiert? Nein - Das kann nicht sein. Die Beiden wissen was sie tun.

"Was habt ihr da rein getan?", fragte sie und ich verfiel schon fast in Schock. "Das schmeckt echt lecker.", fügte sie anschließend hinzu. Etwas erleichtert atmete ich auf. Genüsslich aß sie weiter und schien die ganze Zeit nichts zu bemerken. Nach fast 5 Minuten hatte sie alles aufgegessen und saß nun mit großen Augen auf dem Bett. Sie starrte auf den Fernseher, anscheinend sehr angetan vom Programm.

"Bist du nicht müde?", fragte ich sie verwirrt, da das eine Nebenwirkung der Suppe sein sollte. Sie schüttelte wild ihren Kopf. "Nein, überhaupt nicht.", ihre Stimme klang hell und wach. Plötzlich kraulte sie näher an meinen Rücken heran. Denn ich befand mich wieder auf dem Boden, vor dem Bett. "Im Gegenteil.", Eun-Mi biss sich auf die Lippen, als ich sie musternd anguckte. "Ich bin immer noch hungrig.", sie leckte sich die Lippen und starrte mir unglaublich lange auf meine Lippen. "Dann hole ich dir mal lieber noch was zum Essen."

Ich war gerade dabei aufzustehen, als sie mich an meinem Arm wieder nach unten zog. "Aber mein Essen befindet sich bereits hier.", fügte sie hinzu und offensichtlich war ich ihre Beute. Sie war zwar ein Mädchen, zusätzlich sollte sie die Suppe schwächen.. Jedoch hatte ich Angst vor ihr. Viel mehr war es Respekt, den ich vor ihr hatte. Schließlich hatte Eun-Mi es geschafft, Jungkook zu Boden zu bekommen und ihn winselnd zurückgelassen.

Nun kam sie zu mir auf den Boden und guckte mir einfach nur in die Augen.

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Hey ^^ Ich habe mal eine Frage :) Gefallen euch die Kapitel besser, wenn sie so lang sind wie dieses hier oder ist es zu lang? Um ehrlich zu sein, lässt es sich viel besser schreiben xD