"Zane!!", er rannte auf mich los, die Erzieherin grinste leicht und winkte uns einmal kurz zu. "Hast du mich vermisst?"
"Ja, sehr!"
"Ich dich auch liebes", ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Wir verließen den Kindergarten und gingen auf den Wagen zu, wo Harry drin saß. Seine Hände waren vors Gesicht verschränkt. Ich wusste, dass er an die Ereignisse von vorhin mit Zayn dachte, denn auch ich bekam es nicht aus dem Kopf.
Ich half Zane beim Einsteigen und stieg dann ebenfalls seufzend ein. Harry setzte ein gespieltes Lächeln auf und fuhr einfach wortlos los. Es war irgendwie viel zu still im Auto. Zane war einfach zu müde, um los zu quasseln. Harry war in seinen Gedanken gefangen und ich schaute aus dem Fenster. Ich wusste nicht, was ich von alldem noch halten soll.
Er parkte vor unserer Haustür, nahm die Schlüssel in die Hände und öffnete uns die Tür, während ich Zane half auszusteigen. "Komm kleiner!", flüsterte ich ihm zu. Die Tür war offen und wir gingen hinein. "Mama, ich hab Hunger!", jammerte Zane schmollend. "Ich mach dir jetzt was zu essen!"
Er nickte und verschwand in seinem Zimmer. Harry hingegen saß sich seufzend auf den Sessel und hielt seine Hände vors Gesicht. "Harry!?", flüsterte ich, ich näherte mich ihm mit langsamen Schritten. Er hob immer noch nicht seinen Kopf. "Belle, ich möchte kurz allein sein, bitte!"
Ich nickte, obwohl ich wusste, dass er es nicht sieht. Aber ich hatte keine Antwort dazu und konnte nichts dazu sagen. Weswegen ich in die Küche verschwand und Essen zubereitete. Ich ließ Nudeln aufkochen, Hähnchen braten und Pommes Fritieren.
Meine Gedanken kreisten sich währenddessen nur um Zayn. Ich brauchte ihn bei mir, aber als einen guten Freund. Ich würde ihn sogar als Zanes Patenonkel benennen, aber dafür müsste er sich gut verhalten. Was er nun mal nicht tat. Heute sah ich aber die Verletzlichkeit in seinen Augen. Ich bin schuld daran, dass er so eiskalt ist.
Seufzend deckte ich den Tisch im Wohnzimmer und machte alles bereit. Ich war aber nicht ganz bei der Sache, weshalb ich vergessen hatte die Hähnchen zu würzen. "Verdammt"
**
"Das Essen ist fertig!", rief ich. Harry rappelte sich auf und saß sich an den Tisch. "Zane, kommst du?"
"Ja, Mama!", rief der Kleine und tapste durch den Flur. Er saß sich neben Harry und wartete darauf, bis ich ihm das Essen aufs Teller gelegt hatte.
"Denkst du weiterhin an Zayn?", fragte mich Harry. Es klang eifersüchtig und verzweifelt. Ich schaute ihn unglaubwürdig an. "Mama, wer ist Zayn?", fragte mich Zane, der seinen Mund schon voll gekleckert hatte. "Jaa, wer ist Zayn?", wiederholte Harry die Frage sarkastisch und schaute mir direkt in die Augen. "Er ist ein Freund der Familie, liebes.", beantwortete ich die Frage. "Und zu deiner Frage. Ja, ich denke an ihn. Aber nur, weil er uns allen was bedeutetet, auch dir Harry!"
"Er bedeutet mir nichts!", zischte Harry. "Das sagst du jetzt so. Ich sehe es in deinen Augen!" Harry widmete sich an seinem Essen. Seine Blicke verrieten mir, dass ich recht hatte. Zayn bedeutete ihm sehr viel. Er war einer seiner besten Freunde gewesen, obwohl sie sich am Anfang gehasst hatten.
"Ich möchte, dass du dich von ihm fern hältst!", murmelte Harry vor sich hin. Meine Augen waren weit aufgerissen. Zane schaute mich fragend an. Ich ließ das Besteck auf dem Teller fallen. "Aber.."
"Belle, bitte!"
Er kann nicht von mir verlangen, dass ich mich von Zayn fern halte. Er ist wie ein Bruder für mich, er ist wie ein bester Freund. Auch Zayn hatte mal von mir verlangt mich von Harry fernzuhalten. Nun, macht Harry das gleiche.. "Ich habe keinen Hunger mehr!", rief ich, während ich aufstand und ins Schlafzimmer verschwand. Seufzend ließ ich mich auf das Bett fallen. Tränen fielen über meine Wangen. Ich wollte Zayn nicht verlieren als einen Kumpel. Ich wollte aber auch nicht meine eigene Familie verlieren. Harry bedeutet mir mehr als alles und mit ihm habe ich die richtige Entscheidung getroffen.
Wie es Zayn wohl geht? Was er gerade wohl macht??
Zayn P.O.V.
Ich öffnete die Tür zu meiner neuen Wohnung. Die Nachbarn stritten sich mal wieder, was man klar und deutlich hören konnte. Ich wohnte hier, weil ich nicht allzu viel Geld hatte, weil ich nun allein bin und weil ich nicht gefunden werden darf.
Mir ging es einfach furchtbar. Ich hätte heute Belle nicht sagen sollen, dass ich eifersüchtig auf Harry und ihrem Sohn bin. Dass ich gerne an Harrys Stelle wäre. Ich durfte ihr nicht sagen, dass ich es bereue, sie damals gehen lassen zu haben. Das ich ein Trottel war, wie immer. Ich machte immer alles kaputt. Vielleicht bin ich wirklich ein furchtbarer Junge. Vielleicht bleibe ich es auch. Eiskalt und düster.
Ich schob die Tür auf und ließ mich aufs Sessel fallen, nur um auf die Decke zu starren und die Gedanken zu sortieren, die in meinem Kopf herumschwirrten. Yasser lebte nicht mehr. Lang nicht mehr. Ich habe ihn gefunden, ihn ausfindig gemacht und Yas ausgeliefert. Seit dem habe ich von Yas nichts gehört. Er denkt ich sei nicht am Leben, was auch besser so ist. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben. Nichts mehr mit irgendwem zu tun haben.
Seufzend stand ich auf, bewegte mich aufs Kühlschrank zu und schnappte mir irgendetwas zu Trinken. Ich drehte die Musik ganz laut und fing an mich zu besaufen. Vielleicht tut es gut, den Schmerz zu ertränken.
Ich hörte wie jemand an meiner Tür hämmerte. Ich öffnete sie. Die laute Musik aus meiner Wohnung dröhnte auch im Flur.
"Sie sind zu laut. Machen Sie die Musik leiser!", vor Wut hatte, das Mädchen, was gegenüber mir war, Falten zwischen den Augenbrauen. Ihr blondes Haar war zu einem Zopf gebunden. Ihre strahlend blaue Augen funkelten mich an. "Irgendein Problem, Blondie?"
"Verdammt. Ja! Ich muss lernen!", wütend stampfte sie auf den Boden.
"Ich bin Zayn und du?", lächelte ich sie verschmitzt an. "Geht dich nichts an!"
"Oh, doch tut es", ich kicherte. Der Alkohol strömte in meinem Blut.
"Mach die Musik leiser!"
"Nur, wenn du mir deinen Namen verrätst!", ich versuchte standhaft da zu stehen, was mir aber nicht gelang. Meine Hände stützten sich an der Tür.
Seufzend verdrehte sie die Augen. "Perrie. Perrie Edwards!"
"Hast einen schönen Namen!"
"Was auch immer. Ich erwarte jetzt das die Musik leiser wird!", sie stampfte auf dem Boden, als sie ein paar Türen weiter ging und in eine verschwand.
Lachend ging ich wieder in meine Wohnung rein und drehte die Musik leiser. Eine nette Nachbarin war sie wohl nicht. Aber das kam mir gut. Ich brauchte einfach jemandem zum Provozieren. Weshalb ich die Musik wieder lauter machte und vor mich hin lachte. Ich erwartete, dass sie wieder kommt und an der Tür hämmert, aber sie kam nicht. Wahrscheinlich gab sie so leicht auf. Ich bin nun unberechenbar, wenn es um so etwas geht.
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So, liebe Leser :)
Ich werde im nächsten Kapitel aus Zayns Sicht schreiben, vielleicht werde ich längere Kapitel aus seiner Sicht schreiben. Aber erst wollte ich euch fragen, wie ihr es findet, wenn ich aus seiner Sicht schreibe?
Ich hoffe die Idee gefällt euch :)
♥
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Another Love #Wattys2016
FanfictionBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...