- geschrieben von BlackSunshineInYou -
Ich hätte es selbst nicht erwartet, aber tatsächlich.. nach einiger Zeit des Suchens, auf Bäume Kletterns und Ausschau Haltens, entdeckten wir eine blaue halbrunde Kuppel mitten auf einer großen Lichtung.
Das musste er sein. Der Save Point. Der Ort, der für eine kurze Weile unser Überleben sichern sollte.
Wir hatten diesmal also Glück gehabt, eine Chance.
Patrick und ich sahen uns an, lächelten und setzten unseren Weg in diese Richtung durch das noch immer etwas feuchte Gras fort. Letztendlich sollte die Kuppel ja etwas Gutes, etwas Sicheres darstellen, uns Freude bereiten, unser Leben sichern, doch mein Griff um Patricks Hand verkrampfte sich.
Wir waren Spielzeuge, wir waren nichts mehr als verdammte kleine Leben, welche in direkter Konkurrenz standen. Die ums Überleben kämpfen mussten.
Und das alles wegen wem? Dem Spielmeister.
Wegen ihm war es jedes Mal das Gleiche. Dabei wusste nie jemand wer er wirklich war. Und was wenn man das Spiel gewann? Würde man dann vielleicht erfahren wer er war?
Wer uns das jedesmal antat?
Jedesmal derselbe Schmerz, dieselben Lügen, derselbe Hass. Immer wieder verlor ich meine Freunde, wurde gehasst, hassten uns gegenseitig, dabei sollten wir alleine ihn hassen. Was war eigentlich los mit uns? Im echten Leben hielten wir uns schon nur an Regeln, ans System, waren einer von vielen.
Ich hasste es.
Und jetzt waren wir es auch hier, wir waren ein kleines Leben, das es galt, umzubringen. Unfähig, die Realität zu sehen. Geblendet von Überlebensangst, Blutsucht, Hass. Ich hasste ihn. Ich hasste das System. Ich hasste..
,,Manu? Alles gut?" Fragte Paluten etwas verwundert von meinem unterbewusst immer fester werdenden Griff, denn er machte sich im Gegensatz zu mir solche Gedanken nicht.
Er freute sich lächelnd, ein vertrockneter Tropfen Blut wand sich über seine Grübchen von den tiefen Kratzern an seinen Schläfen und seinen Wangen. Und plötzlich kam mir wieder in den Kopf, wofür ich das alles aushielt, für wen, für was ich immer weiter litt.
Patrick.
Denn er war alles, was ich noch hatte und das Einzige, was ich nicht aufgeben wollte, nicht einmal mein Leben war mir wichtiger als er.
Ich nickte und zwang mir ein Lächeln auf, versuchte jegliche Gedanken zu unterdrücken auf dem Weg zu der Kuppel, einfach um ihn nicht weiter mit meinen perfiden Gedanken zu belasten. Er hatte schon längst genug für mich getan.
Und es durfte nicht sein dass ich daran Schuld war, wenn wir es nicht rechtzeitig zur Kuppel schaffen würden.
Plötzlich hielten unsere Hunde schlagartig an und sahen in die gleiche Richtung, so als hätten sie mit ihren tausend mal stärker ausgeprägten Sinnen etwas gehört oder gewittert. Angst beklemmte mich. Ich beugte mich zu ihnen runter und streichelte ihnen den Rücken.
,,Was ist? Was seht ihr?" Fragte ich sie leise, als würde ich erwarten eine Antwort zu bekommen. Paluten und ich sahen in die gleiche Richtung wie die Wölfe, doch konnten nichts durch den Dickicht erkennen.
Doch plötzlich hörte ich etwas leises, etwas, das anders als der Wind klang, etwas, was ihn durchbrach, und wurde im nächsten Moment von Patrick zur Seite geschubst.
Extrem erschrocken sah ich hinter uns und sah einen Pfeil in der Erde stecken. Verdammt! Doch als ich mich wieder umsah, um zu sehen, wer das war, sah ich einfach niemanden.
Nirgends.
Wenn uns ein anderes Team angreifen würde, dann hätten wir das mitbekommen, es musste also was anderes sein.
Ich pfiff, damit die Hunde uns folgten Richtung Save Point, doch plötzlich hörte ich ein gequältes quietschen und sah erschrocken zurück.
,,SCHEISSE!" Ein Pfeil hatte Schmedgar genau im Hinterlauf erwischt und Blut strömte aus der Wunde. Ich rannte zurück, um ihn dann nur schwer hoch zu heben und mit zu tragen.
,,Verdammt Manu was machst du da, du bringst dich damit selber um!" Schrie Patrick, obwohl er den Hund genauso liebte wie ich.
Ich konnte es ihm in dem Moment nicht verübeln, er war immerhin in Panik.. um mich. Wäre er in meiner Situation gewesen hätte ich wahrscheinlich genauso reagiert.
Doch ohne ihm zu antworten rannte ich die letzten hundert Meter auf die Kuppel zu, hörte immer wieder stumpf Pfeile auf dem Boden aufkommen und hatte das Gefühl, den Atem vom Tod in meinem Nacken spüren zu können. Vielleicht waren es auch nur die Pfeile, die Haarscharf an mir vorbei zischten.
Warmes Blut rann über meinen Arm und das Fell stachelte an meiner Brust, doch es war mir egal. Mein größtes Problem war eher, dass ich nicht gerade so stark war um einen 15 Kilo Wolf zu tragen, weshalb meine Kraft mich immer mehr verließ.
Doch die letzten 50 Meter schaffte ich gerade noch so, mit von Anstrengung zitternden Armen und Asthma bedingter Atemnot.
Wir stoppten vor der Kuppel und ich erstarrte teilweise ängstlich, teilweise panisch wegen den Bogenschützen, wenn es überhaupt welche waren, zu Paluten, welcher entschlossen einen Schritt in die Kuppel setzte und kurz darauf mit dem unverwundetem Hund darin verschwand.
Ich tat es ihm gleich und spürte ein leichtes Kribbeln, als ich durch die magische Wand trat.
Dass ich mich darüber nichtmehr wunderte, war nach der Erfahrung mit der Border nicht ganz unverständlich.
Mir wurde langsam wärmer und ich sah mich zusammen mit meinem Teamkollegen in dem großen, hellen Raum um.
Von außen konnte man in die Kuppel nicht hineinsehen, doch von innen sah man alles, was um einem herum passierte.
Weitere Dutzend Pfeile kamen auf uns zu, doch prallten an der Wand ab. Es schienen also wirklich keine Bogenschützen zu sein die uns Angriffen, sondern einfache Selbstschussanlagen.
Der Raum war sehr steril gehalten. Es befanden sich zwei Betten in dem Raum, welche wir wohl noch zusammen schieben mussten, einem Tisch mit zwei Stühlen, einen Kleiderschrank um nach Wochen endlich Mal wieder seine Kleidung zu wechseln, ein seperates Bad und einen Kühlschrank, in dem reichlich Essen und Trinken verstaut war.
Verdammt, das hier war wie ein Paradies. Wenn hier jetzt auch noch ein PC mit meinem Steam Account stehen würde, müsste ich die Kuppel niemals mehr verlassen.
Aber leider war das alles nur ein Wunschdenken. Der Save Point diente jediglich dazu um ein paar Teams auszuschalten und uns so zu stärken, dass wir bereit wären für den nächsten großen Kampf.
Und wir würden sicherlich nicht lang hier drin bleiben, wir waren hier also längst nicht sicher.
Doch eines war im Moment viel wichtiger:
Schmedgar.
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Likes und Kommentare würde ich mich wieder sehr drüber freuen. ☺️
Vielen Dank nochmal an BlackSunshineInYou für das tolle Kapitel!
♥️Falls jemand übrigens ein Kapitel schrieben möchte kann er sich gern bei mir melden!
↪️ mein instagram: @lea.hrch
lea ☀️
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「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」
FanfictionIch wachte auf, gefangen in einer Glaskuppel. Neben mir 59 andere Spieler. Ich kannte dieses Spiel, schon zum 4. Mal wurde ich dazu gezwungen. Ich schaute nach rechts, Paluten, er war es mit dem ich dieses mal versuchte zu überleben. 「 Gewaltszenen...