Kapitel 37

193 4 1
                                    

Zayn P.O.V.
"NEIN, NEIN!", schrie ich verzweifelt und wusste nicht mehr weiter. Sollte ich mich geschlagen geben und auf Vaters Seite wechseln? Sollte ich mich wehren? Ich musste eine Lösung finden. Mir fiel nichts ein. Nichts was mir von Nutzen sein könnte. Mit langsamen Schritten ging ich auf Dad zu, der sich etwas weiter weg von mir gestellt hatte, um auf der Seite des Detektivs zu stehen. Ich wollte mich geschlagen geben. Dads Lächeln kam hervor. Er hatte ein Siegeslächeln und in mir starb etwas ab. Kaum hatte ich es geschafft, meine Fassade abzunehmen und meinen eigenen Weg zu gehen, ging ich wieder auf ihn zu. Auf meinem Vater, der sonst mein Leben durcheinander gebracht hatte.

"Wenn du ihm etwas tust, dann tu ich dir was!", Niall stand hinter dem Detektiv. Keiner hatte bemerkt, dass er sich herein geschlichen hatte und jetzt hatte er ihn fest im Griff. Der Detektiv versuchte sich zu wehren, doch Liam schlug ihm ins Gesicht. Dad schaute nur bestürzt. "NIALL, was machst du da?", er konnte nicht verstehen, weshalb er ihm in den Rücken fiel und weshalb er da war.

Als ich vor einer Stunde wusste, wo Harry war, rief ich Niall hektisch an und bat ihn sofort zu der Werkstatt zu kommen, wohin ich ihn früher einmal hingebracht hatte, als wir noch Kinder waren. Denn wir spielten oft im Wald und ich erzählte ihm von dem Geheimversteck meines Vaters. Niall schwor mir Yasser nichts zu sagen. Es erwies sich also gut, dass ich ihn dahin gebracht hatte, denn er wusste immer noch wo es war und zum Glück fand er es auch und war zur richtigen Zeit da.

"NIALL, was soll das denn!", rief Yasser nochmal laut, der alles mitverfolgte und ein paar Schritte zurück machte, was darauf hindeutete, dass er unvorbereitet war und sich einen Fluchtweg überlegte. Dad konnte einfach geschickt vorgehen. Allerdings war ich die Person, die ihm bisher immer einen Schritt voraus war.

Ich habe Niall alles berichtet vor einer Woche und ich habe ihm auch erzählt, dass Dad meine Mutter umgebracht hatte. Das schockte Niall, denn Mutter hatte ihn sozusagen mit erzogen und es war für ihn ebenso schwierig, als sie von uns ging. Denn sie war mehr für ihn wie eine Mutter, als seine eigene leibliche Mutter, die einfach so verschwand, als er jünger war.

"Du bist Schuld an allem, Niall!", rief Yasser und versuchte ihm etwas zu unterwerfen. Er wiederum ignorierte diese Aussage. Es kann doch nicht sein, dass Niall es war, denn er mochte meine Mum.

"Du hast das alles gemacht, Niall. Sag es Zayn!", rief Dad wieder, der vermutlich versucht hatte mich zu beeinflussen. Niall schüttelte mit dem Kopf. "NEIN, ich habe nichts getan und das weißt du ganz genau, Yasser. Denn du warst es. Du hast es getan!", rief er und man konnte hören, wie seine Stimme im ganzen Raum hallte. Wie ein Echo, kehrte das Gesagte wieder zurück.

Dads langsame Schritte wurden schneller und er rannte hinaus. Harry wurde schwerer auf meiner Schulter, doch ich setzte ihn auf dem Stuhl ab und rannte hinterher. Dad war sonst auch immer so schnell und jetzt hatte er sogar einen Vorsprung. "DU KANNST NICHT WEGLAUFEN!", schrie ich vor Wut, denn ich wollte ihn nicht entkommen lassen. Er verdiente es, ebenso festgebunden zu werden. Er lief und lief und dann verlor ich ihn. "MIST!", ich kickte mit dem Fuß auf einen Stein. Er war entkommen.

Niall P.O.V.
Meine Blicke fielen auf einen Jungen, der lockiges Haar hatte und ziemlich fertig aussah. Er hustete und an seinen Händen, konnte ich den Abdruck vom Seil sehen, der vermutlich um seine Hände gebunden waren. Ich schaute ihn mir genauer an und mir fiel ein, dass Zayn mir mal von einem Harry erzählt hatte. Lockiges Haar, grüne Augen. Dabei bemerkte ich, dass die Beschreibung zu dem Typ passte, deshalb nahm ich an, dass es Harry war.

Zayn kehrte hechelnd wieder zurück, nachdem Yasser weggelaufen war und Harry stützte sich wieder an ihm. Sie standen nicht wirklich so da, als wären sie die schlimmsten Feinde, wie es in meiner Erinnerung war. Im Gegenteil.

"Ist er dir entkommen?", fragte ich Zayn, obwohl die Frage doch auf der Hand lag. Trotzdem kam die Frage einfach automatisch, weil ich mich eben darüber so sehr ärgerte. "Ja, er war zu schnell", hechelte Zayn. Er war schon fix und fertig, was darauf hindeutet, dass er wirklich schnell gelaufen war.

***

Wir starrten alle auf Liam, der auf dem Boden lag und nach Luft hechelte, obwohl es hier stickig war. Er hatte nicht mehr die Kraft aufzustehen, weshalb Zayn ihn aufhob und ihm dadurch half. Liam hatte sich wieder langsam beruhigt und nahm das Seil, das auf dem Boden lag und steuerte auf mich und dem Detektiv zu. "Halt ihn gut fest!", bat er mich. Langsam ging meine Kraft aus und der Detektiv wehrte sich zu stark. "Zayn, hilf mir!", bat ich ihn, während ich versuchte meine ganze Kraft anzuwenden.

Zayn lag Harry wieder auf dem Stuhl und griff den Detektiv noch fester als ich. "HALT STILL!", schrie er ihn an. Somit ließ er seine ganze Wut heraus. Liam befestigte die Seile an seinen Händen und Füßen. "DU wolltest mich umbringen, wa, Dedektivchen?", provozierte er ihn. Womit er sich rächen wollte. Ich lag meine Hand auf seine Schulter: "Liam, ich mach das!", und nahm die Seile in die Hände, die er losließ und befestigte sie.

Währenddessen räusperte sich Harry und begann zu reden. "Lass uns bitte gehen!", er hielt es nicht mehr lange aus. Zayn nahm ihn wieder in die Arme. "Niall, kümmer du dich um den Detektiv. Liam, komm du mit!", befahl er. Ich nickte und brachte den Detektiv an dem Stuhl und befestigte ihn auch da noch, damit er wirklich nicht mehr entwischen konnte. "Jetzt wirst du hier tagelang bleiben!", flüsterte ich provozierend.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt