36 | darkness

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- geschrieben von Kuerbissuppe -

Ich war weder Christlich noch glaubte ich an irgendeinen anderen Gott, aber den Verstorben die letzte Ehre zu erweisen war mir wichtig.

Es war mir egal was man mit meiner Leiche in diesem Spiel anfangen würde, aber die anderen waren es mir nicht.

Ich weiß nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl dass ich etwas gutes damit tat ein Kreuz an sein provisorisches Grab zu legen.

Hoffentlich würde es ihm, egal wo er jetzt gerade war, besser gehen.

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Nachdem ich mich noch kurz vergewissert hatte ob niemand in der Nähe war und mich eventuell beobachtete, setzte ich meinen Weg fort.

Es war so unglaublich ruhig in diesem Wald. Keine Blätter raschelten, keine Stöcker knisterten, es war nur Stille.

Das ich allein war machte die Situation noch unheimlicher.

Es fühlte sich so an als wäre nur ich in der Arena, zusammen mit meinen Gedanken die sich im Moment lauter anfühlten als jeder Schrei.

Es dämmerte schon langsam und so wurde es von Minute zu Minute schwerer sich in dem Wald zurechtzufinden, ohne über eine Wurzel oder der gleichen zu fallen.

Allerdings hatten es meine Gegner nun auch schwerer mich in der Dunkelheit zu erkennen, solange ich im Schutz des Waldes war.

Dieser Geruch von Verwesung blieb seitdem ich MrMoregame verlassen hatte stets in meiner Nase.

Verständlich, immerhin trug ich die Weste, die er an hatte als er Tagelang zurückgelassen auf dem nassen Laubboden vor sich hinrottete.

Irgendwie versuchte ich den Geruch und den Fakt dass die Weste voll mit getrocknetem Blut, welches wohl aus seiner Kehle geflossen war, zu ignorieren.

So war das nunmal bei Varo.

Es war wichtiger geschützt zu sein um zu überleben, als sich vor dem Tod zu ekeln. Man musste sowas nunmal einfach akzeptieren.

Es erwies sich anfangs als schwer aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt. Und irgendwann sogar, vergaß ich es komplett.

Mittlerweile war es wohl Mitternacht, denn der Mond schien direkt über mir.

Leider war er jedoch nicht hell genug um mir den Weg zu weisen, denn ich stolperte eigentlich nur regelrecht durch den Wald. Immer wieder stoß ich gegen Wurzeln oder übersah eine Unebenheit, was es mir fast unmöglich machte schnell durch den Wald zu kommen.

Ich überlegte ob ich nicht doch mal eine Pause machen sollte, aber die Angst um Paluten war zu stark um überhaupt daran zu denken mich jetzt hinzusetzen.

Noch immer hatte ich genug Kraft, also musste ich diese auch ausnutzen.

Ich wusste ja auch nicht wie weit ich noch von meinem Ziel entfernt war.

Was würde ich machen wenn ich es nicht rechtzeitig zur Mitte schaffen würde?

Würde Veni ihn einfach töten oder gäbe es noch eine andere Chance?

Und was tue ich überhaupt wenn ich es schaffen sollte?

Wenn ich Veni wieder gegenüberstehen würde?

Ich sollte mir eigentlich darüber nicht so viele Gedanken machen, denn dies würde alles nur noch verschlimmern, aber ich konnte nicht.

Ich konnte nicht klar denken.

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt