19 | sacrifice

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- geschrieben von Monster_Mali -

Mein gesamter Körper stand unter Strom, meine Hände zitterten.

Ich versuchte die Situation zu verstehen, sie unter Kontrolle zu bringen, doch ich konnte es nicht. Es war egal was wir taten, es war egal wen wir verschonten, es würde letztendlich aufs selbe herauslaufen.

Dem Tod.

Und nun wurden wir wieder dazu gezwungen, einen unserer besten Freunde zu töten. Zombey oder Maudado, einer musste sterben damit wir weiterleben konnten.

Ich spürte wie Paluten seine Hand auf meine legte. ,,Manu, wir schaffen das. Wir finden eine Lösung, versprochen. Wir müssen nur..."

Doch er verstummte, als ich meine Hand wegzog und anfing zu lachen. Laut, so laut, dass es wahrscheinlich alle anderen Spieler hören konnten.

Verlor ich gerade meinen Verstand? War es nun soweit gekommen dass ich komplett Wahnsinnig wurde?

Nein, ich hatte anscheinend einen Nervenzusammenbruch, schlimmer als jeden den ich davor hatte.

,,Das ist es ja.. es gibt keine Lösung! Einer von beiden muss sterben! Ist das unsere Strafe? Ist das unser Karma was uns einholt?!" Meine Hände zitterten, doch mein Lachen wurde immer irrer.

Unglaubliche Wut kochte in mir hoch. Für diesen einen Moment spürte ich zum ersten Mal seit ich hier war keine Angst mehr. Nur noch Hass auf dieses Spiel, auf den Spielleiter, auf Veni, auf die Kälte.. einfach auf alles.

Ich hatte töten müssen, ich hatte Qualen durchgestanden und das war der Dank dafür?

Paluten rückte ein wenig von mir weg, er schien Angst zu haben. ,,Manu.. bitte.. beruhige dich.. wir finden eine Lösung." Sagte er mit unsicherer Stimme.

Ich richtete mich auf und musterte ihn. ,,Es gibt keine Lösung jetzt check es doch endlich!" Schrie ich Paluten an und ballte meine Hände zu Fäusten. Sofort hielt er seine Arme schützend vor sein Gesicht.

Vorsichtig schaute er mit seinen braunen Augen zu mir hoch, fast schon als würde ich über sein Leben entscheiden.

Aber das würde ich nicht. Ich wollte nicht mehr Gott spielen, wollte nicht über andere richten, als würden sie unter mir stehen.

Langsam beruhigte sich mein Puls wieder und meine Hände entkrampfen sich. Es schien fast so als wäre ich aus einer Art "Trance" erwacht.

Ich presste meine Lippen aufeinander und streckte die Hand aus, um Palutens Arme wieder zu öffnen. Doch er wich zurück, seine Augen waren gefüllt mit Angst und Tränen.

Etwa Angst vor mir?

Erst jetzt merkte ich was gerade passiert war.. und was ich vor hatte.

,,Oh fuck.. es tut mir leid.. i-ich wollte das nicht." Stotterte ich und wollte nach den richtigen Worten suchen, doch Paluten unterbrach mich. ,, S-schon gut Manu, ich denke das musste raus." Versuchte er stark zu sagen, doch ich spürte seine Angst immer noch.

,,Nein. Das darf nicht nochmal vorkommen.. ich muss mich mehr unter Kontrolle haben." Sagte ich, während Palutens Blick langsam sanfter wurde.

,,Manu..." Flüsterte er, stand auf und ging zu mir, doch ich drehte mich weg.

,,Wir sollten wohl zu der Stelle gehen an der wir uns mit den anderen Treffen sollen, es gibt ja keine andere Möglichkeit. Die Konsequenzen werden wohl weitaus schlimmer sein." Sagte ich kalt, meine Emotionen waren geschwächt durch meinen Nervenzusammenbruch.

Paluten schien mir immer noch etwas sagen zu wollen, jedoch nahm er betrübt seinen Rucksack und wir beide verließen unseren Unterschlupf.

Ich hatte jetzt seit mehr als 24 Stunden nicht mehr geschlafen, ich hoffte das würde sich nicht weiter auf meine Psyche auswirken.

-

Wir liefen seit einiger Zeit in Richtung der Koordinaten die uns gegeben wurden. Jeder Schritt tat unfassbar weh.

Nicht nur weil durch die ganzen neuen Ressourcen unsere Rucksäcke um einige Kilo schwerer waren, sondern weil ich wusste dass jeder weiterer Schritt uns dichter an den Tod führte.

Mir gefror das Blut in den Adern, als zwei Stimmen in der Nähe ertönten.

,,Ich will einfach nicht gegen sie kämpfen! Sie sollen nicht sterben." Rief Maudado zu Zombey, anscheinend den Tränen nahe.

Sofort zog ich Patrick hinter einen Baum, ich wollte nicht dass sie uns sehen. Ich spürte wie ich Panik bekam, jetzt wo das alles so real schien wollte ich keinen Kampf mehr, die Konsequenzen waren mir egal.

Doch anscheinend war es dafür jetzt zu spät. ,,Wir wissen, dass ihr da seid." Sagte Zombey seufzend. Zitternd traten wir aus unserem Versteck.

,,Wir müssen es tun, nicht wahr? Es gibt keinen Ausweg?" Fragte mich Zombey unsicher. Beide wirkten bei unserem letzten Treffen noch so unglaublich stark und Lebensfroh, davon war kaum noch etwas übrig, besonders nicht bei Maudado.

,,Nein. Ich habe so oft daran geglaubt und versucht einen Ausweg zu suchen, doch es gibt keinen. Man muss seinem Schicksal ins Auge sehen." Sagte ich, während mein Blick immer wieder zwischen den beiden wechselte.

,,D-Da hast du wohl recht." Flüsterte Maudado, so leise dass man es kaum verstand.

Langsam ging er auf mich zu, ich spürte wie Paluten versuchte mich wegzuziehen, doch ich blieb stehen. Nur mein Messer zog ich und hielt es in meiner Hand.

Auch Zombey schien nicht zu wissen was er vor hatte, war das also kein Angriffsmanöver?

Er ging noch ein paar Schritte, bis er direkt vor mir stand.

,,Tu es, Manu."

Verwirrt warf ich ihm einen Blick zu. "W-was meinst du..." Fragte ich geschockt, doch er lächelte nur leicht. ,,Bitte, töte mich, damit ihr leben könnt.. damit Zombey leben kann." Sofort wich ich einen Schritt zurück, doch er kam mir wieder näher.

Ich sah in die Gesichter der anderen, auch sie beobachten geschockt was er tat. ,,Hey Maudado.. e-es gibt eine Lösung.. d-du musst das nicht tun!" Versuchte ich ihn anzuflehen, doch es half nicht.

,,Sagtest du nicht gerade noch dass es keine Lösung gibt? Keinen Ausweg? Der einzig richtige Weg ist das, was ich jetzt tue.. es tut mir Leid."

Ich verstand nicht was er damit meinte, bis er meine Hand nahm in der ich das Messer hielt. Ab da an ging alles zu schnell um noch irgendetwas zu tun. Maudado zog meine Hand nach Vorn und stieß sich das Messer in sein Herz.

Noch eine Träne lief über seine Wange während er mich mit seinen leeren Augen an sah. Sein Körper sackte vor meinen Füßen zu Boden.

Maudado hatte sich geopfert damit wir alle weiter leben konnten.

,,Der Spieler Maudado wurde von dem Spieler GermanLetsPlay getötet. Es befinden sich nun 35 Teilnehmer im Spiel."

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und es war nicht allzu traurig. 🙁

Vielen Lieben Dank nochmal an Monster_Mali dass du so schnell noch ein Kapitel geschrieben hast. 💞😊

Falls ihr auch gern ein Kapitel schreiben wollt könnt ihr euch gern bei mir melden.

lea 🌸

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt