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Harry P.O.V.
Belle hatte letzte Nacht ihre Operation hinter sich und wir warteten stundenlang vor der eisigen Tür. Elenne saß auf dem harten, kalten Boden und weinte sich die Augen aus. Dieser mysteriöser Bruder Liam lehnte sich an der Wand und ich konnte nichts anderes, als die ganze Zeit hin und her zu gehen. Hin und Her. Studenlang. Wobei Zayn und Yasser nicht da waren, obwohl sie hier sein sollten. Elenne rief die beiden öfters an. Keiner ging ans Telefon. Sie versuchte es jede fünf Minuten nochmal. Doch vergeblich.

Nun stehen wir hier und warteten darauf, dass der Arzt uns herein ließ. Bisher gab er uns nicht die Erlaubnis. Irgendwann brach ich dann die Stille. Denn die Neugier in mir siegte. "Wirst du es ihr sagen?", fragte ich Liam, der neben mir stand und zwar die ganze Nacht über. "Jaa, aber nicht sofort, denk ich", antwortete er mir. Zu Recht. Es geschahen schon so viele Sachen in Belles Leben. Daher konnte ich verstehen, dass Liam es ihr etwas später erzählen wollte.

Liam P.O.V.
Als ich erfuhr, dass meine Familie entführt wurden, packte ich meine Sachen in Irland und sagte in der Universität Bescheid, dass ich etwas länger nicht kommen werde. Ich ließ einfach alles stehen und liegen und flog nach London zurück. Meine Geburtstadt.

Ich lernte Belle mit 4 Jahren kennen. Da war sie 3. Bisher wuchs sie alleinerziehend auf, sie kam uns aber öfter besuchen. Damals verschwiegen meine Eltern, dass wir Geschwister sind. Doch als ich immer älter wurde, hat Dad mir alles gebeichtet. Dass er mit Mam eine Affäre hatte und das eine andere Frau darunter litt. Vor allem sagte er auch, dass Belle meine Halbschwester ist. Ab da an sah ich sie nie mehr wieder.

Als der Arzt raus kam, ließ er die Tür weit offen. "Sie können jetzt rein. Aber dürfen nur durch die Glastür schauen!" , bat er uns. Wir freuten uns und gingen schnell hinein und schauten durch die Glastür.

Belle war wunderschön. Sie hatte sich nicht wirklich verändert. Ich griff nach meinem Handy, der in meiner Hosentasche war und wählte Dads Nummer. Er nahm erwartungsvoll ab.

"Ist alles gut? Gehts ihr gut?" , fragte er mich hektisch. Elenne schaute wütend zu mir rüber und bemerkte sicher, dass ich mit ihrem Ex-Mann redete. Weshalb sie sich etwas weiter weg hinstellte, um seine Stimme nicht zu hören.

"Es geht ihr gut, Dad. Sie hat die Operation hinter sich!" , als ich das Wort "Dad" sagte, schaute Elenne mich bedrohlich an und ich hatte mir gewünscht nichts gesagt zu haben.

"Du glaubst nicht wie erleichtert ich bin, Liam. Du muss auf sie aufpassen! Du muss rausfinden, weshalb das geschehen ist. Das kann kein Zufall sein. Ich hätte das gerne übernommen. Aber deine Geschwister brauchen mich" , ich gab ihm Recht. Die Kleinen brauchten ihn. Schließlich verstarb Mam kürzlich und zu mir hatten sie längst nicht so eine gute Bindung wie zu Dad.

"Mach ich!" , stimmte ich zu. Ich tat das nicht nur für ihn. Sondern auch für mich. Ich wollte Belle unterstüzten. Wegen mir musste sie alleine aufwachsen. Wegen mir, hatte sie ihren Dad verloren. Weil ich auf die Welt kam. Das möchte ich wieder gut machen.

Als ich auflegte, bemerkte ich wie Belle langsam mit den Augen blinzelte...

Belle P.O.V
Ich blinzelte mit den Augen und sah die weiße Decke, sowohl auch die weißen Wände. Ich blinzelte so lange weiter, bis ich endlich wieder was sehen konnte. Was ich zunächst verschwommen sah, sah ich jetzt viel deutlicher. Wo war ich? Ich musste alles realisieren. Ich musste sogar meinen Namen öfters mal in meinen Gedanken wiederholen.

Ich hörte wie die Tür aufging und sah einen Mann, der total weiß gekleidet war. Er war ein Arzt. Denn er trug einen Mundschutz. "Miss Malik!" , als er meinen Namen rief, da wurde mir wieder klar, dass ich nicht in so einem Traum war, sondern in der Wirklichkeit. Die harte Wirklichkeit.

Er hielt eine Taschenlampe und untersuchte meine Augen. "Geht es ihnen gut?" , fragte er mich lieb. "Ja!" , flüsterte ich und wollte mich aufrecht stellen. Er hielt mich auf. "Nein, Du hattest eine Operation hinter dir und deshalb darfst du dich nicht oft bewegen!" , mir wurde nichts mehr klar und ich verstand überhaubt nichts mehr.

Die Krankenschwester kam rein und schob mich mit dem Arzt aus diesem Zimmer raus. "BELLE!" , Harry hielt meine Hand und lief mit. Er sah sehr erleichtert aus. "Belle!" , flüsterte dann eine fremde Stimme und meine Augen wanderten zu einem Jungen, mit braunes Haar und braunen Haar. Ich bekam es nicht, zu fragen, wer er war. Ich war zu erschöpft. Dabei sah ich dann in Mams weinenden Augen. "Liebes!" , flüsterte sie und lief ebenso mit.

Ich wurde in einen der Zimmer geschoben. Die Wände waren hier hellblau. Was mich wunderte. Da Krankenhäuser generell weiße Wände hatten. Doch diese Wände waren ganz anders. Aber ich fühlte mich so viel wohler, da die blaue Farbe sehr beruhigend auf mich wirkte.

"Geht es dir gut?" , fragte mich Harry, der eine Träne auf seiner Wange hatte. "Ja!" , flüsterte ich und hoffte sie würden sich endlich wieder beruhigen. "Was ist passiert?" , fragte ich. Denn irgendwie hatte ich gerade einen Blackout. Das Einzige was ich wusste war, dass Dad wieder da war und der Detektiv uns Probleme bereitete. Doch was geschah danach?

"Erinnerst du dich nicht mehr daran?" , fragte mich Harry. Der sich Sorgen machte. "Nicht wirklich" , vielleicht verdrängte ich das alles ja auch nur. Ich konnt mich wirklich nicht mehr erinnern.

"Wir hatten einen Autounfall!" , sagte er und schaute auf den Boden, so als würde er sich schämen. Doch mir fiel das alles nicht mehr ein. "Hab ich etwas schlimmes?" , fragte ich und machte mir Sorgen. "Wir reden wann anders darüber. Harry, Belle muss sich ausruhen!" , Mam kam dazwischen, was mich aufregte. Denn ich wollte es jetzt wissen.

"Sag es mir Harry!" , da ich das Gefühl hatte, sie würden mir etwas verheimlichen. Er biss sich auf die Lippen, was auf jeden fall darauf hindeutete, dass er eigentlich etwas zu sagen hatte.

"Du hattest eine Transplantation" , als er das sagte, schaute ich ihn total entsetzt an. "Was? Wie? " und konnte nicht wirklich richtig denken. Jemand hatte mir also das Leben gerettet. Jemand der entweder lebte oder nicht am Leben war.

"Belle!" , Zayn platzte in das Zimmer und schaute mich mit geöffneten Augen an. "Du bist wach!" , keuchte er. Er hatte Schmerzen an seinem Oberkörper und hustete. Der Arzt rannte ihm hinterher und schnappte ihn. "Du muss dich hinlegen. Du darfst noch nicht aufstehen!" , bat er ihn. Was hatte Zayn? Was war los?

Alle in diesem Zimmer schauten Zayn schockiert an. Er wurde hinaus geschleppt und wir standen hier so als würden wir nichts mehr verstehen. Dann ging Harry aus der Tür und folgte Zayn.

Harry P.O.V.
"Was ist passiert? Was soll das?" , ich zeigte auf Zayns Oberkörper. Man konnte durch das weiße Shirt sehen und erkennen, dass er dort einen Verband hatte.

"Es ist nichts!" , log er. Er lag schon auf dem Krankenbett und griff nach einer Zeitschrift, die er las. "Gestern ging es dir noch gut. Zumindest morgens. Abends warst du ja nicht da, als Belle operiert wurde!" , ich riss die Zeitschrift aus seiner Hand.

"Stimmt!" , antwortete Zayn entspannt. So entspannt, dass mich das beunruhigte. Ich war misstrauisch und fragte nach. "Wo warst du denn?"

"Geht dich nichts an!" , konterte er.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt