34 | exhaustion

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- geschrieben von L0wenk1nd -

Je länger wir liefen, desto dunkler wurde es um uns herum und irgendwann waren wir an einem Punkt angekommen, an dem wir unsere eigenen Hände nicht mehr erkennen konnten.

Zudem knickte mein verletztes Bein immer wieder unter meinem Gewicht zusammen, sodass wir immer langsamer voran kamen.

Auch Paluten schien Schmerzen zu haben, aber an seinem Gesichtsausdruck konnte ich nur die bittere Entschlossenheit Weiterzulaufen abzulesen.

Er war ein wirklicher Mann. Ihn konnte nichts aufhalten.

Deshalb wollte ich auch nicht um eine Rast bitten und zwang mich weiterhin einen Fuß vor den anderen zu setzten.

Ich wollte doch nur einmal so stark wie er sein.

Trotz meiner großen Schmerzen, meiner fast schon unmenschlichen Erschöpfung und meinem immer schwächer werdenden Körper, der sich so dringend nach Wärme, Nahrung oder auch nur über einen Platz zu sitzen sehnte, kämpfte ich weiter.

Für ihn. Für mich. Für unser Team und unser gemeinsames Ziel, VARO zu gewinnen.

So liefen wir noch gefühlte Stunden durch die Arena, auf der Suche nach.. naja.. ich wusste es nicht.

Wonach schauten wir eigentlich? Was genau suchten wir?

Wollten wir jetzt einfach ziellos umherlaufen und darauf warten dass uns jemanden angreift? Solang bis wir entweder gewinnen oder sterben?

Ich wollte ihn fragen, doch ich brachte nicht mehr die Kraft dazu auf, meinen Mund zu öffnen um etwas zu sagen. Auch seine Kräfte schwanden allmählich, das merkte ich.

Trotzdem lief er weiter, den Blick starr auf etwas vor ihm gerichtet, was anscheinend nur er wahrnahm.

Ich hätte ihn wahrscheinlich aufhalten sollen, doch ich tat es nicht.

Ich trottete ihm einfach hinterher. Tränen der Erschöpfung wollten sich ihren Weg über meine Wangen bahnen, aber mein Körper brachte keine hervor. Er konnte und ich wollte auch nicht.

Doch irgendwann konnte ich nicht mehr.

Es war einfach zu viel.

Mein Körper klappte einfach zusammen. Ich versuchte wieder gut Luft zu holen, aber es ging nicht richtig. Der eisige Erdboden fing nich unsanft auf und hielt mich fest.

Ich öffnete wieder meine Augen, doch die ersten Zeichen des Sonnenaufgangs strahlten mich an und ich schloss sie geblendet wieder.

Sofort als Paluten merkte, dass ich nicht mehr unmittelbar hinter ihm war, drehte er sich suchend zu mir um. Als er mich erblickte, stand ihm Schock, seine eigene Erschöpfung, aber auch Wut im Gesicht geschrieben.

Oh nein.. war er wütend auf mich? Ich hatte doch alles gegeben, was ich hatte, um ihm zu folgen. War es nicht genug gewesen?

Sofort eilte er zu mir und mit jedem einzelnen Schritt, bebte die Erde unter mir ein wenig. Durch diese Erschütterung schoss Schmerz in Wellen durch meinen geschundenen Körper.

,,Ach fuck es tut mir Leid Manu, ich war so fixiert darauf weiterzugehen dass ich ganz vergessen hab wie verletzt du bist. Wir sollten lieber eine Pause machen." Sagte er, sich selbst Vorwürfe machen.

Ich wollte ihm widersprechen, jedoch war ich zu schwach als dass ich reden konnte.

Er setzte sich neben mich und wollte eine der Wasserflaschen aus seinem Rucksack holen.

Doch anscheinend fand er wohl keine, denn er fluchte leise, heiser und versuchte den zweiten Rucksack unter mir hervorzuziehen.

Es fühlte sich über die ganze Zeit so an, als wäre ich nicht in meinem Körper, sondern stände als dritte Person neben uns.

Ich hatte keine Kontrolle mehr über meine Gliedmaße und kein Gefühl mehr in mir. Nur noch Schmerz und eine Kraft, die mich gewalttätig zu Boden drückte und zu versuchen schien, mich in die Erde hineinzuziehen.

Als Paluten es geschafft hatte, den Rucksack zu bekommen, holte er die Wasserflasche, die er wohl in diesem fand heraus, schraubte sie auf und ließ ein bisschen was von der lebenspendenen Flüssigkeit auf meine Lippen tropfen.

Noch nie hatte etwas so gut geschmeckt, noch nie hatte mir etwas so viel Leben eingehaucht, noch nie hatte mich etwas so bekräftigt.

,,Trink das Manu, dann fühlst du dich besser. Es tut mir wirklich Leid." Kam es ein zweites Mal mit gebrochener, erschöpfter Stimme aus ihm heraus.

Noch immer brachte ich kein Wort heraus, deshalb versuchte ich ihn -so gut es ging- fragend anzuschauen, in der Hoffnung somit auch mein Ziel zu erreichen.

,,Ich hätte dich nicht zwingen dürfen, weiterzulaufen. Ich hätte wissen müssen, es merken müssen, wie fertig du bist. Das tut mir Leid.

Und, dass ich mehr auf mich, als auf dich geachtet habe, ich war so darauf fixiert, weg von diesem Ort und weg von der Border zu kommen, dass ich auf nichts mehr Rücksicht genommen habe." Sagte er immer verzweifelter.

Ich zog unter größten Anstrengungen meine Mundwinkel nach oben und hofft, dass er das sah und als angenommene Entschuldigung interpretierte.

,,Uff, aber müssen noch ein Stück weiter. Hier können wir nicht bleiben. Jeder könnte uns sehen. Dort hinten ist ein kleiner Wald, das sind vielleicht.. 100 Meter? Da können wir hin."

Ich hob meinen Kopf leicht und bemerkte, dass wir auf einem offenen Feld lagen.

Kurz bündelte ich meine mir wieder gegebene Energie, rappelte mich auf und stand so wackelig auf einem Bein, das andere wollte ich nicht mehr belasten.

Mit Paluten als Stütze schafften wir es zu einem kleinen Eichenwald, dessen dicke Stämme, uns Sicherheit und Schutz versprachen.

Vollkommen erledigt ließ ich mich an einer großen Wurzel hinuntergleiten und schlief sofort ein. Ich merkte nicht einmal mehr, wie er mir eine Decke über meine Schultern warf.

-

Langsam kam ich wieder zu mir. Ich wusste nicht genau wie lang ich geschlafen hatte.

Die Sonne stand noch recht weit oben am Himmel, das hieß also wir mussten Mittagszeit haben.

Vorsichtig befreite ich mich aus der Decke und sah mich um. Alle unsere Sachen lagen hier, sogar ein Lagerfeuer brannte noch leicht, doch Paluten war nicht zu sehen.

Vielleicht sammelte er etwas zu Essen, wir hatten ja zur Zeit nur das von Stegi, da wir unseres abgeben mussten.

Wacklig stand ich auf und ging ein paar Schritte um das Lager herum. Sofort viel mir jedoch eine Sache auf die ungewöhnlich war. Auf meinem Rucksack lag eine Art Zettel.

Sofort öffnete ich ihn und laß was auf ihm stand.

,,Manu, Veni war hier. Er hat mich entführt. Falls du bis Morgen Abend nicht in der Mitte bist, werde ich sterben. Denk gut drüber nach was du machen wirst.

Paluten."

Schockiert ließ ich den Zettel fallen. Er landete in das noch glühende Lagerfeuer und verbrannte langsam.

Nein, das konnte nicht sein. Nein, nicht auch noch Paluten.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel und das schnelle Update gefallen! 😄

Vielen Dank deshalb auch nochmal an L0wenk1nd für das tolle Kapitel. 💕

lea 🌸

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt