Kapitel 50

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Belle P.O.V.
Das Haus ist so still. Es fehlt ein Hauch von Lebendigkeit, den Zayn herein gebracht hatte. Seit dem er gegangen ist, blieb nichts anderes mehr, als sein Duft in der Luft und die düstere, einsame, traurige Stimmung.

Seufzend schaute ich aus dem Fenster hinaus und betrachtete die kitzekleine Sternchen, die auffallend leuchten. Zumindest von hier sahen sie kitzeklein aus.

"Belle!", ich schreckte auf und drehte meinen Kopf zur Tür. "Liam", murmelte ich. Er hatte mich erschrocken, da er schleichend hereinkam. "Du weinst ja!"

Erst jetzt bemerkte ich, dass Tränen auf meiner Wange waren, die ich verzweifelt versuchte wegzuwischen. Bis Liam genau vor mir stand mit einer traurigen Miene. "Belle!", flüsterte er und lag seine Hand auf meine Wange und strich mit dem Daumen die Tränen weg. "Zayn fehlt mir ebenso wie dir"

"Wirklich?"

"Ja."

Es war kurz still zwischen uns, beide fanden keine Worte. Ich konnte nicht ganz definieren, ob dieses Gefühl gut oder weniger gut war, aber ich saß abwartend da, bis er endlich sprach. "Er wird wieder kommen!",

Mein Herz könnte in diesem Moment in tausend Stücke zerfallen. Er kommt wieder? Nein. Diesmal glaube ich daran nicht. Ich denke, er ist für immer fortgegangen. Vielleicht denkt er nicht mal an uns. So düster wie er an diesem Tag war, hatte ich lange nicht mehr erlebt.

"Weißt du. Ich habe mit Harry geredet und ich finde es ist eine gute Idee bald die Hochzeit statt finden zu lassen, um dich auch abzulenken. Du musst auf andere Gedanken kommen und vielleicht sogar ein neues Leben anfangen." , fügte Liam hinzu.

Ein neues Leben beginnen? Klingt verlockend.

"Meinst du, Zayn kommt zur Hochzeit?", flüsterte ich. Liam riss seine Augen auf und überlegte kurz. Man konnte sein Zögern erkennen. "Ich...ich weiß es nicht"

***

Ich beschloss schon am nächsten Tag mit den Vorbereitungen anzufangen. Meine Mutter zeigte mir unmengen von Katalogen, voller Hochzeitskleider, die ich aber nicht allzu schön fand...

"Das hier?", fragte meine Mutter voller Begeisterung immer und immer wieder. "Nee, auch nicht!", ich war schon total fertig. Ich fand einfach keins was mir gefällt. "Lass diesen Samstag dann im Brautmodengeschäft schauen", beschloss meine Mutter. Es klingelte an der Tür und ich stand auf, um die Tür zu öffnen. Als ich sah, wer gegenüber mir war, schaute ich nur unglaubwürdig.

"Hey", sagte sie Plump. Ja, sie. Harrys Mutter. "Eh, hay...", sie betrat den Flur und ich schaute nur verwirrt umher. "So, Belle. Ich habe ein paar Wörtchen mit dir zu reden!", fing sie an. Ohne Grund würde sie hier nicht auftauchen.

"Ja?"

"Halt dich fern von Harry und ich bin gegen diese Hochzeit!", sie schaute auf ihre Fingernägel und beachtete mich kaum.

"Kann er nicht selbst entscheiden?", fragte ich.

"NEIN!", wütend griff sie mein Handgelenk und ich hatte höllische Schmerzen. "Sie tuen mir weh!", knirschte ich mit den Zähnen. "Halt...Dich....Fern....Von...Harry!", sie betonte jedes Wort und verschwand wieder durch die Tür. Ich rieb an meinem Handgelenk und verstand nicht, was das für ein Aufstand war.

"Wer war das?", meine Mutter schaute mich mit neugierigen Blicken an und ich rieb weiterhin mein Handgelenk. "Niemand, Mam. Lass weiter schauen", ich beschloss hingegen es ihr nicht zu sagen und versuchte ein paar Ausreden zu finden. Was wollte sie denn? Harry ist doch in dem Alter, wo er selbst entscheiden kann, wen er heiratet und wen nicht...

"Mam, können wir später nochmal schauen. Ich muss noch was fürs Studium machen!", sagte ich. Meine Mutter nickte und schaute weiter in den Katalogen, währeddessen ging ich in mein Zimmer und wählte sofort Harrys Nummer.

"Belle?", Harrys Stimme klang etwas verwundert.

"Harry...hast du deiner Mam gesagt, dass wir in einer Woche heiraten?", fragte ich etwas wütend und gleichzeitig auch neugierig. "Ehh... hm.. joa.. eh..", er zögerte einfach zu lange und so wie ich ihn kenne, weiß ich auch, dass er es ihr nicht erzählt hatte.

"Sie war vorhin hier und meint ich solle mich von dir fern halten, Harry!", die Wut, die ich an ihr nicht rauslassen konnte, ließ ich an Harry aus. "Sie war da??? Wie? Was?"

"Jaa, Sie meinte sie sei gegen die Hochzeit."

"Sie wird sich schon darangewöhnen!", Harry versuchte mich ein wenig zu beruhigen. "Was wenn nicht?", fragte ich und er fand darauf keine Antwort, er zuckte mit den Schultern.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt