Kapitel 59

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Die Nacht verging qualvoll. Das Einzige worüber ich nachgedacht habe, sind die Vorfälle mit Zayn. Ich berichtete Harry alles. Er wurde einfach nur wütend. Auch er musste so viel leiden, auch er weinte und trauerte Zayn hinterher. Nun, steht fest, das er lebt. Liam, Niall und Mam weinten noch mehr, nach dem ich sie angerufen hatte. Wieso hat Zayn uns verleugnet, dass er noch am Leben ist. Wieso kam er nicht zurück, um uns zu sagen, dass es ihm gut geht?

"Geht es dir gut!", flüsterte Harry mir zu. Es war stockdunkel und sicher unglaublich spät. "Es geht schon!", ich drehte mich so um, so dass ich genau vor ihm lag und ihm ins Gesicht blicken konnte, obwohl ich wenig erkannte durch die Dunkelheit. Ich bemerkte, wie Harry meinen Kopf streichelte. "Hat er gesagt warum er geht?"

"Nein!"

Harry gab mir einen Kuss auf die Stirn "Schlaf jetzt weiter. Ich bin hier bei dir!" Ich nickte und schloss meine Augen, um wenigstens ein bisschen zu schlafen. Die Wärme und die Nähe von Harry tat mir gut. Er sang im Flüsterton mir eine Strophe von meinem Lieblingslied vor. Somit sank ich in den Traum hinein.

***

"Zane! Du musst jetzt was essen, wir müssen gleich los!"

"Mama, ich habe keinen Hunger!"

Ich seufzte, nickte und nahm die Müslischale weg und stellte es auf die Küchentheke. Ich würde erst später den Abwasch machen. Ich musste allmählich zur Arbeit, wie Harry auch. Zane hingegen mussten wir noch in den Kindergarten bringen. Zane. Sein Name wird ausgesprochen wie Zayn. Bisher war es schön ihn so zu nennen, da ich dachte es würde uns alle an Zayn erinnern und wir würden ihn dadurch nicht vergessen. Alles kam anders. Seitdem ich weiß, dass Zayn am Leben ist, so kaltherzig geworden ist wie damals auch, mochte ich es nicht mehr meinen Zane so zu nennen.

"Komm, kleiner!", ich überreichte ihm die Jacke, den er anzog und wir verließen das Haus. "Da seit ihr ja endlich!", Harry wartete schon in dem Wagen und grinste uns an. "Er wollte nichts essen!"

"Na, wieso nicht Zane?"

"Kein Hunger!"

Harry seufzte und wartete darauf, bis ich einsteige. "Siehst heute echt müde aus!"

"Bin ich auch"

"Geh dann nicht zur Arbeit!"

"Ich muss, Harry!"

Er startete den Motor mit einem Gesichtsausdruck, dass ich nur zu gut kannte. Er machte sich Sorgen. "Du brauchst dir echt keine Sorgen machen!", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und er fuhr fort.

Unser Alltagsleben verlief immer so. Morgens standen wir auf, aßen etwas, fuhren dann gemeinsam los, brachten Zane in den Kindergarten, Harry brachte mich zur Arbeit und er selbst fuhr dann zu seiner Arbeitsstelle. Nach der Arbeit holte er mich wieder ab, dann Zane und wir aßen zur Mittag gemeinsam. Dann hatten wir genügend Zeit etwas gemeinsam zu unternehmen. Ich liebte dieses Leben irgendwie. Denn ich liebte Harry, ich liebte meinen Sohn. Ich konnte mich einfach nicht beklagen. Aber irgendwas in mir stimmte nicht. Irgendetwas fehlte.

Harry parkte vor dem Kindergarten. Ich half Zane noch beim Aussteigen und brachte ihn hinein. Die Erzieherin nickte einmal kurz und sie versammelten sich in einem Halbkreis. Es ist schön ihn so glücklich zu sehen unter verschiedenen Kindern, daher brachte ich ihn gerne hierher.

Ich stieg wieder in das Auto und Harry fuhr weiter. "Wann soll ich dich abholen?"

"Gegen 15 Uhr wäre es gut!!"

"Das passt gut. Dann habe ich auch Schluss."

Es war praktisch, dass wir immer Frühschicht hatten. Er ist eines der besten und sehr gefragter Buchhalter und hat sich weiter gesteigert. Nun, arbeitet er nicht so lange. Normalerweise von 08 Uhr bis 15 Uhr.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt