Wütend betrat ich das Apartment. Die Wut loderte in mir wie Feuer. Harrys Blicken nach, schien es so, als würde er mich abgrundtief hassen. Meine Hand holte aus, schlug gegen die harte Wand, neben dem Aufzug. Entsetzte Blicke schauten mich an. Ich drehte mich um und sah in Perries blaue Augen. "Sachte, sachte!", rief sie.
"Geh mir nicht auf den Geist!", die Wut trieb mich an, sie zu provozieren. "Ich nehme die Treppe. Lieber mach ich mir so viel Mühe Stufen zu besteigen, als mit dir in einem Fahrstuhl zu steigen!", sie verschwand hinter einer Tür, die zu den Treppen führte. Seufzend wartete ich bis der Fahrstuhl sich öffnete und ich mich hinein begab.
Der Fahrstuhl fuhr hoch, so dass ich genau vor meiner Tür stand, als ich sie verließ. Perrie versuchte verzweifelt ihre eigene Tür aufzumachen, lehnte sich verärgert auf den Boden und schaute mich hasserfüllt an. "Ein Problem, Blondie?", rief ich. Sie zog eine Grimasse und seufzte.
"Ahh, deine Schlüssel vergessen", ich setzte mir ein verschmitztes Lächeln auf. Ihren Seufzer konnte ich hören, als ich meine Tür mit einem Griff öffnete. "Nun, ich bin nicht so verpeilt wie du!"
Ich wollte die Tür hinter mir zu ziehen, hörte ein "Heey", hinter mir her rufen und wand mich lachend zu Perrie, die nach mir rief. Sie stand schon wieder auf den Beinen vor meiner Tür und schaute mich verzweifelt an. "Gibts was?"
Sie verzog ihren Gesicht so, sodass sie mich schockiert ansah. "Siehst du nicht Trottel, dass ich hier festsitze? Man kann auch die Freundlichkeit erweisen und mal Güte zeigen", wütend stützte sie ihre Hände an die Hüfte. Ich konnte sie nicht wirklich ernst nehmen, weswegen ich nur lachte.
Ich griff in meine Hosentasche, nahm eine Münze in die Hand. "Hier, Blondie. 1 Cent."
"Was soll ich damit? Wie trottelig musst du nur sein!"
"Nun, bin ich derjenige, der ein Trottel ist und die Schlüssel vergessen hat oder du?!", ich wackelte mit meinen Augenbrauen. Wütend wand sie sich von mir ab und nahm Platz vor ihrer Tür, wo sie vorhin schon saß.
Lachend betrat ich den Raum. Eigentlich sollte ich sie wirklich mal reinlassen, aber ich habe diese Güte nicht mehr in mir. Sie soll dann eben ihre Schlüssel nicht vergessen. Seufzend warf ich meine Tasche zur Seite und machte mich auf dem Weg in die Küche, wo ich sofort ohne zu zögern, in den Kühlschrank blickte. Ich nahm mir Fertigpizza in die Hand und schob sie in den Ofen. Hätte ich Perrie reingelassen, könnte sie mir ja was leckeres Kochen. Ich lachte über diesen Gedanken. Sie kann sicher nicht mal kochen.
Ich nahm die Fernbedienung in die Hand und schaltete auf mehrere Programme, bis ich bei eines stehen blieb. Es waren Musikvideos von irgendwelchen Stars, die Unmengen von Geld in ihren Taschen hatten. Ich schaltete weiter und weiter, stoß auf Tagesshows, langweilige Soaps, Kinderserien und sonst noch so merkwürdige Sachen. Gelangweilt, schaltete ich den Fernseher wieder aus und seufzte.
Es klopfte an der Tür im gleichmäßigeh Rhythmus. Langsam rappelte ich mich auf, bewegte mich auf die Tür zu und machte sie zögernd auf. Wie erwartet stand Perrie da. "Darf ich reinkommen?", diesmal schien sie mich direkter danach zu fragen. "Frag doch andere Nachbarn!"
"Man, hab ich. Sie sind eben nicht zu Hause und bei dem Opi nebenan will ich nicht!"
"Ach die, die mit mir nicht mal im Fahrstuhl sein will, will zu mir nach Hause", ich setzte ein verschmitztes Lächeln. Sie drehte sich um und wollte gehen. Seufzend öffnete ich die Tür ganz und rief: "Komm rein!"
Die gute Seite in mir trieb mich danach sie einfach rein zu lassen. Die schlechte Seite gab einfach zum ersten Mal nach. Lächelnd tapste sie in meine Wohnung. "Unter einer Bedienung!", murmelte ich. Sie schaute mich abwartend an. "Wenn du mir was vernünftiges kochst!"
Sie seufzte und nickte gleichzeitig. Schief lächelnd, schloss ich die Tür und warf mich auf die Couch, nachdem ich ihr die Küche gezeigt hatte. Ich hörte wie sie anfing dort herumzuwühlen. "Zayn!", rief sie nach mir. Genervt ging ich zu ihr. "Ich weiß doch nicht mal wo was ist!"
"Dann such die Sachen!"
"Ich bin doch nicht deine Dienerin. Wie redest du mit mir!"
"Wie ein normaler Mensch"
"Normal? Zayn, du bist nicht normal!"
"Bin ich doch"
"Bist du nicht"
Wütend zeigte ich auf die Tür. "Nun, dann kannst du ja auch wieder gehen. Hab eh Pizza in dem Ofen, ich gebe mich damit zufrieden"
"Schön!", wütend stampfte sie auf die Tür zu und knallte sie mit voller Wucht zu. "Schön!", wiederholte ich, obwohl ich wusste, dass sie es nicht hörte. Ich wand mich ganz der Pizza, den ich aus dem Ofen herausgenommen hatte und verschlang es nach mehreren Bissen. Mein Hunger war heute einfach ziemlich groß. Es ist nicht leicht stundenlang zu arbeiten, obwohl ich nun wirklich nicht viel arbeite.
- - -
Ich rieb meine Augen, nach dem Schlaf, den ich gerne fortgesetzt hätte, aber ich musste mal wieder zur Arbeit. Es war schon 07:00 Uhr. Mein Körper zog mich aus dem Schlaf in den Stand. Mein Kopf wollte sich am besten wieder hinlegen und sich in meiner Decke umhüllen.
Mein Körper siegte.
Ich griff nach ein paar Anziehsachen, die da herumlagen und zog sie an. Gähnend ging ich in die Küche, schnappte mir einen Apfel und biss drauf, bis nichts mehr übrig blieb. Heute Morgen hatte ich nun wirklich keine Lust auf richtiges Frühstück. Ich gab mich mit einem Apfel zufrieden, schnappte meine Tasche und verschwand zur Tür. Meine Blicke fielen auf Perries Haustür. Ob sie schon reingekommen ist? Der Schlüsseldienst kommt halt ein wenig spät. Vielleicht haben sie ihr die Tür geöffnete.
Der Gedanke, dass sie lange vor der Tür angelehnt war, machte mir ein mulmiges Gefühl, was ich zu ignorieren versuchte. Das ist wieder mal die Güte in mir. Ich setzte mir eine Fassade auf, machte mich auf dem Weg zum Auto und saß mich hinein, ehe ich fortfuhr.
Dieselbe Strecke, dieselbe Schule, dieselben Schüler, dieselben Lehrer. Alles war wieder mal gleich. Nicht, dass es schlecht wäre. Aber ich mochte Routinen einfach nicht. Dies wurde allmählich Routine.
Ich saß mich ins Lehrerzimmer, wo die Lehrer aufgeheitert miteinander redeten über irgendwelche Fernseherschows oder aktuelle Nachrichten. Langsam hörte ich da eben nicht mehr hin. Meine Blicke fielen auf Belle, die das Zimmer betrat, mit ihren ganzen Sachen. Sie schien jeden Tag ein wenig erschöpfter auszusehen. Ob sie wohl ein glückliches Leben hat?
Ihre Blicken trafen meine. Ich wand sie aber von ihr allmählich ab und griff nach meinen Unterlagen, um in die Klasse zu gehen. Die Schüler erwarteten mich sicher voller Freude. Hoffe ich doch zumindest.
DU LIEST GERADE
Another Love #Wattys2016
FanfictionBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...