Der Mann, der tagelang uns gestalkt hatte, stand gegenüber mir. Zayn klärte auf, dass er nicht sein Onkel, sondern sein Vater war. Aber seitdem er ging, ließ er sich hier nicht mehr blicken. Er schien festentschlossen zu sein, mir etwas zu erzählen.
"Hör mir bitte zu.. bitte.." , rief er. Ich ließ locker, sodass er hineinstürmen konnte. "Zayn ist fortgegangen. Wieso stalkst du uns?", fragte ich entsetzt. "Ich bin sein Vater..", flüsterte er so leise, dennoch konnte ich es verstehen. Verwundert blieb ich stehen, er nahm Platz auf dem neuen Couch und seufzte. "Ich weiß!", antwortete ich. Zayn hatte mir auf meiner Hochzeit alles berichte, bevor er ging. Ich wollte eine gewisse Distanz zwischen mir und Yas halten, weshalb ich mich etwas weiter weg saß.
"Nun, ich bin nicht gekommen, um zu sagen, dass ich sein Vater bin! Sondern..", eine Träne fiel über seine Wangen. Man konnte bemerken, dass er sich schwer tat. "Was ist passiert?", die Neugier wuchs in mir.
"Danke, dass ihr meinen Sohn vor Yasser gerettet habt!", es war nicht ganz das was er vorhin sagen wollte, ich nickte und wartete ab. "Ich konnte nie ein Vater für ihn sein." Seine Augen füllten sich mit Tränen. "Weißt du wo er ist?", hoffnungsvoll wartete ich auf eine Antwort. Ich wollte unbedingt zu Zayn, um mit ihm zu reden!
Er nickte. Ich beugte mich zu ihm vor, hörte ihm besonders zu und wartete ab. Er wischte seine Tränen, blickte mir in die Augen und öffnete seinen Mund, um zu reden. "Er ist gestorben, liebes!"
Er ist gestorben, liebes. Er ist gestorben, liebes. Er ist gestorben? Gestorben? Zayn? Unser Zayn? Ich wusste nicht, was ich im Moment empfand, aber diese Worte waren zu viel für mich. Ein lautes Schreien entwich meinem Mund. Ein verkrampftes Weinen. Ich konnte nicht mehr aufhören, was wollte er mir damit sagen? Wieder schrie ich.
"Belle?", Harry stand hinter mir und schaute entsetzt in Wechsel einmal zu mir, dann zu Yas. "Was haben sie ihr getan??", schrie er. "Ich habe ihr nichts getan! Ich.."
"Belle. Was ist passiert?!", Harry trug noch immer seinen Mantel, beugte sich zu mir rüber und wischte all meine Tränen ab. "Zayn ist gestorben!", ich konnte nicht glauben, dass ich das aussprechen konnte. Es fiel mir unglaublich schwer. Harry riss seine Augen auf und fiel nach hinten. Zitternd fing er an zu weinen. Verständlich.
"Ich gehe lieber. Hier, ich lasse meine Nummer da!", Yas lag einen kleinen Zettel auf dem Wohnzimmertisch und verschwand durch die Tür. Er hinterließ uns mit diesem Schmerzen in unserem Herzen.
Rückblick
"Zayn!", lachend lief ich zu ihm herüber. Er versuchte den Ball hin und her zukicken. Es roch nach Grillfleisch und leckerem Essen, was Mutter und Liam gemeinsam vorbereitet hatten. Harry saß schon an dem Tisch und futterte mit Niall gemeinsam das Essen weg, was auf deren Tischen serviert wurde. "Komm, wir essen gleich!", rief ich. Er blickte nachdenklich auf den Ball. Irgendwas stimmte nicht. "Was ist?"
"Weißt du, Belle. Ich möchte einmal eines Tages Fußballspieler werden. Ich möchte ein langes Leben haben, eine Frau kennenlernen, die genauso wundervoll ist wie du übrigens, und heiraten. Ich möchte das mein Sohn mich ansieht und stolz darauf ist mich als Vater zu haben. Belle, ich möchte lange Leben!"
Die Worte brachten mich zum Nachdenken. "Du wirst lange Leben, dafür sorge ich! Versprochen!", ich haute ihm aus Spaß auf den Arm. Er fing an zu grinsen und flüsterte mir ein "Danke" zu. "Du musst mal eines Tages deinen Sohn Zayn nennen!", sagte er lachend. "Vergiss es!"
Rückblick zuende
Zitternd saß ich da, wusste nicht, was Harry zurzeit tat. Als ich mich zu ihm drehte, bemerkte ich, dass er starr da saß und auf die leere Wand starrte. "Weißt du..-"
Er brach die Stille, fuhr fort: "- Anfangs mochte ich ihn nicht. Wir haben uns gestritten, uns in die Haare bekriegt. Er war derjenige, der gegen uns war. Wir haben uns verprügelt. Aber.. mit der Zeit, mochte ich ihn", Harrys Stimme zitterte. "Ich mochte ihn sehr, Belle!"
Traurig starrte ich ihn an, Tränen fielen. "Ich auch, sogar sehr!"
"Wie konnte das passieren?"
"Ich weiß es nicht, Harry."
"Er war so ein Trottel!" rief Harry ganz laut. "Er war ein Trottel!", weinend senkte er sich auf den Boden, ich fiel ihm in die Arme und er streichelte über mein Haar. "Er war der größte Trottel, den ich je kennen lernen durfte!" , nun musste ich unter Tränen lächeln, was aber nicht lange hielt und ich fing an in Harrys T-Shirt zu weinen.
Die Klingel ertönte, keiner von uns hatte die Kraft aufzustehen und sie zu öffnen. Es klingelte aber nochmal und nochmal, bis ich keine Geduld mehr hatte und die Tür aufriss. Mit meinen verheulten Augen blickte ich auf Liam. Er trug eine Champagner-Flasche in der Hand. Neben ihm stand Niall. Ihr Grinsen verschwand sofort. "Was ist passiert?", flüsterten sie im Einklang.
"Kommt rein!"
Sie schauten auf Harry, der weiterhin auf dem Boden lag und seinen Kopf mit den Händen bedeckte. Verwirrt blickte Liam durch die Gegend, bis er meine Augen traf. "Was ist..?"
"Er ist gestorben, verdammt nochmal!", schrie Harry so laut, er blickte nun auf Liam, der sich sofort umdrehte. Niall lag seine Hand vor seinem offenen Mund. Beide schauten erschrocken, schockiert, verwirrt. Sie realisierten nicht, was hier vor sich ging.
"Weeer?", zitterte Niall, der schon eine Vermutung hatte.
"Zayn"
Die Stille breitete sich aus. Stille.
Ja, Stille.
Beide schüttelten ihre Köpfe, konnten nicht wahrhaben, dass wir die Wahrheit sagten. "Zayn!", flüsterte ich vor mich hin, sank auf den Boden neben Harry und lehnte mich an ihm.
"Wir..", Niall brachte keinen richtigen Satz zustande.
"Wir sind eigentlich gekommen, da du die Prüfung geschafft hast. Wieso haben wir nichts davon mitbekommen?"
"Ich habe es auch erst erfahren, als ich Belle hier auf dem Boden sah, mit Yas!"
Niall riss seine Augen auf. "Yas?"
"Zayns Vater", murmelte ich vor mich hin. Er schaute uns fragend an. "Wie?"
Ich erzählte den Beiden von Yas, der vorbei geschaut hatte. "Aber dann heißt es ja, Zayn ist mein halbbruder!", Niall konnte es nicht wahrhaben und schluckte stark. Nickend schaute ich auf die leere Wand.
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Another Love #Wattys2016
FanfictionBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...