72 | tense

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- geschrieben von TumorPalette -

Als ich meine Augen langsam öffnete, konnte ich sehen, dass bald die Sonne wieder aufgehen würde.

Die ersten Lichtstrahlen kämpften sich durch den dichten Wald.

Patrick neben mir schlief noch. Ich ließ ihm diese paar Minuten, er konnte sie wohl gut gebrauchen. Immerhin war es das letzte Mal, dass er hier aufwachen würde.

Das Feuer vom Abend war mittlerweile erloschen. Ob es mein Partner war oder es von alleine ausgegangen war, konnte ich nicht sagen. Mittlerweile glühte das verbrannte Holz nur noch stumm vor sich hin.

Ich schreckte zusammen, als ich etwas in der Ferne knacken hörte. Panisch und mit einem mulmigen Gefühl drehte ich mich in alle Richtungen um.

Dner und Tobination konnten es nicht sein, glaubte ich zumindest, aber vielleicht eines der Objekte? Doch ich hörte nichts mehr. Vielleicht war es auch einfach nur ein Vogel oder ein Hase, welcher in den Büschen nach Nahrung suchte.

Doch mittlerweile war es wohl Zeit, Paluten zu wecken. Falls es dich etwas gefährliches war.

,,Hey, wach auf," flüsterte ich, da ich mir immer noch nicht sicher sein konnte, ob doch jemand in der Nähe war.

Sofort schlug er seine Augen auf und schaute mich an. Ruhig sagte ich ihm, dass ich etwas gehört hatte. In Sekunden schnelle hatte er seine Waffe geschnappt und sich ebenso umgeschaut, stand auf, sah nochmal hinter den Büschen nach, doch auch er fand nichts.

Also entschlossen wir uns nicht weiter auf dieser Stelle zu verweilen. Langsam packten wir unsere Sachen ein, legten unsere Schutzkleidung an und rüsteten unsere Waffen aus.

Wir hatten noch sechseinhalb Stunden, bis zum großen Finale.

Dem Finale, von dem ich die ganze Zeit gehofft hatte, es zu erreichen, aber doch so unglaubliche Angst vor hatte.

Jede weitere Minute bereitete mir zusätzliche Bauchschmerzen.

Patrick und ich gingen achtsam durch die Wälder. Unsere Waffen stets nach vorne gerichtet, bereit um jede Sekunde anzugreifen. Auch wenn wir unserem Ziel so nah waren, waren wir dadurch nicht geschützt.

Was, wenn unsere Gegner diese Situation nutzen, um uns anzugreifen? Wenn wir uns zu sehr auf die Worte des Spielemeisters verließen?

Ich umgriff meine Pistole fester, als ich an die Worte von Dner zurück dachte.

Maudado, Claus und Basti wollte ich nicht töten. Ich musste, weil ich selbst nicht getötet werden wollte. Ich musste, weil der Spielmeister seinen Spaß daran hatte wie andere ihre Freunde kaltblütig hintergingen, nur um zu gewinnen.

Die einzige Person, die ich wirklich töten wollte, war mein eigener Bruder. Er war böse, verrückt geworden durch diesen Spiel. Trotzdem beruhigte mich der Gedanke, dass nicht ich es war war, der ihn tötete, sondern sein eigener Wahnsinn.

Doch es widerte mich immer noch an an.

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Noch eine Stunde blieb uns bis zum Finale. Patrick versuchte mich schon die ganze Zeit zu beruhigen.

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt