- geschrieben von magptx -
Kaum, dass Zombey, Paluten und ich unsere erschöpften und verletzten Körper auf die unruhigen Pferde gehievt hatten, ertönte die gefürchtete Durchsage des Spielemeisters.
Dröhnend hallte sie wieder in meinem Kopf, übertönte fast vollkommen die geschrienen Anweisungen von Zombey, den Pferden sofort die Sporen zu geben und unseren jetzigen Aufenthaltsort so schnell es ging zu verlassen.
„Aufgrund eines zweiten Regelverstoßes von Team Kürbistumor werden die Sanktionen verschärft.
Nicht nur werden wir im Folgenden ihre Koordinaten preisgeben, sie müssen zusätzlich ihre stärkste Waffe und all ihr Essen in die erstbeste Truhe auf ihrem Weg legen. aus
Bei ihnen ist der Spieler Zombey, bei welchem wir die Maßnahmen eines ersten Regelverstoßes, die Koordinatenfreigabe, gelten lassen."
Geschockt wechselten Paluten und ich unsere Blicke, die eine Mischung aus Angst und Wut beeinhalteten.
Energisch trieben wir unsere Pferde weiter an um schneller zu werden.
Dass unser Standort preisgegeben wurde, war zugegebenermaßen das geringste Übel, immerhin konnten wir viel schneller als alle anderen den Aufenthaltsort wechseln.
Auch die Waffe war zu verkraften, mir war es auf irrationale Weise sogar schon fast recht, eine Tatwaffe loszuwerden, mit der ich einen Freund umgebracht hatte..
Mühevoll schluckte ich die giftig aufsteigenden Erinnerungen an die Tode von Basti, Dario, Claus und Maudado herunter.
„Jetzt darfst du nicht zusammenbrechen, Manuel, jetzt nicht!" Befahl ich mir verzweifelt.
Schnell dachte ich wieder an die Ansage des Spielemeisters zurück.
Unser gesamtes Essen wegzuwerfen, das tat weh und brachte so viele, neue Probleme mit sich. Wenn wir nichts fanden, mussten wir womöglich unsere Pferde schlachten.
Dann hätten wir den großen Vorteil bei einer möglicherweise bevorstehenden Flucht verloren – und auch nur Nahrung für vielleicht ein bis zwei Tage dazugewonnen bei dem erbärmlichen Zustand, in dem sich diese abgemagerten Klepper befanden.
Während das laute Echo unserer nun verratenen Koordinaten in meinem Schädel widerhallte, flogen die laut schnaubenden Pferde förmlich über den Boden der riesigen Arena.
Wir befanden uns gerade auf einer freien Fläche, nur in der Ferne war ein Wald zu erkennen.
Es war unheimlich gefährlich – es brauchte nur einen guten Schützen wie Veni oder DoctorBenx, der sich im hohen Gras versteckte, und schon wäre unser verbotenes Dreierteam dezimiert.
Mein verletztes Bein brannte höllisch wegen des Drucks, den ich aufbringen musste, um mich krampfhaft im Sattel zu halten.
Aber jetzt nachzulassen wäre ein Himmelfahrtskommando für mich und die anderen Beiden gewesen, das wusste ich.
Wir konnten keine Pause auf ungeschütztem Feld machen, ich musste durchhalten bis zum Wald, es war nicht mehr weit, nur noch ein bisschen, nicht mehr lang..
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Kalter Schweiß rann mir den Nacken herunter, Blut rauschte laut in meinen Ohren, Sterne tanzten vor meinem Sichtfeld.
Alles, was ich noch wahrnahm, war der stete, kräftige Rhythmus des galoppierenden Pferdes und der stechende Schmerz in meinem Bein.
„Durchhalten, Manu, durchhalten, du musst es schaffen, tu es für Paluten.."
Schrien meine Gedanken und hielten damit das kommende Ohnmachtsgefühl für ein paar wichtige Sekunden auf.
Wenn ich es nur noch bis zum Wald schaffte..
Vor Schwäche zitternd ließ ich mich gekrümmt nach vorne auf den auf- und abwippenden Hals des Tieres sinken, krallte mich mit letzter Kraft in der langen Mähne fest, konzentrierte mich darauf, meinen viel zu schnellen Atem unter Kontrolle zu halten.
Solange ich das tat, war ich noch bei Bewusstsein und das war gut.
Doch urplötzlich wurde mein tauber Körper mit aller Wucht zur Seite geschleudert, prallte auf dem harten, gefrorenen Boden auf, überschlug sich wegen der hohen Geschwindigkeit des Pferdes einige Male.
Mein verletztes Bein ging mit einer gleißenden Explosion in Flammen auf, dann fiel ich in eine undurchdringliche Schwärze und die Schmerzen verschwanden.
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Plötzlich spürte ich wieder etwas, war wach, konnte denken.
Sofort erschwerte mir ein brennender, beißender Schmerz das Atmen, der sich nicht nur auf mein verletztes Bein, sondern auch meine rechte Schulter konzentrierte.
Aber mir wurde klar, dass es nicht meine pulsierenden Verletzungen waren, die mich aus der Schwärze zurückgeholt hatten.
Es war eine warme, sanfte, liebevolle Berührung an meiner Wange, die federleicht zu meinem Haar wanderte, darüberstrich, wieder zurück zu meiner Wange glitt und sie liebkoste.
Ein himmlisches Gefühl machte sich in meinem Körper breit, das für einen Moment die Schmerzen, Sorgen und aufkommenden Erinnerungen vertrieb.
War ich etwa tot und schon im Himmel?
War nun doch alles schon vorbei obwohl ich es so sehr verhindern wollte?
Meine Lider flatterten, öffneten sich langsam. Es war zu hell, ich musste geblendet wieder die Augen schließen, auf deren Netzhaut sich der Umriss der Sonne eingebrannt hatte.
Aber allein das zeigte mir, dass ich nicht tot war.
„M-Manu?" Hörte ich in diesem Moment eine ganz besondere Stimme nah an meinem Ohr.
„Palle?" Hauchte ich mit trockener Kehle und öffnete die Augen wieder einen Spalt breit, versuchte, mich auf meine Umgebung zu konzentrieren.
Sie schien sehr grün, mal heller, mal dunkler – hatten wir es also bis zum Wald geschafft, bevor ich vom Pferd geschleudert wurde?
Nach mehrmaligem Blinzeln fand ich meinen Teampartner endlich. Er saß neben mir auf dem kalten Waldboden, hatte sich eine Decke umgehängt und sah ausgezehrt und übermüdet aus.
Seine starken Wangenknochen stachen noch deutlicher als sonst hervor.
„Wie geht es dir?" Fragte ich automatisch, bekam aber nur ein Kopfschütteln zurück.
„Nein Manu, wie geht es dir?" Erkundigte sich Paluten, nahm schnell seine Hand von meiner Wange und tat so, als wäre nichts passiert.
Weil ich mir jetzt nicht über solche Dinge den Kopf zerbrechen wollte und konnte, ignorierte ich das angenehme, kribbelnde Gefühl in meiner Magengegend.
„Ganz okay, was ist passiert? Wo ist Zombey?" Wisperte ich und machte Anstalten, mich aufzusetzen, wurde aber sofort wieder zurück auf den Boden gedrückt.
„Wehe, du ruhst dich noch aus!
Und weiß du, Zombey ist.." Ein Schatten huschte über das Gesicht meines Teampartners.Mein Herz blieb für einen kurzen Moment stehen und sofort rasten tausend Gedanken durch meinen Kopf. Zombey war doch nicht..? Bitte.."
„Nein, nein.." Sagte Paluten schnell, als er meine Gedanken mir wohl vom Gesicht abgelesen hatte und mich sofort beruhigen wollte.
„Er ist noch hier, aber.. er hat sich für etwas entschieden. Er.. Er möchte sich umbringen, für uns."
Mir blieb mein Atem stehen. Zombey wollte sterben.. und das für uns?
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Hey ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr gebt mir etwas Feedback. 😀
Danke an magptx für das tolle Kapitel! Das nächste kommt dann auch noch mal von ihr. 😋💓
lea 🌸
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「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」
FanfictionIch wachte auf, gefangen in einer Glaskuppel. Neben mir 59 andere Spieler. Ich kannte dieses Spiel, schon zum 4. Mal wurde ich dazu gezwungen. Ich schaute nach rechts, Paluten, er war es mit dem ich dieses mal versuchte zu überleben. 「 Gewaltszenen...