20 | alone

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- geschrieben von httpsmaskentube -

Ein spitzer Aufschrei glitt über meine Lippen als ich realisierte, was Maudado soeben getan hatte.. nein, was ich getan hatte.

Er war durch meine Hände gestorben. Ich hatte ihn getötet, einen meiner besten Freunde.

Schwindel stieg in mir auf, ich taumelte nach hinten und stieß gegen Paluten. Mein Körper zitterte, als mein Blick auf der blutverschmierte Leiche lag.

Ich sah starr in Zombeys Augen, in welchen sich so viele Emotionen spiegelten. Verachtung, Trauer, Schock und Leid.

Er sank auf die Knie, umklammerte den toten Körper seines besten Freundes. Seines Teampartners.

Mir wurde schlecht bei dem Gedanken dass auch wir jetzt in dieser Situation sein könnten. Paluten hätte genauso daliegen können und ich hätte an seinem leblosen Körper geweint. So wie es Zombey gerade tat.

Paluten fasste vorsichtig meine Schultern an und kam mir etwas näher. ,,Manu.. bitte blieb ruhig, okay? Es ist nicht deine Schuld.. du hast gesehen dass er es wollte.. für uns alle." Flüsterte er leise in mein Ohr.

Seine Stimme war brüchig, auch ihm musste der Schock tief in den Knochen sitzen. Auch einer seiner besten Freunde war gestorben.

Ich konnte ihm nicht antworten. Mein Blick ließ, egal wie sehr ich mich anstrengte, nicht von den beiden ab. Erst jetzt spürte ich dass Zombeys Blick auch nicht von mir ablassen konnte.

Weitere Tränen bildeten sich bei ihm, die Tropfen für Tropfen auf Maudado fielen. Auch wenn er es nicht aussprach, wusste ich, dass er mir die Schuld gab.

Mir ganz allein.

Ich hätte was tun müssen. Mein Messer zur Seite schmeißen oder Maudado davon abhalten mir zu nahe zu kommen. Wenigstens versuchen können die Wunde zu stoppen. Doch ich tat nicht, gar nichts.

Ich konnte hier nicht mehr bleiben. Jeder, der mir irgendwie wichtig war, hatte ich enttäuscht.

Ruckartig drehte ich mich um und sah noch einmal Paluten an, als meine Beine begannen sich von alleine zu bewegen und ich los lief. Ich konnte nicht klar denken, mein Ziel war es einfach nicht mehr bei ihnen zu sein.

Die panischen Schreie von Paluten drangen zu mir, doch ich konnte mich nicht fassen. Ich musste weg. Weg von dem Ort, an dem ich erneut jemanden umgebracht hatte.

Nein, nicht nur jemanden, sondern meinen besten Freund. Genauso wie ich an Darios Tod Schuld war.

Dieses Spiel hatte mich in einen Mörder, ein Monster verwandelt. Die Schmerzen zogen sich durch meine Lunge, meine Beine, doch ich ließ mich nicht aufhalten.

Ich musste weg von dieser Hölle, weit weit weg, soweit, dass man mich nicht mehr finden würde. Blindlings stürmte ich einfach in den dichten Wald. Die tief hängenden Äste schlugen mir unermüdlich ins Gesicht, schon bald spürte ich die brennenden Schmerzen.

Langsam lief warmes Blut über meine Wange, welches wohl Narben hinterlassen würde.

Doch was machten mir solche schon aus? Es hinterließ hier doch alles Narben. Narben in meinem Herzen, in meiner Psyche und in meiner Seele.

Alles was mir wichtig war und mir etwas bedeutete, starb langsam. Und das vor meinen Augen.

Obwohl ich immer weiter laufen wollte, konnte ich meine Schmerzen irgendwann nicht mehr ertragen. Mein Asthma hatte mich schon wieder aufgehalten. Mir ging die Puste aus, ein äußerst schmerzhaftes Stechen breitete sich in meiner Hüfte aus und zog sich durch all meine Gliedmassen.

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt