Kapitel 46

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Es vergingen ein paar Tage und ich beruhigte mich allmählich. Zumindest wegen den fremden Mann, der vor meinem Fenster stand. Denn er stand da nicht mehr und ich machte mir auch keine Gedanken und versuchte sie zu verdrängen, da ich es mir sicher nur eingebildet hatte. Außerdem gab es eine Sache, die mich ablenkte. Ja. Ich werde heiraten und für mich gibt es wirklich nichts schönes, als zu wissen, dass es Harry ist. Aber wir wollten uns trotzdem noch  etwas Zeit lassen und nicht gleich sofort heiraten, sondern ein wenig abwarten. Wir wussten einfach genau, dass es keine Sache ist, die man überstürzt vorgehen sollte.

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Die Luft war rein und die Sonne schien hoch am Himmel. Ich fühlte mich wohl und es ging mir gut, wie sonst noch nie. Okay, ich bin ehrlich. Ein wenig hatte ich noch Angst, wegen dem Fremden. Denn er könnte ja wieder kommen. Wer war er überhaubt? Hat das was mit Yasser zutun? Doch ich nahm mir vor keine Gedanken mehr darüber zu machen, da mir Liam versprach sich darum zu kümmern und er mit Zayn zusammen die Fenster beobachten, solange sie können. Sie beschützen mich einfach. Was gibt es auch schöneres als das.
"Belle, machst du die Tür auf?", rief meine Mutter aus der Küche, nachdem es an der Tür geklingelt hatte. Ich dachte, sie würde die Tür aufmachen, doch nach der Aufforderung, öffnete ich die Tür und sah Harry da stehen. Er sah aber nicht wirklich glücklich aus und schaute traurig. Das bemerkte ich sofort. "Hey, was ist los?", fragte ich neugierig und machte mir unglaublich Sorgen. Hatte er es sich anders überlegt? "Es ist nichts. Ich wollte nur kurz vorbeikommen und schauen ob alles okay ist bei dir und gehe wieder", sagte er, doch seine Stimme klang bedrückt und irgendetwas war doch. "Es ist nichts? Lüg mich nicht an Harry. Sag mir was los ist!", rief ich etwas lauter unbeabsichtig und er riss seine Augen auf, da ich darauf beharrte. Seufzend nahm er mich am Handgelenk und zog mich sanft aus dem Haus raus und ich öffnete die Tür hinter mir zu. Er wollte mir anscheinend etwas sagen, doch er wollte nicht, dass es jemand hört, weshalb wir nun hier standen. Zum Glück hatte ich dicken Socken an, fragt mich nicht wieso bei so einem tollen Wetter, weshalb meine Füße auf der Fußmatte nicht froren. Harry strich meine Strähne zur Seite und nahm meinen Kopf in seine Hände. Dabei berührte seine Nasenspitze meine. "Meine Eltern... sie sind ein wenig unbegeistert wegen der Sache. Aber ich bin entschlossen. Nur du weißt, wie sie sich streiten und alles, und ja das bedrückt mich ein wenig", sprach er. "Wie? Was? Sie sind nicht begeistert davon?", wie meinte er das denn? War das sein ernst? "Ja, du weißt doch wie meine Mutter ist. Aber sie kriegt sich schon wieder ein. Lass uns jetzt nicht mehr darüber reden!", sagte er. Doch eigentlich wollte ich weiterhin darüber reden, doch ich wollte ihn nicht noch trauriger machen, weshalb ich nur nickte und ihm in die Arme fiel. Wir standen also da. Arm in Arm. Vermutlich etwas länger. Was mir aber nichts aus machte, da es sich gut anfühlte. Ich vergaß einfach alles um mich herum, denn es war einfach unglaublich schön in seinen Armen.

Meine Blicke wanderten kurz zur Seite und ich ließ Harry schockiert los und schaute zielsicher auf einen Mann, der von der Entfernung uns beobachtet hatte. Derselbe Mann. Ja. Der mit der komischen Kapuzenpulli mit einer Kapuze über dem Kopf. Ja der merkwürdige Typ, vor dem ich nur noch Angst hatte. "Ha...Harry?", rief ich, aber ich hätte auch nichts sagen brauchen. Er bemerkte, dass was nicht stimmte und drehte sich um und in diesem Moment ging der Mann. Doch Harry sah ihn kurz, weshalb er losrannte, um ihn zu fangen. "HARRY!", rief ich, da ich Angst hatte und mir Sorgen machte. Er schien nicht auf mich zuhören und rannte so ziemlich schnell, bis er stehen blieb und sich verzweifelt umsah. Der Mann war schon weg. Wütend kam Harry zurück und nahm mich in die Arme und meine Tränen wurden stärker. Ich hatte furchtbar Angst. Aber zumindest weißt Harry jetzt, dass ich nicht verrückt bin. "Wer ist dieser Kerl?", schluchste ich. "Ich weiß es nicht, Belle. Aber das nächste Mal entkommt er mir nicht!", rief er vor Wut und ich glaubte ihm aufs Wort. "Danke!", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange und er bestand darauf, dass wir herein gehen und er komme mit, da er mich nicht allein lassen möchte und beschloss doch etwas länger zu bleiben. Wir nutzten die Zeit um gemeinsam ein paar Filme zu gucken und die Situation von vorhin zu verdrängen. Schließlich machte es mich nur irre an diesem Mann zu denken, der da stand. "Ich glaub ich weiß wer er ist!", fing Harry an zu reden. Er sagte es plump und erst jetzt fiel ihm das ein. "Wenn ich so darüber nachdenke, kommt er mir bekannt vor.!", flüsterte er. Zayn saß neben uns und bekam alles mit, sowie Liam. "Wie sah er denn aus?", fragte Zayn. "Ich weiß, dass er zu Yasser gehört. Er war da, als ich gefangen war. Er hat krausiges Haar und ist ein wenig dicker, da er einen Bierbauch hat und er hat eine Narbe auf der Stirn", Zayn fiel Harry ins Wort: "Mein Onkel!", rief er und wir schauten ihn fragend an. "Sie sind Brüder. Er hat ihn bestimmt dazu beauftragt uns zu beobachten. Was soll denn sonst sein? Wieso sollte er ihn sonst hierher schicken? Mein Vater ist geschickt!", sagte Zayn und wir hörten ihm zu. "Sie hatten eine Zeit lang Streit. Vielleicht haben sie sich also vertragen!", er schaute wütend beim Erzählen. Ihm tat es nicht gut darüber zu reden. "Wieso hatten sie Streit?", fragte ich aus Neugier und wünschte mir, ich hätte ihn nicht gefragt, da ich ihn nicht bedrängen möchte. "Beide haben sich in meine bildhübsche Mutter verliebt, was dazu führte, dass sie sich gestritten haben. Dad heiratete sie und er hatte keinen Kontakt mehr mit seinem Bruder.", erzählte er uns und wir alle schauten schockiert.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt