Belle P.O.V.
Mir ging es wieder gut. Der Arzt hat nur meine Wunde wieder verschlossen und ein Verband drum herum gemacht. Mehr aber auch nicht. Ich lag vielleicht noch sicherheitshalber zwei Tage im Krankenhaus. Doch dann durfte ich wieder nach Hause. Gemma half mir dabei.Sie machte sich ebenso große Sorgen um Harry wie ich. Trotzdem gab sie ihr bestes, es nicht direkt auszusprechen und ihre Sorge zu zeigen, um mich nicht weiter zu beunruhigen. Ich lag in meinem Bett und wollte echt niemandem mehr sprechen, niemanden mehr sehen. Nur alleine da sitzen und weinen. Denn ohne Harry konnte ich nicht mehr lachen, nicht mehr richtig essen oder schlafen. Meine Gedanken wanderten immer zu ihm.
Zayn meinte zwar, er kümmere sich darum und tue sein bestes. Trotzdem beunruhigte mich die Lage, denn er hatte sich noch nicht gemeldet. Zuhause war er auch nicht, als wir ankamen. "Wo ist Zayn? Wo ist Liam?", fragte ich nochmal nach. Doch Mom meinte, sie seien unterwegs. Ich hoffte inständig, sie würden mit guten Nachrichten zurückkehren. Am besten mit Harry.
"Belle ich gehe jetzt", flüsterte Gemma, die die ganze Zeit über schweigend neben mir war. Denn ich sprach nicht viel und sie wollte mich nicht aus den Gedanken reißen. "Du musst dich ausruhen!", fügte sie hinzu. Dann verließ sie das Zimmer, nachdem ich genickt hatte.
Tränen liefen über meine Wangen. Sie fielen auf meinen Bettlacken, dass schon total durchnässt war. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Schließlich hatte ich schreckliche Angst um Harry.
Ich hörte ein paar Stimmen, die von unten kamen. Aber ich machte mir nichts daraus. Die Schritte wurden immer lauter, bis es verstummte und meine Türklinge nach unten gedrückt wurde. Ich lag so, sodass derjenige nur mein Rücken sah. Ich machte mir nicht die Mühe, mich umzudrehen.
Derjenige kam näher, lag seine Hand auf meine Schulter, ich hob mein Kopf und schaute ihm direkt in die Augen. In diese smaragdgrüne Augen, die mir so bekannt vorkamen. "Harry?", flüsterte ich so leise, weil eben meine Stimme sich krank anhörte.
Träumte ich das etwa? Oder war er wirklich hier? Irritiert drehte ich mich ganz und griff nach seiner Hand. "Harry!", diesmal klang es nicht wie eine Frage, sondern wie ein Ruf. "Ich bin hier!", flüsterte er mit ein Tränenverschmiertes Gesicht. "Aber wie?", ich hatte nicht die Kraft nachzudenken und in meinem Kopf schwirrten so viele Fragen. Wie ist er entkommen? Was war geschehen? Wo war er?
"Zayn hat mir geholfen, Belle!", rief er. Diesmal kam ein Lächeln hervor und ich schaute auf Zayn, der das Zimmer betrat und verlegen sein Nacken kraulte. "Danke, Zayn!", flüsterte ich. Denn er tat mir somit einen Gefallen!
Immer noch konnte ich nicht fassen, dass Harry endlich hier war. Ich blinzelte, um herauszubekommen, ob es nur ein Traum war. Doch Harry war wirklich da, was mich mit Freude erfüllte. Denn für mich gab es nichts schöneres, als ihn bei mir zu haben!
Harry beugte sich langsam zu mir herüber und gab mir einen Kuss auf die Stirn, was sich echt anfühlte. Das gab mir nochmal eine Bestätigung, das er wirklich da war. Ich war extrem müde und meine Augen verschlossen sich langsam. Schließlich war ich so erleichtert Harry zu sehen, so dass es für mich leichter fiel wieder zu schlafen. Ich ließ trotzdem seine Hand nicht los. Somit war er gezwungen neben mir zu sitzen und nicht wegzugehen.
***
Als ich wieder meine Augen öffnete, da schaute ich zu Harry, der da saß und vermutlich eingeschlafen war. Er war sicher genauso erschöpft wie ich. Es fühlte sich echt gut an, ihn wieder zu sehen. "Harry!", flüsterte ich leise und damit war mir jetzt wirklich klar, dass er schlief.
Ich stand langsam auf und betrachtete ihn. Seine Locken waren versaust und sie sind viel länger geworden. Er hat außerdem leichte Bartstoppeln bekommen, die ich zuvor bei ihm noch nicht gesehen hatte. Sein Gesicht war blass und Schweißperlen liefen über seine Wangen hinunter und seine Lippen formten Worte, was wie ein flüstern klang. "Bitte nicht. Lasst mich los. Ich will gehen. Belle hilf mir", flüsterte er immer und immer wieder.
"NEIN", schrie er und öffnete reflexartig seine Augen. "Harry, schon gut. Ich bin hier. Du bist befreit. Dir geht es gut. Harry", flüsterte ich und er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Alles ist gut!", versuchte ich ihn zu beruhigen und umarmte ihn. „Belle! Es war furchtbar...", antwortete er. „Es war echt furchtbar dort! Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und nie mehr daraus zu kommen. Es ging mir furchtbar!", so hatte ich Harry noch nie erlebt und mir tat es echt weh ihn so zu sehen.
Zayn kam in mein Zimmer. „Ich habe eure Stimmen gehört, was ist passiert?", wunderte er sich. Dabei schaute er auf Harry, der total aufgewühlt aussah. „Was ist dort passiert? Wie hast du ihn befreit?", wollte ich wissen und saß mich aufrecht hin. Denn nun war ich in einer guten Verfassung, um mir das anzuhören.
Zayn seufzte und begann zu reden: „Ich bin in den Keller gegangen mit Liam zusammen und was wir da fanden, war erstaunlich. Wir fanden eine Falltür und durchwühlten alle Bilder. Auf einem der Bilder, war Harry drauf", sagte er. „Ja, ich erinnere mich daran, dass er mich provoziert hatte, indem er ein Bild schoss. Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen, da er eine Maske trug!", fügte Harry hinzu.
„Es war mein Dad, der das alles zustande gebracht hatte. Er brachte mir die Geheimsprache bei, die nur wir beide beherrschen konnten und auf dem Stuhl, auf dem Harry saß, stand mein Name. Es war mein Stuhl, den ich gebaut hatte mit meinem Dad gemeinsam in einer Werkstatt in der Nähe des Waldes. Auch, wenn auf der Rückseite eine falsche Adresse stand, durchschaute ich meinen Vater und machte mich mit Liam zusammen auf den Weg, um die Werkstatt zu finden.
Als Kind war ich da öfter male. Daher fiel es mir nicht schwer den Ort zu finden...", Zayn erzählte mir wirklich alles. Er erzählte mir, dass Yasser Liam etwas antun wollte und auch das Niall kam.
„Im Endeffekt ist Dad entwischt. Hier wird er nicht mehr aufkreuzen. Wo er genau ist, weiß ich nicht", somit beendete Zayn seinen Satz und eine Träne lief über seine Wangen. „Wo ist denn Liam jetzt?", ich machte mir Sorgen. Ich wollte, dass keinem etwas geschieht und Liam war ein guter Freund von mir. Ihm durfte nichts geschehen.
„Ihm geht es gut. Wie gesagt, Niall hat ihn gerettet. Er ist bei seinem Dad zu Hause und versucht den Schock zu bewältigen. Er denkt auch darüber nach, wieder zurück nach Irland zu fliegen", als Zayn das sagte, stockte mein Atem. Liam war für mich da. Liam kannte ich seit der Kindheit. Liam ist einfach Liam. Er durfte nicht gehen!
„Ich will nicht, dass er geht!", flüsterte ich. „Er muss gehen Belle. Er studiert dort. Irgendwann werden sie es nicht mehr akzeptieren, dass er länger hier ist", fügte Zayn hinzu. Das war mir klar, aber er musste sich vorher von uns verabschieden wenn dann, denn das war mir wichtig.
„Danke Zayn!", flüsterte Harry plötzlich und seine Stimme hörte sich kratzig an. Zayn wurde verlegen und nickte nur. „Nicht dafür, Kumpel!", antwortete er und ich schaute ihn erstaunt an. Zayn und Harry, die die sich sonst so gehasst hatten, fingen an sich zu verstehen. Deshalb kam ein Lächeln über meine Lippen. Ich stand auf und umarmte Zayn. Zayn, meinen Bruder, der mir Harry gebracht hatte. Ich war ihm einfach mehr als Dankbar.
„Und was ist jetzt mit Yasser?", fragte ich. Denn ich wollte nicht, dass er ungestraft davon kam. Das der Detektiv festgenommen wurde, gefiel mir schon mal. Aber Yasser war der Schuldige, weswegen er auf jedenfall gefangen genommen werden sollte.
„Ich weiß es nicht Belle! Aber jeder bekommt seine verdiente Strafe irgendwann im Leben ausgezahlt. Glaub mir dabei!", als er das sagte, beruhigte ich mich. Denn womöglich steckte da ein wenig Wahrheit dran.
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Another Love #Wattys2016
FanfictionBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...