23 | reanimate

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- geschrieben von @PaulaPlays -

Als ich langsam wieder zu mir kam, war alles um mich herum düster und kalt. Mein kompletter Körper war erschöpft und fühlte sich träge an.

Ich versuchte mich mühsam aufzurichten und meinen Kopf anzuheben, doch es klappte nicht. Ich war schwer wie Blei, jede Bewegung schmerzte.

Doch kurz bevor ich wieder meine Augen schloss, erschien plötzlich vor mir ein grelles Licht woraufhin sich langsam Bilder formten.

Bilder jeglicher Momente die ich erlebt hatte zogen langsam vor mir her.

Viele waren aus meiner Kindheit, wie ich beispielsweise mit meiner Familie beisammen saß oder spielte.

Aber auch welche in denen ich Älter war.. doch eines fiel mir besonders auf. Die Bilder wurden immer eintöniger, man sah mich auf jedem der folgenden Situationen nur noch von Hinten am Pc, während ich irgendetwas spielte.

War mein Leben wirklich so traurig außerhalb von Varo?

Ich biss die Zähne zusammen und begann zu weinen. Fühlte sich so etwa der Tod an?

Aber warum starb ich denn ausgerechnet jetzt?! Jetzt wo ich es doch gar nicht mehr wollte..

Hatte ich etwa aufgegeben? Hatte Paluten im Stich gelassen? Meinen Teampartner? Wir hatten uns doch versprochen das hier zusammen zu beenden.. Und ich Versager hatte es gebrochen und scheinbar aufgegeben.

Paluten hatte mich nicht verdient, ich war ein schlechter Teampartner. Das war ich von Anfang an.

Verkrampft sah ich wieder zu den Bilder, die immer noch durch den Raum schwebten. Doch ich schrak zusammen, als ich sah wer auf ihnen war.

Basti, Delay, Maudado.. und noch andere an denen Tod ich Schuld war. Nein, das konnte einfach nicht wahr sein.

WARUM LIEß MAN MICH DENN NICHT EINFACH DAMIT IN RUHE?

Immer mehr Tränen fanden den Weg über meine dreckigen und Blut verschmierten Wangen.

Ich konnte mir das nicht länger ansehen und ich wollte es auch nicht. Ich musste hier raus, ich DURFTE nicht einfach aufgeben!

Ich begann zu schreien und ballte meine Hände zu Fäusten. NEIN! DIESMAL NICHT!

Langsam und zitternd richtete ich mich vollständig auf und begann vorsichtig zu gehen. Das ein oder andere mal knickte ich zwar weg, könnte mich aber gerade noch so fangen, um nicht wieder hinzufallen.

,,Patrick, ich gebe nicht auf! Ich schaffe das!" Schluchzte ich immer und immer wieder laut vor mich hin während ich auf das grelle Licht zuhumpelte.

Je näher ich dieser unglaublichen Lichtquelle kam, desto mehr versuchte mich eine Unbekannte Macht davon wegzudrücken. Sie wirkte wie lange Schattenarme die mich zurückrissen.

Doch ich sammelte meine Letzte Kraft und Schritt trotzig dagegen an.

Als ich nur noch einen Schritt davon wegstand, streckte ich meinen Arm aus, und berührte das Licht. Für diesen einen Moment war eine unglaubliche Hitze zu spüren, die jedoch auch so viel Kraft spendete.

Millisekunden später wurde alles Schwarz und ich brach zusammen. Alle Kraft die ich so kurz besaß, war wieder verschwunden.

-

Irgentwas blendete mich und ich begann vorsichtig meine Augen zu öffnen. Nach mehreren Versuchen hatte ich mich an die Helligkeit meiner Umgebung gewöhnt, sodass ich leichter meine Augen öffnen konnte.

Ich sah direkt in das Gesicht von Paluten. Seine Augen waren rot und an seiner Nasenspitze tropften Tränen hinunter.

Doch das was mich eher schockierte war, dass er mir wirklich ziemlich nahe war. Ich wurde rot, als ich bemerkte WAS er da gerade tat.

Er hatte seine Hände an meine Wangen gelegt und versuchte vergeblich mich wiederzubeleben. Plötzlich kam er mir so nahe, dass er seine Lippen auf meinen legte.

Schlagartig wurde mir heiß. Seine Lippen waren so zart, nicht so rau wie meine es von der Kälte waren.

Als mein Teampartner jedoch bemerkte, dass ich wach war fuhr er schnell von mir ab und begann erneut zu weinen.

,,Fuck Manu, du bist wach! Ich dachte ich würde dich verlieren man." Sagte Paluten leise, während er sich ein paar der Tränen aus dem Gesicht strich.

,,Ja.. äh, w-was ist denn passiert?" Fragte ich noch etwas verwirrt, mein Kreislauf musste erst einmal wieder in Schwung kommen.

,,Oh, weißt du das nicht mehr? Wir hatten uns gerade wiedergefunden, als du zusammengebrochen und den Abhang runtergefallen bist und dir den Kopf aufgeschlagen hattest.

Ich hatte dich hierher getragen und vergeblich versucht wiederzubeleben, da du nicht mehr geatmet hattest. Ich hatte so scheiße Angst davor dass du mir wegstirbst Manu." Sagte er, weiter schluchzend.

,,D-Danke." Hauchte ich nur sprachlos. Ich war also wirklich so gut wie tot gewesen? Einfach so ohne mich noch einmal richtig von Paluten verabschiedet zu haben?

Bei dem Gedanken kamen mir fast wieder Tränen hoch, jedoch unterdrückte ich sie wieder.

Es herrschte einen kurzen Moment  Stille zwischen uns, bis Paluten bemerkte dass er immernoch auf mir saß und sich knallrot von mir erhob. Ich wollte meinen Körper ebenfalls heben, doch er drückte mich sanft wieder nach unten und unterbrach mich damit.

,,Bleib du erstmal liegen, ja? Ich bring dir alles was du brauchst." Er gab mir eine Decke und etwas Wasser, ehe er sich wieder neben mich kniete.

,,Du sag mal Manu, wie geht es eigentlich deinem Bein?" Fragte er mich, während sein Blick anscheinend noch nach weiteren Wunden ausschau hielt.

Erst verstand ich gar nicht was er meinte, jedoch sah ich an mir herunter und  bemerkte die Wunde.

Ach stimmt.. die Verletzung durch Peter, anscheinend hatte ich das verdrängt.

Ich starrte sie wenige Minuten an, bis ich merkte dass Paluten ein Stofftuch und etwas Wasser in einer Flasche bereit hielt. Ich wusste genau was das zu bedeuten hatte und blitzte ihn etwas böse an.

,,Komm schon Manu, wir müssen die Wunde säubern, sonst entzündet sich das noch." Sagte er behutsam, während er den Lappen in kaltes Wasser tränkte.

Ich hatte Glück gehabt, die Patrone war durch mein Bein gegangen, sonst hätten wir sie irgendwie rausoperieren müssen.

Als Paluten anfing die Wunde zu reinigen verspürte ich schon wieder diesen unglaublichen Schmerz. Es war fast so als wäre ich wieder in diesem vereisten Wald.

Ich zischte und ließ meinen Kopf wieder in das kleine Kissen sinken. Der Schmerz war kaum auszuhalten.

,,So, das reicht erstmal. Wir schauen einfach die nächsten Stunden wie es sich entwickelt. Ruh dich jetzt weiter aus." Sagte Paluten und ging wieder zurück an seinen Rucksack.

Ich schloss die Augen und begann nachzudenken. Ich war dank Palle, haarscharf dem sicheren Tod entkommen.. aber was war das eben?

Es fühlte sich schon fast an wie ein Kuss.. oder war es vielleicht auch wirklich einer?

Mir wurde wieder etwas warm und meine trockenen Lippen begannen leicht zu Kribbeln. Ich fuhr mir mit dem Finger verwundert darüber.

Aber.. es war doch nur eine einfache Mund zu Mund Beathmung.. nichts weiter.

Oder?

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen & vielen, vielen Dank nochmal an @PaulaPlays für das tollte Kapitel! 💕😊

Feedback wäre toll, auch wenn sich wieder neue Leute für das nächste Kapitel finden lassen würden. ☺

Bis dann!

lea 🌸

「 ✓ 」𝐈 𝐓𝐑𝐈𝐄𝐃 | 𝐯𝐚𝐫𝐨「 𝐂𝐎𝐌𝐌𝐔𝐍𝐈𝐓𝐘 𝐅𝐅 」Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt