Volderah-Part 144

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~Back to normal~

Drei Tage ist es jetzt her, dass mich Voldemort aus Azkaban befreit hat.
Der Aufenthalt hat seine Spuren auf mir hinterlassen.
Meine Haare sind strohig und ziemlich verflizt, meine Wangenknochen treten deutlich hervor und abgemagert bin ich. Ich bin sehr schmal geworden, die blasse Haut spannt sich wie Pergament über meine Knochen. Mein Schwangerschaftsbauch sieht schrecklich überdemensioniert zum Rest meines Körpers aus, selbst jetzt wo er gar kein Baby mehr beherbergt. Es wird dauern bis sich Alles wieder zurückgeformt hat und mein Bauch wieder flach wird.
Unter meinen Augen sind tiefe, dunkelblaue Schatten und sie haben ihren Glanz fast verloren; sodass ich immer etwas erschöpft aussehe.

Als ich das erste Mal in den Spiegel geguckt habe, habe ich geweint. Die Frau die mir da entgegenblickte sah gar nicht mehr so aus wie ich. Vielmehr hatte ich in meinen Augen eine abstrakte, plötzliche Ähnlichkeit mit meiner Tante.
Und das war das letzte was ich wollte!
Aussehen wie Bellatrix.
Nur in blond und jünger.

Tom streitet das zwar komplett ab und versucht mir immer wieder klarzumachen dass ich in seinen Augen noch immer wunderschön bin, aber ich verfüge über Realismus und weiß es besser.
Natürlich ist es unglaublich lieb von ihm und ich bin ihm ja auch dankbar!
Aber ich möchte einfach nur schnell wieder zu Kräften kommen.
Mein Mann hatte mir strenge Bettruhe verordnet, der weiteste Weg den ich bis jetzt gegangen bin war der zum Klo.

Johnny schläft immer bei uns im Ehebett in der Mitte und wenn Tom tagsüber in der Hütte rumgeht oder ab und zu für wenige Minuten verschwindet, dann hat Johnny die ganze freie Betthälfte für sich allein.
Meistens liegte er auf mir oder neben mir, viel macht er ja auch noch nicht außer Essen, Schlafen und dir Windeln voll.
Tom hatte meine Mutter beauftragt Windeln zu besorgen, ich darf das Haus ja nicht verlassen und jeder Todesser der noch nicht als einer vom Ministerium regestriert worden war, musste etwas anders mitbringen.

Und so stapelten sich mittlerweile Fläschen, Strampler und Windeln und Schnuller alle in einer Ecke.
Voldemort fand es erniedrigend seine Todesser mit sowas zu beauftragen,aber er war sich auch bewusst dass wir keine andere Wahl hatten.
Zudem ist er total vernarrt in Johnny. Er redet die ganze Zeit mit ihm, bespaßt ihn, wiegt ihn, trägt ihn auf dem Arm in der Hütte rum und zeigt ihm alles.
Manchmal fühle ich mich schon vernachlässigt. Nur Windeln wechseln, das fällt an mich ab, da weigert sich Tom wie sonst was.

"Du hast schon viel schlimmere Sachen gemacht-"krächze ich mit angehaltenem Atem, während ich Johnny auf meinem Schoß wickel. Noch immer bin ich im Bett.
Tom steht am anderen Ende des Raumes. "Die habe ich mir aber meistens selber ausgesucht und Babys sind Frauensache!"
Ich lächel schwach und versuche Johnny stillzuhalten. "Jaja...Drehst dir ja eh immer Alles so, dass du gut dastehst."
"Ja sicher. Zweifel mich nicht an, ich hab immer Recht."
Johnny quietscht.
Tom bewegt seinen Zauberstab einmal kurz und die dreckige Windel verschwindet.
Wahrscheinlich müsste ich das auch noch machen, aber da ich nicht zaubern kann ohne wieder aufgespürt zu werden, geht das nicht.

"Ich bin müde..."nuschel ich und lege Johnny neben mich in die weichen Kissen.
"Du schläfst nicht gut, wegen deiner Albträume, oder?"
Ich schüttel matt den Kopf. Bis jetzt habe ich jede Nacht von Azkaban geträumt. Daran wie die Körper an mir vorbeifielen und auch daran wie nah der Schlund des Dementors vor meinen Lippen war. Dieser rasselnde Atem-
Sofort stellen sich sämtliche Härchen auf meinen Armen auf und mir läuft ein kalter Schauer über den Rücken.

Tom beobachtet es. "Nimm die Schlaftabletten."
"Nein das mache ich nicht-." Ich habe die eigenartige Angst nicht mehr aufzuwachen, sollte ich sie nehmen.
Mein Mann seufzt und sieht mich an. "Es kann nicht ewig so weitergehen. Ich kann mich nicht länger hier in dieser Hütte aufhalten und du musst an meiner Seite sein. So wie es vorhergesehen war! Aber dazu musst du wieder stärker werden!"

Ich sehe weg. "Bin ich dir eine Bürde?..."
Er sieht mich direkt an. "Nein ich kann nachvollziehen warum es dir so geht. Du bist traumatisiert. Aber du musst es überwinden Sarah! Ich brauche dich bei mir und das bei klarem Verstand. Du musst das schreckhafte ablegen."

Ich schweige betrübt. Dass er Recht hat weiß ich. Aber kann er sich ansatzweise vorstellen dass das nicht so einfach ist?!
"Ich bin dort quasi verrottet. Du kannst dir gar nicht ausmalen wie viele kleine Tode ich dort gestorben bin..."
Seine Hand hebt mein Kinn an.
"Und doch bist du hier. Weil du durchgehalten hast. Weil du durchhalten konntest. Und das hier: Das schaffst du auch."
Ich schniefe leise. "Kannst du mir das versprechen-?"
"Nein. Aber ich weiß es. Du musst es dir versprechen, Sarah. Nie mehr weiche ich von deiner Seite."

Ich schmiege meine Wange in seine Handfläche, er streichelt sie sanft mit einem Daumen. Ich bin süchtig nach dieser Nähe, jeder noch so kleine Schimmer von Aufmerksamkeit lasst mich quasi gefügig werden.
Ich schließe die Augen und hoffe dass er nicht aufhört damit.

Ich brauche ihn. Ich brauche diesen Mann wie die Luft zum Atmen. Und er genießt das.

Jonathan klatscht grob in seine kleinen Handflächen und unterbricht die wohltuende Stille. Ich öffne meine Augen und löse mich von Voldemort und sehe zu ihm.
Voldemort setzt sich auf die andere Seite des Bettes. "Möchtest du uns was sagen?"fragt er und ein sanftes Lächeln ziert seinen lippenlosen Mund. Jonathan prustet leise und guckt seinen Vater an. Ich kuschel mich in meine Decke und betrachte die Zwei. Voldemort tippt Johnny sanft mit einem langen Finger auf den kleinen runden Bauch und Johnny packt sofort schnell zu.
Tom lacht leise rau und seine Augen funkeln leicht.
Es tut mir wahnsinnig gut zu sehen, dass er ein guter Vater ist, es hätte auch ganz anders sein können...
"Kleiner Lord..."schmunzelt Voldemort.
Jonathan nuckelt an seiner Fingerkuppe.
Ich lächel versonnen. "Wir werden bald das Manor besuchen. Wenn du noch ein bisschen mehr Kraft hast."fährt Voldemort dann urplötzlich fort, die roten Augen weiterhin auf seinen Sohn gerichtet. "Ich will dass ihn Alles sehen und dass du wieder in ein normales Leben eintreten kannst."

Normal. Als könnte dieses Leben jemals normal sein.

"Ich weiß gar nicht wie es weitergehen soll..."murmel ich.
"Musst du auch nicht. Ich weiß es und du hälst dich an mich. Ich werde uns Alle führen."

Volderah-Als aus 'Malfoy' 'Riddle' wurde...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt