Kapitel 66

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Perrie zog mich nach draußen. Die frische Brise tat mir gut. Drinnen war es einfach viel zu warm. Lächelnd schaute sie in den klaren Himmel, überfüllt mit Sternen. "Das ist so schöön!", flüsterte sie vor sich hin. "Ja, das ist sie!", meine Blicke hielten mit ihr stand. Langsam näherte ich ihr. Ich weiß nicht wieso, aber heute wurde mir klar, dass ich mit geschlossenen Augen durch das Leben ging. Es ist Zeit loszulassen und etwas neues zu beginnen.

Auch Perrie empfand das so, das erkannte ich an ihren Ausdruck. Langsam trafen meine Lippen ihre. Ein Lächeln setzte sich auf ihren Lippen, wie auch auf meinen Lippen. Ich wusste nicht, dass ich fähig dazu wäre, meine Augen der Welt gegenüber zu öffnen. Gegenüber ihr.

Sie atmete einmal tief durch, als ich sie losließ. Wir schauten uns tief in die Augen. Ich verlor mich in ihren blauen Augen und segelte davon. "So, ich habe viel über mich erzählt. Jetzt bist du an der Reihe!", fing ich an zu grinsen.

Sie seufzte. "Was soll ich denn erzählen?", fragte sie nach. "Wer war der Junge auf dem Bild in deinem Wohnzimmer?"

Ihre Augen schimmerten voller Verletzlichkeit. Sie seufzte einmal und ich schob sie zur Schaukelstuhl, so dass sie sich hinsetzen konnte.

"Er ist mein Bruder...", sie hielt inne. "Er ist vor einem Jahr gestorben. Autounfall!", fuhr sie fort. Es tat mir echt leid für sie. "Nun ja, er stieg in dieses Auto, meinte er könne schnell fahren, weil er endlich achtzehn geworden ist. Es war schmerzhaft ihn zu verlieren", ich wischte eine Träne weg, die über ihre Wange lief.

"Wollen wir von hier fort?", fragte sie leise. "Wohin denn?",

"Ich weiß nicht. Weg von hier!", bettelte sie. Ich nickte kurz und wir standen auf. "Aber bevor wir gehen, möchte ich das.. das du dich mit ihnen verträgst!", Perrie schaute mich eindringlich an.

Ich konnte mich nicht mit ihnen vertragen. Es fühlte sich für mich unmöglich an. Aber ihre Blicke verrieten mir, dass ich es tun sollte.

Wir eilten zurück in die Halle. Belle und Harry standen da und schauten uns an, als wir genau gegenüber ihnen traten.

"Ich werde euch alles erzählen!", fing ich an. Die Nervösität stieg. Sie schauten mich neugierig an. Ich zeigte nach draußen, somit folgten sie mir. Hier hatten wir die Ruhe uns auszusprechen.

"Was gibt es denn schon zu erzählen?", Harry schien etwas wütend zu sein. Ich ignorierte es aber.

"Ich bin mit Yasser gegangen, um somit ihn endgültig los zu werden. Ich habe ihm der Polizei ausgeliefert, aber er haute aus dem Gefängnis ab. Yas, mein Vater, hatte so viel Wut in sich. Er nahm die Waffe und schoss auf Yasser, nachdem er ihm vieles aufgezählt hatte.

Ich wollte Yas nicht mehr in die Augen blicken. Ich konnte es irgendwie nicht, also bin ich abgehauen. Ich habe Bekannten von mir gesagt, sie sollen weiter erzählen, dass ich nicht mehr am Leben bin. Nur um Yas loszuwerden.  Ich wollte nicht das er mich sucht.

Ich habe nicht daran gedacht, wie ihr euch fühlen wird. Wisst ihr. Mir wurde auch noch klar, dass Yasser ja eigentlich nie mein Vater war und ich kein Grund hätte Belle zu verlassen. Ich war ein wenig eifersüchtig auf dich, Harry. Das ändert aber nichts daran, dass wir wie Brüder sind.

Ich hasse es, wenn du mir in die Quere kommst, dennoch mag ich es, weil du mich vor Bösem hütest. Ich hasse es, wenn du mir Rat gibst, aber dennoch mag ich es, weil du fast immer Recht hast", ich bemerkte Harrys Grinsen.

"Außerdem bist du manchmal ein Trottel und Naiv. Aber so bist du eben! Du bist wie ein Bruder für mich. Am Anfang habe ich dich vielleicht gehasst, aber Hass ist doch auch eine Emotion. Du bist mir ans Herz gewachsen, die Jahre über. Ich finde kein anderer verdient Belle so sehr, wie du.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt