Kapitel 44

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Zum Glück war ich nicht ganz allein zu Hause und Liam saß die ganze Nacht auf meinem Sofa und bewachte mich. Schließlich hatte ich riesigen Angst und nahm an, dass jemand uns beobachten würde. Ich fühlte mich allmählich verrückt und die Frage, ob ich mir das alles nur eingebildet hatte ist ganz eindeutig ein 'Ich weiß es nicht'. Es fiel mir sogar schwer einzuschlafen und sogar Albträume schlichen sich in meine Traumwelt, so dass ich fertig mit den Nerven war und das Gefühl hatte nicht ausgeschlafen zu sein, obwohl wir Wochenende hatten. Als ich die Augen öffnete, sah ich Liam schlafend auf dem Sofa, der jetzt bestimmt Nackenschmerzen hatte und war beruhigt, dass er mich nicht in Stich gelassen hatte. Seufzend stand ich auf und schaute auf die Uhr, die auf 10:30 Uhr zeigte. Meiner Meinung nach noch zu früh, um aufzustehen. Doch ich konnte einfach nicht einschlafen und weiterhin stumpf liegen bleiben wollte ich auch nicht mehr. Die Gardinen ließ ich zu und beschloss, sie den ganzen Tag nicht zu öffnen, da ich mich sonst beobachtet gefühlt hätte. Außerdem hatte ich Angst nach draußen zu schauen. Bei den Gedanken musste ich schon erschaudern. Langsam tasteten sich meine Füße den kalten Boden entlang in die Küche, wo ich so gut wie möglich die Fenster vermied und nahm mir etwas zu trinken, da mein Mund ziemlich trocken war. Im Haus war es noch still, so dass man sogar das Haus atmen hörte und was die Lage hier noch gruseliger machte. Ich hatte noch nie so schreckliche Angst wie jetzt. Vor allem wusste ich nicht mal, was der Typ, der da stand für ein Problem hat. Hat er es auf uns etwa abgesehen? Jemand tatschte an meiner Schulter und ich schrie auf. Als ich mich umdrehte, war es Liam, der mich aus den Gedanken riss. Ich habe mich extrem erschrocken. "Blödmann!", schlug ich ihn auf die Schulter. "Sorry, wusste nicht das du dich so erschreckst!", grinste er provozierend. Lachend lag ich mein Glas zur Seite, um es nicht zu verschütten und außerdem hatte ich nicht mehr wirklich Durst. "Geht es dir heute besser?", fragte er mich. Wie ging es mir denn eigentlich? Irgendwie nicht so gut. Schließlich hatte ich diese Unruhe in mir. Wie sollte es mir dann gut gehen?
"Geht, dir?", sagte ich, um nicht ganz zuzugeben, dass es mir nicht gut ging. Na ja, er wird das schon verstehen. "Ich bin etwas müde und habe Nackenschmerzen!", flüsterte er. Kein Wunder. Mein Sofa war nicht wirklich gemütlich, um darauf zu schlafen. Trotzdem war er so lieb und wollte mich nicht allein lassen. Der beste Bruder überhaupt. Bei den Gedanken musste ich lachen, da ich an Zayn dachte, der ebenso mein Bruder war. "Möchtest du auch Kaffee?", fragte mich Liam, der versuchte Kaffee zu kochen. Ich schüttelte den Kopf und ging aus der Küche, um mich umzuziehen. Schließlich hatte ich noch das Treffen mit Harry heute. Ich bat ihn mich abzuholen, da ich Angst hatte alleine heraus zu gehen. Ich öffnete meine Kleiderschranktür und schaute mich um. Entschieden habe ich mich für ein weißes, schlichtes Kleid, was hervorragend zu meinen weißen Ballarinas passte. Ich nahm Perlenohrringe aus der Schublade und machte sie an meinen Ohren ran. Dann schminkte ich mich ein wenig. Schließlich wollte ich heute gut aussehen und für einen Moment alles vergessen. Das brauchte ich jetzt. Noch Parfüm sprühen und fertig.

Ich rannte die Treppen hinunter und sah schon Zayn, der mit Liam zusammen frühstückte. "Habt ihr auch was für mich gemacht?", fragte ich, als ich sah, dass sie Toast warm gemacht hatten. Sie schüttelten den Kopf und lachten. War ja klar. Immer musste ich alles allein machen. Also übernahm ich das auch. Mam war noch nicht zu Hause. Sie hatte heute Frühschicht, weshalb sie schon weg war. Aber ganz allein war ich zum Glück ja nicht. "Wo gehst du heute hin?", fragte mich Zayn neugierig. Er bemerkte, dass ich aufgetakelt war. "Ich gehe mit Harry raus", sprach ich mit vollem Mund. Ich weiß, ich sollte erst kauen und dann reden, aber vor Zayn und Liam brauchte ich ja keine manieren. Schließlich waren sie viel schlimmer als ich. "Dann viel Spaß!", riefen beide und sie lachten im Rhythmus. Seufzend stand ich auf, nachdem ich schnell gegessen hatte und nahm meine Tasche, die ich eben gepackt hatte. Es klingelte an der Tür und nach dem Öffnen fiel ich Harry in die Arme und rief ein: "Tschüss, ihr Kasper!", zu Liam und Zayn, die in Gelächter ausbrachen und mich ebenso zum Lachen brachten. Doch als ich schon draußen war, sah ich mich kurz um, ob jemand da war. Schließlich hatte ich immer noch Angst und Harry bemerkte es sofort. "Keine Angst, ich bin bei dir!", flüsterte Harry mir und öffnete die Beifahrertür, damit ich einsteigen konnte. "Danke!", flüsterte ich und beruhigte mich allmählich, als er sich auch hinsaß und losfuhr. "Du siehst wahnsinnig schön aus!", sagte Harry, der mich ansah. "Pass auf die Straße auf!", rief ich und in meinem Inneren explodierte alles wie ein Feuerwerk. Seine Grübchen kamen zum Vorschein, als er leicht lächelte und ich starrte ihn ein wenig an bis ich ein: "Du auch!", sagte und seine Blicke trafen wieder meine. Aber ich bat ihn wieder auf die Straße zu achten, was er auch tat und ich beschloss ihn nicht abzulenken.

Wir fuhren in die Stadt und dort parkte er auch perfekt ein. Mit perfekt meine ich wirklich perfekt. Besser könnte ich nicht parken. Er nahm meine Hand und wir schlenderten durch die Stadt und ich fühlte mich frei und wohl. Die Unruhe verschwand und in meinem Bauch waren Million Schmetterlinge. Harry betrachtete mich die ganze Zeit, so als wolle er etwas sagen und ich fragte: "Was ist?", doch er lachte nur, was mich irritierte. Er ließ meine Hand los, was mich wunderte und er kam mir näher. "Belle?", flüsterte er und mein Herz flatterte. "Ja?", ich wusste nicht, was jetzt geschieht und was er von mir will, aber ich war nervös. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass sich Menschenmengen um uns gebildet hatten und als ich genauer hinschaute, standen Zayn,Gemma und Liam, aber wie? Was? Das Verrückte war auch, das viele andere da standen, vermutlich aus Neugier und auch meine Mutter war da. Als ich was sagen wollte, ging Harry in die Knie und ich wurde sprachlos. Unglaublich sprachlos. Er zog eine Schachtel aus der Hosentasche und ich schaute schockiert, mit meiner Hand vor dem Mund. "Wir sind lange zusammen und...", er zögerte etwas beim Reden und ich wurde noch nervöser. "Und ich möchte das du meine Frau wirst!", als er das sagte, explodierte mein Herz. Die Menschenmenge wurde immer größer und ich musste ihm eine Antwort geben, die klipp und klar war. Aber ich war zu sprachlos. Schreiend rief ich "JAAA, ich will. JAA", und weinte vor Freude. Oh Gott, das hätte ich jetzt nicht erwartet. Alle applaudierten und riefen und jubelten. Wobei ich nur schockiert da stand und Harrys Lächeln bewunderte. Er kam mir näher und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Meine Wangen färbten sich Rot und ich wurde verlegen, da alle so schauten. Herzluftbaloons fliegen umher. Zayn kam näher mit einer Gitarre in der Hand und überreichte es Harry, der sie annahm und sich hinkniete und mir ein Lied vorsang. Mein Lieblingslied von Bruno Mars "Marry you!" und ich lauschte mit Freudentränen an den Wangen.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt