58 ~ Ectasy

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20:19 Uhr
Kein zurück mehr... Diese unrealistisch wirkenden Augen konnten einen direkt in ihren Bann ziehen.

Nun stand ich mit Taehyung zusammen vor der Wand. Wir beide wussten anscheinend jedoch nicht, was zu tun war. Wie zwei Anfänger, die nichts mit sich anzufangen wussten. Eine Stille machte sich im Raum breit und ich wollte gerade an meinen Nacken fassen, als Taehyung sich meine Hand schnappte. Er pinnte sie über meinen Kopf und führte meine andere Hand ebenfalls über diesen.

Ein Lächeln schmogelte sich auf meine Lippen, denn irgendwie war ich aufgeregt und neugierig.

Wie würde sich so ein besonderer Biss anfühlen?
Was Ist, wenn mein Körper den Biss nicht Verträgt? Wie ein Medikament, welches er einfach abstoßen würde. Bloß, dass es eine verhärende Folge für mich hätte.

Langsam näherte sich Taehyung meinem Hals, doch stoppte. "Denk daran : Du musst es zu hundert Prozent wollen.", das waren seine letzten Worte bevor er seine Lippen auf meine legte. Ich schloss meine Augen, überrumpelt von dem überwältigendem Gefühl.

Ich will es!
Ich will es zu 100 Prozent!!

Mit diesen Gedanken schnellten Taehyungs spitze Fangzähne in meinen Hals, nachdem er sich von meinen Lippen entfernt hatte.
Meine Augen öffneten sich schlagartig, als ich von einem neuen und mir unbekannten Gefühl beglückt wurde.

Es schien, als ob die Zeit stehen blieb und ich fühlte mich starr.
Taehyung platzierte seine Hände an meiner Hüfte, hob mich an und automatisch schlug ich meine Beine um seine Hüfte. Weiterhin saugte er an meinem Hals. Mit jedem Schluck, den er von meinem Blut trank, fühlte ich wie sich meine Blutgefäße verengten. Ein leichtes ziehen machte sich in meinen Adern bemerkbar und ich wurde immer schwächer.

Taehyung setzte mich währenddessen vorsichtig auf dem Bett ab, denn er schien bemerkt zu haben, dass ich nun etwas sensibler reagierte.

Seine Finger glitten von meiner Hüfte herunter bis zu meinen Oberschenkeln, als er diese fest hielt. Seine Berührung fühlte sich so heiß an und seine Fingerkuppen brannten förmlich auf meiner Haut.
Weiter saugte er das Blut, welches langsam aber sicher knapp wurde.

Plötzlich hörte er auf und entfernte sich um einige Zentimeter von mir. Die Distanz war nicht groß, doch ich fühlte mich allein gelassen und kalt.
Auf einmal spürte ich keinen Herzschlag mehr, doch in Ohnmacht fiel ich ebenso wenig. Taehyung grinste mich an, streichelte meinen Kopf, als er meine Verwirrung sah.
Doch als er seine Hand zu meinen Haaren führte, konnte ich seine Adern sehen. Sie pulsierten nicht, aber ich konnte sie deutlich erkennen.

"Was zum?!", ich schreckte zurück. Jedoch fiel Taehyung durch die ruckartige Bewegung auf mich und befand sich nun auf der Höhe meines Bauches. Langsam striffen meine Augen den Weg der Pulsschlagader entlang und endeten an Taehyungs Hals. Dort schien sich etwas zu bewegen und plötzlich spürte ich ein Verlangen.

Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als er etwas verwirrt schluckte. Doch dann fiel sein Blick auf meine Lippen. Mit seinem Zeigefinger kam er immer näher, als er sich nebenbei versuchte aufzustützen. Leicht stupste er mit seinem Finger gegen meinen einen Eckzahn und als ich meine Reflektion im Spiegel sah, wurde mir ganz schwindelig.

Ich hatte ebenfalls rote, doch auch lila-schimmernde Augen. Was mir dann aber als nächstes auffiel, waren meine nun spitzen und gefährlich aussehenden Fangzähne.

"Oh nein..", ungläubig fasste ich mir an den Mund und rieb mir anschließend die Augen. "Das ging viel zu schnell..", sagte ich. Dabei beförderte ich meinen Oberkörper nach oben und drückte Taehyung etwas zur Seite. Er guckte mich völlig fasziniert an.

Ich merkte, wie mein Körper anfing zu zittern. Und kurz darauf kullerte die erste Träne über meine Wange.
Diese wurde jedoch sofort von Taehyungs Daumen beseitigt.
"Bist du nicht zufrieden?", fragte er mich. Er hatte recht, es hätte definitiv schlimmer kommen können.
"Ich weiß es nicht..", erneut begutachtete ich mich im Spiegel.

"Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde..", gab ich zu. "Das zeigt dann aber, dass du dir deiner Entscheidung sicher warst.", Taehyung kam mir jetzt wieder etwas näher. "Du hast recht..", doch als ich mich dann auch zu ihm umdrehte, erkannte ich ihn nicht mehr als einen Freund. Er erschien mir eher schmackhaft und äußerst attraktiv...

"Taehyung.. Ich..", bevor ich etwas weiteres sagen konnte, beugte er sich zu meinem Ohr runter. "Shh.. Ich weiß was du brauchst.", er lächelte mich verständnisvoll an und drehte seinen Kopf zur Seite. Erneut konnte ich seine Halsschlagader sehen und musste schlucken. Ich dachte, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Denn ich hatte das Verlangen, ihm sofort an den Hals zu springen. Doch ich hielt mich zurück.

"Nein Taehyung...", ich weigerte mich.
"Trinkst du nichts, wirst du umfallen und eventuell nicht mehr aufstehen können.", das sagte er so, als ob es das normalste der Welt wäre.
Er hatte seinen Teil dazu beigetragen.
Und man konnte mir ansehen, dass ich noch am Leben bleiben wollte.

Mit einem Mal riss ich meinen Mund auf. Es kam instinktiv und meine Zunge legte sich auf seine weiche, kalte Haut. Er zuckte kurz zusammen, beruhigte sich dann aber.
Gierig, und das konnte er spüren, trank ich von seinem Blut.
Dieser Geschmack... Dieses Gefühl. Es war so berauschend und ich wollte nicht, dass es aufhört.

"Eun-Mi...", stöhnte Taehyung auf. Er hörte sich schwach an. "Nicht so viel... auf einmal..", schon jetzt kämpfte ich mit mir, doch ich wollte einfach nicht aufhören. Gerade in den Moment, als ich nicht damit rechnete griff Taehyung mit letzter Kraft nach meinen Schultern.

"Stop.", er hatte eine ermahnende Tonlage und ich fuhr zusammen.
"Ich möchte dir was zeigen..", er beugte sich nun erneut über meinen Hals. Jedoch befand er sich jetzt etwas tiefer, als die vorherigen Bissspuren es zeigten. Auf Höhe des Schlüsselbeins setzte er an und sagte dann ein letztes Wort. "Trink."

Taehyung fing an, ein weiteres Mal an meiner Haut zu saugen und ich tat, wie er mir befohlen hatte.
Ich setzte meine neu gewonnenen Zähne an seinem Nacken an und fing an ebenfalls zu trinken.
Es fühlte sich noch besser an, als zuvor. Es fühlte sich intimer an. Inniger und vertrauter.

Voller Genuss gaben wir beide Geräusche von uns, die mir eigentlich unangenehm waren. Doch momentan war mir das so ziemlich egal.

Taehyung beendete zuerst seine kleine Mahlzeit und schaute mir dann in die Augen. Ich hatte auch von ihm abgelassen und guckte ihn nun leicht müde an. "Und? Wie fandest du's?", fragte er wie aus dem nichts. 
Es war unglaublich, magisch und unbeschreiblich. Aber so wollte ich ihm das nicht sagen.

Ich lächelte ihn einfach nur an.
Und er schien es zu verstehen.

Er fing an mich mit seinem zweideutigen Lächeln anzugucken.
Plötzlich befanden sich seine Hände neben meinem Kopf und ich mich auf dem weichem Bett. Sein Atem kitzelte, als er genau auf die entstandenen Bisswunden hauchte.
Einfach, weil ich es wollte, legte ich meine Hände an die Seiten seines Halses und zog ihn zu mir.

Ich zog seinen Kopf etwas nach unten und gab ihm anschließend einen Kuss auf die Stirn.

Doch in diesem Moment wurde die Tür aufgebrochen.

Von Vampiren Entführt || (BTS) FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt