- geschrieben von jananeo -
Geschockt sah ich zu Patrick, der mich ebenfalls entsetzt anstarrte. Meine Atmung wurde schneller und unregelmäßiger.
„Verdammt Manu, wir müssen uns beeilen, sonst holt uns die Border ein!" Meinte Paluten sichtlich panisch.
Aber wie hatte er sich das vorgestellt? Ich war ein Krüppel der nicht mehr laufen konnte.
„Auch wenn wir es wollten.. wir werden das niemals schaffen, verstehst du? Ich bin einfach zu langsam.. du bist mit mir zu langsam. Ich bin nur eine Last, ein Parasit den du mitschleppst und dir die Kraft zum Leben nehmen würde.
Du würdest es schaffen, du könntest die fünf Kilometer laufen, ohne dass ich dir im Weg stehe. Bitte Patrick." Selten sagte ich seinen richtigen Namen, aber es war mir wichtig und er sollte es wissen.
„Manu.. bitte.. so darfst du doch nicht denken. Ich brauch dich mehr als du denkst. Würdest du allein zurückbleiben, ich könnte mir das niemals verzeihen.
Und außerdem bist du keine Last für mich. Auf gar keinen Fall, du bist mein großer Halt den ich hier brauche.
Weißt du, wenn ich dich stütze, kommen wir ein wenig schneller voran und wenn du zu starke Schmerzen hast, trag ich dich auf den Schultern. Pro Stunde ein Kilometer. Wir schaffen das, gemeinsam Manuel."
Sagte er, mit einer unglaublichen Überzeugung, die ich ihm auch abkaufte.
Verdammt, keine Ahnung warum ich mich von ihm überzeugen ließ, doch ich nickte ihm zu. Paluten versuchte mir hochzuhelfen, doch ich knickte sofort wieder weg.
Beinahe wäre ich auf meine Wunde gefallen, hätte mich Paluten nicht aufgefangen. „Das wird niemals was, fuck." Zischte ich leise.
Immer noch hielt er mich im Arm und gab mir dabei etwas Halt. „Du versuchst es ja nicht ein mal." Sagte er etwas schnippisch und nahm mich daraufhin auf den Rücken.
Erst wollte ich mich dagegen wehren, doch mein Bein schmerzte so sehr, dass ich mich einfach an ihm festhielt.
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Wir gingen schon seit ungefähr zwei Stunden in Richtung der Mitte, das verriet uns zumindest der Kompass den wir Veni abgenommen hatten. Auch eine normale Funktion, ohne das sie also auf unseren Gegner, sondern gen Norden zeigte, hatte er.
Paluten litt, das sah ich ihm an. Er versuchte es zu so gut wie möglich zu verstecken, doch es gelang ihm nicht. Ich konnte mir das nicht länger mit ansehen, nicht bei ihm.
„Lass mich runter, ich laufe." Sagte ich und rüttelte etwas an seiner Schulter, damit er mich runterlassen konnte. Doch er ignorierte mich einfach.
„Hey, lass mich runter!" Wiederholte ich mich noch einmal, doch er schüttelte stur den Kopf und lief einfach gerade aus weiter.
„Patrick, lass mich verdammt nochmal runter!" Knurrte ich, es konnte doch nicht sein dass er mich einfach so ignorierte. Doch dieses mal gab er mir eine richtige Antwort.
„Nein Manuel, das werd ich ganz sicher nicht tun." Auch er schien ziemlich genervt zu sein.
„Doch Patrick, du lässt mich jetzt sofort runter! Denkst du ich merk' das nicht? Denkst du ich merke nicht, wie du leidest?
Du hast gesehen wie ich drei Leuten das Leben genommen habe, du hast mich versorgt, hast Wache gehalten, nur damit ich schlafen konnte, du hast mich immer warmgehalten, bist aber selbst bloß ein wandelnder Eiszapfen. Denkst du ich merke das nicht?
Wie viel du mir gibst.. und wie wenig ich dafür zurückgebe?" Schrie ich ihn an, wurde aber zum Ende hin immer leiser.
Tränen liefen mir über mein Gesicht, ich war froh dass er es nicht sehen konnte. Doch Paluten ließ mich stumm herunter und sah daraufhin zu Boden.
Ich humpelte zu einem Baum, brach einen etwas dickeren Ast ab und stützte mich an ihm. Es war nicht die beste Lösung, aber es war eine.
Ich ging an Paluten vorbei, still, ich konnte jetzt nicht mit ihm reden. Zu sehr quälten mich meine Schuldgefühle.
Mein Bein tat beim Laufen zwar immer noch weh, jedoch spürte ich lieber die Schmerzen, anstatt das Patrick es musste.
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Wir waren jetzt bestimmt schon seit einer Stunde unterwegs, in der wir noch kein Wort miteinander gesprochen hatten.
Bisher waren wir jedoch gut in der Zeit, es waren erst drei Stunden vergangen und uns fehlte nur noch etwa ein Kilometer bis wir die Border überwunden hatten.
Bisher wussten wir noch nicht genau wie es sich zu erkennen geben würde, jedoch sollten wir das schon irgendwie noch herausfinden.
Ich zuckte kurz etwas zusammen als ich rechts neben mir einen Schatten war nahm. So schnell wie er jedoch da war, war auch auch wieder verschwunden.
„Was ist Manu?" Fragte mich Paluten leise. Es war das erste mal dass wir wieder miteinander sprachen.
„I-ich dachte da wäre etwas gewesen, war aber bestimmt nur Einbildung." Seufzte ich und starrte noch einige Sekunden auf die Stelle, bevor wir weiter gingen.
Es schien fast so als würde der Wald kein Ende nehmen, jedoch sahen wir in nicht mehr allzu weiter Ferne eine riesige rote Hologrammwand, es schien wohl die Border zu sein.
,,Woah, ich wusste gar nicht dass die Arena solch eine Technik besitzt." Sagte ich während wir ihr immer näher kamen.
Auch Paluten staunte nicht schlecht. Anscheinend zog sie sich Kilometerweit, einmal durch die komplette Landschaft.
Doch so langsam spürte ich den Schmerz in meinem Bein immer deutlicher und auch als ich an mir runter sah wusste ich auch den Grund.
,,Hey Manu.. deine Wunde blutet schon wieder. Komm, das letzte Stück schaff ich noch dich zu tragen."
Sagte Paluten und wollte mich gerade hochnehmen als er ruckartig still stand.
Ich wollte ihn erst fragen was los sei, jedoch legte er seinen Finger auf meinem Mund, damit ich wusste dass ich still sein sollte. Ich wusste erst nicht warum, bis ich es selbst hörte.
Das Knacken eines Asts ertönte und sofort drehten wir uns in die Richtung der Geräuschquelle.
Mein Herz raste als ich die dunkle Gestalt aus dem Wald erkannte, die vor uns, mit einer Schrotflinte bewaffnet, stand.
,,Peter.." Sagte ich geschockt. Er war kaum wiederzuerkennen.
Sein Haar war verschwitzt und dreckig, seine Kleidung voller Blut seiner Opfer und sein Blick leer. Ich kannte diesen Mann vor mir einfach nicht mehr.
,,Ich werde euch nicht über die Border lassen. Entweder kommst du mit mir mit Manuel und dein Freund kann verschwinden, oder ihr werdet beide sterben. Such dir was aus."
Sagte er so unglaublich emotionslos, dass es mir fast mein Herz brach.
Ich stand also vor der Entscheidung, entweder würde ich.. oder wir beide sterben.
Und ich wusste genau was zutun war.
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Erst einmal vielen Dank an jananeo für das Kapitel! 😊
Ich hoffe es hat euch gefallen und es würde mich freuen wenn sich wieder welche finden würden die das nächste Kapitel schreiben möchten. 😇
Bis zum nächsten Mal!
lea 🌸
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「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」
FanfictionIch wachte auf, gefangen in einer Glaskuppel. Neben mir 59 andere Spieler. Ich kannte dieses Spiel, schon zum 4. Mal wurde ich dazu gezwungen. Ich schaute nach rechts, Paluten, er war es mit dem ich dieses mal versuchte zu überleben. 「 Gewaltszenen...