Volderah-Part 135

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~Verwandlung~

Für einen kurzen Augenblick werde ich zurück in die Realität gerissen und starre in das dunkle Nichts vor mir. Mein Atem geht stoßartig und meine Brust tut weh. Heiße Tränen laufen über meine Wangen.
Ich schreie vor Schmerz und Wut einmal laut auf und rolle mich auf die Seite. "TOM!!!"schreie ich. "TOM HILF MIR, ES TUT SO WEH!!!!" Dann entgleite ich wieder und der Horkrux wird aktiv. Ich sehe Sachen wie als ob ich eine andere Person wäre und das Geschehen einfach betrachte. Es ist fast wie mit dem Denkarium.

#Flashback
Ich bin wieder 16 und liege in meinem Bett. Mein Atem geht ganz ruhig und ich habe mich in meiner Bettdecke zusammengerollt. Ganz friedlich wirke ich. Plötzlich geht die Tür leise auf und ein Spalt Licht fällt auf mein Gesicht. Ich niese leise und wische mir ein bisschen übers Gesicht. Dann wird der Lichtstrahl von einem anderen Schatten verdeckt. Voldemort tritt ein, kommt nah an mein Bett getreten und kniet sich neben mich. Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und stupst meine Nasenspitze an. Als er sich vergewissert hat, dass ich wirklich tief und fest schlafe, nimmt er meinem Arm unter meinem Bauch hervor und betrachtete das noch ganz frisch eingebrannte dunkle Mal. Dann formt er meine schmalen Finger zu einer kleinen Faust und küsst sie. Ich kicher kurz und drehe mich auf den Bauch, sodass mein Arm unbequem aus dem Bett hängt. Mein Gesicht ist jetzt direkt vor seinem. Er lächelt schwach und fährt mit einer Fingerspitze die Konturen meiner Lippen nach. "Du bist so schön..."haucht er. Ich lächle im Schlaf und greife nach seiner Hand. Er muss ebenfalls richtig lächeln. "Ich weiß dass du mich nicht hörst kleiner Engel...aber möchtest du mich heiraten?"
Ich gluckse leise und nuckle an seiner Fingerspitze. Er schaut verträumt auf meine Lippen und lacht leise. "Irgendwann wirst du es verstehen Engelchen..." Er legt seine Lippen ganz kurz und sanft auf meine, dann steht er auf und geht einfach, mich noch einmal zudeckend.

Ich wache auf. Kalter Schweiß rinnt über meinen Körper, ich zittere heftig und Blut läuft weiterhin aus meinem schmerzenden Auge. Schwarze Rauchschwaden ziehen unter meiner Haut Richtung Herz. Rasend vor Schmerzen schreie ich mir meine jetzt immer dunkler werdene Seele aus dem Leib, meine Lippen sind fürchterlich ausgesprungen und trocken.
Das Pochen meines Herzens ist ein wilder Sturm,es pumpt so schnell Blut und Schwaden durch meinen Körper, das ich kurz befürchte, es könnte aus meinem Körper brechen. Dann war da überall ein glühend weißes Licht. Meine Haut stand für einen Moment im Flammen, für einen Sekundenbruchteil hörte ich auf zu atmen, für einen Wimpernschlag war ich blind. Und das nächste was ich fühlte war tiefste Genugtuung. Kein Schmerz, keine Angst. Nur ein süßes, aufkeimendes Gefühl von Rache. Und Stolz.
Es war vorüber.
War ich schon vorher insgeheim eiskalt gewesen? Oder hatte Tom mir erst diesen Weg eröffnet?
Das Baby in meinem Bauch trat erneut leicht. Ich brauchte ihn doch! Was war ich ohne Tom?! Ohne ihn war ich nur halb! Ich zwang mich zu einem Wasserkrug zu krabbeln, ich hatte höllischen Durst! Keine Ahnung wie alt das Wasser schon war, es schmeckte ziemlich abgestanden als ich zwei eiskalte Schlucke nahm.
War mir jedoch egal, ich hatte Flüssigkeit gebraucht, ich fühle mich wie ausgedörrt. Ich trank die Hälfte, dann stellte ich den Krug wieder ab. Mein Spiegelbild starrte verschwommen zu mir auf. Ich zuckte kurz zusammen. Ich hatte einen fetten blauen Fleck um mein linkes Auge wo mich der eine Wärter mit dem Stock gestoßen hatte, was mich jedoch erschrack, war meine Iris.
Sie war noch kristallblau, aber zwischendurch breitete sich immer wieder Rot darin aus und meine Pupillen wurden schlitzartig.

Mein Körper schmerzt, als ob ich tagelang geschrien hätte, als hätte ich ewig theatralisch in Krämpfen auf dem Boden gezuckt.
Wie lange hatte der Horkrux gebraucht um mich in Besitz zu nehmen?...
Ein paar Stunden, einige Tage?
Oder sind bereits Wochen rum...

Ich habe Hunger! Obwohl mir schlecht ist habe ich ein starkes Verlangen nach etwas Essbarem. Ich muss dringend etwas zu mir nehmen, sonst ist das nicht gut für mein Baby! Es braucht seine Nahrung! Ich ziehe mich zur Tür-meine Augenfarbe und die Pupillen switchen immer noch zwischen rot und blau und rund und schlitzartig hin und her-und trommle gegen die Eisentür. Ob ich jetzt gefühllos gegenüber anderen bin, hin oder her, aber ich muss mich jetzt um mein Kind kümmern. "HALLO??! DA MUSS DOCH WER SEIN!!"Ich versuche so verzweifelt wie möglich zu klingen, noch mehr, als ich es jetzt schon bin. "ICH MUSS WAS ESSEN, SONST STIRBT MEIN BABY!!"Ich unterdrücke das Schluchzen, ich habe so Angst um mein Ungeborenes!!
Ein halbe Stunde lang brülle ich, dann krächze ich nur noch. Kraftlos hocke ich mich an die Wand und hebe zittrig meine Gefängnisskluft an.
Sie ist grau weiß gestreift und geht mir bis zu den Knien. Ich ziehe sie bis zu meiner Brust hoch und streiche zittrig über meinen Babybauch. Es strampelt nicht, aber ab und zu spüre ich es sich bewegen. Mein kleines Kind...es ist noch nicht mal auf der Welt und hat es schon so schwer! Und ich kann es nicht versorgen-

Eine Träne rinnt an meiner Wange
hinab über meine schmale Schulter, ich bin leicht abgemagert durch Stress und Hunger und man kann die Knochen sehen, über denen sich meine dünne Haut spannt, wie ein Stück Pergament...

Tagelang war kaum etwas geschehen. Die Wärter hatten mir eine Schüssel mit Brot unter der verschließbaren Luke in der Tür durchgeschoben, aber das war auch alles.
In Azkaban war es immer dunkel. Mein Zeitgefühl hatte ich entgültig verloren. Ob es Morgens oder Abends war wenn ich aufwachte war mir schleierhaft. Geschweige denn welchen Wochentag wir grade haben.
Aber eins war mir klar: Der Tag meiner Anhörung im Ministerium rückte immer näher.
Auf der einen Seite habe ich furchtbare Angst davor, auf der anderen allerdings ist es auch meine einzige Chance den Fängen von Azkaban wenigstens für wenige Stunden zu entfliehen.
Aber um welchen Preis?...

Dann; eine weitere gefühlte Ewigkeit später, wurde plötzlich meine Tür geöffnet. Ich blinzel gegen das leicht bläuliche Licht des Zauberstabs an, welcher in meine Zelle leuchtet. Ich erkenne die schwarz-schimmernden Silhouetten zweier Männer, Gesichter bleiben mir jedoch verborgen.
"Sarah Angelique Basiliska Malfoy?"fragt der eine mit ranziger Stimme.
".....Riddle."korregiere ich flüsternd.
"Sie werden jetzt mit uns kommen. Mit angemessenen Schutzmaßnahmen schaffen wir sie ins Ministerium wo sie sich je nach Länge ihrer Anhörung aufhalten werden. Danach geht es ohne Verzögerung zurück in ihre Zelle nach Azkaban, das Urteil wird je nach Entscheid drei Tage später vollzogen werden. Haben sie das verstanden?"

Ich starre auf die Füße der zwei Männer. "ja..."flüstere ich.

Volderah-Als aus 'Malfoy' 'Riddle' wurde...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt