"Zayn! Ich kann das nicht!", ich schaute auf Harry, der wie erstarrt da stand und mich nur ansah. Ich redete nicht mehr mit ihm. Seit Tagen schaute er mich mit leeren Blicken an. Mir fehlte sein Lächeln, dass mich aufrecht erhielt! Mir fehlten seine smaragdgrünen Augen, die mal funkelten. Mir fehlte derjenige, der mich zum Lachen brachte! Mir fehlte einfach seine Schulter, wo ich mich ausheulen konnte! Mir fehlte einfach alles an ihm!
Er stand wie jedes Mal mit leeren Blicken da und hielt sich fern von mir. Es war nämlich meine Aufforderung! Er hielt sich immer an das, was ich sagte! Aber innerlich bereute ich, dass ich zu ihm 'Bleib mir bloß fern' rief. Denn im Gegenteil. Ich wollte ihm in die Arme laufen und ihn einfach festdrücken. Aber es ging nicht.
Gemma war mit mir weiterhin befreundet, auch wenn sie den Konflikt mit Zayn und Harry nicht befürwortete. Als ich ihr davon erzählte, dass Zayn mir befahl, dass ich mich von Harry halten soll, da sagte sie mir sofort, dass es zwar meine Entscheidung wäre, aber sie Zayn nach dieser Aussage schon unsympathisch fand. Wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre, dann hätte sie ihm schon eine auf die Schnauze gehauen.
Es regnete und die Regentropfen fielen! Die grauen Wolken zogen auf und warteten darauf, dass endlich die Sonne kam und die grauen Wolken sich verzogen. In mir war es genau so grau.
Mein nasser Rucksack wurde schon viel schwerer auf meiner Schulter. Ich hatte eine Menge Schulbücher dabei, die jetzt bestimmt total durchnässt waren. Gedankenversunken schlenderte ich mit Zayn in den Schuleingang hinein. Alles war pitschnass.
"Geht es dir gut, Belle?", fragte mich Zayn, der die ganze Zeit über neben mir war. "Mir geht es gut, wieso?", fragte ich. Denn wahrscheinlich sah ich viel zu nachdenklich aus. Mein Gesicht war blass und meine Lippen verloren die rote Farbe. Meine Augen waren diesmal nicht geschminkt und meine Haare hatte ich, was ich nun nie tat, zu einem Zopf gebunden. Da konnte ich eigentlich verstehen, wieso er mich das jetzt fragte.
"Du siehst fertig aus!", er begutachtete mich. Dabei schaute er auffällig auf meinem Hoodie. Ich sagte nichts mehr dazu. Er würde es nicht verstehen. Ich mein, ' Das ist wegen Harry. Er fehlt mir' wäre eigentlich das was ich normalerweise gesagt hätte. Aber diesmal hielt ich inne. Ich wusste, dass Zayn mir immer und immer wieder das selbe gesagt hätte: 'Wie kannst du ihn nur vertrauen?' oder 'Er ist dir doch in den Rücken gefallen!'
Ich war kein nachtragender Mensch und verzieh den Leuten schnell. Aber diesmal konnte ich es nicht. Mir war nämlich klar, dass ich sonst Zayn verlieren könnte. Daher fiel mir das Ganze um so schwerer.
Wir gingen in die Klasse und hatten Unterricht. Dabei machte ich diesmal nicht mit, sondern hatte einen roten Stift in der Hand und kritzelte gedankenversunken auf meinem Block.
"Belle! Passt du auf?", fragte mich die Lehrerin. Ihre Brille fiel ihr bis zur Nasenspitze, weswegen sie über die Brille schaute.
"Jaa", log ich und lag den Stift weg. Sie ging darauf nicht mehr ein und setzte den Unterricht fort. Zayn sah mich hin und wieder an. Ich fragte mich, was er wohl dachte. Die Klingel erlöste uns von dem Unterricht. Ich packte schnell meine Sachen ein und sah Zayn schon die Klasse verlassen, weil er noch ein Fussball-Turnier hatte.
Gemma, Layla und ich machten uns auf dem Weg in die Turnhalle und suchten uns einen Platz in der vordersten Reihe aus.
"Zayn, wuhu!", feuerte ich ihn an. Sein Blick war auf den Ball fixiert und er war ein wirklich guter Spieler, was ich von ihm nicht erwartet hätte.
"Belle!", eine vertraute Stimme rief nach mir. Mein Herz hatte gefühlt einen Aussetzer. Ich drehte mich zunächst nicht um. Es war Harry, der hinter mir stand und nach mir rief. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Aber dann rief er nochmal "Belle!" Diesmal wurde mein Herz rasender und ich konnte mich nicht umdrehen. Ich hoffte, Zayn würde es nicht bemerken.
"Es tut mir leid, Belle", flüsterte er und ich hätte losheulen können. Nicht mal das konnte ich. Denn hier waren zu viele, die das sehen könnten. Verzweifelt guckte ich umher und versuchte die Tränen zu unterdrücken.
"Ich weiß, du willst dich nicht von diesem Zayn fernhalten. Ich verstehe es. Aber wieso hälst du dich von mir fern? So kenne ich dich nicht" , als er das sagte, bekam ich Bauchkrämpfe. Ich hätte schreien können. Aber ich schrie nur "Zayn, los...TOOOR", um die Gelegenheit zu haben, alles rauszuschreien.
"Ich verstehe!", flüsterte Harry und seufzte. Dann hatte ich das Gefühl, dass er ging und ich drehte mich hastig um. Tatsächlich wollte er gehen. Aber ich wollte nicht, dass er geht.
"Harry!", rutschte mir aus dem Mund und hoffnungsvoll schaute er mich an. Er hatte Tränen in den Augen und ich hatte ihn noch nie weinen sehen. Nicht mal aufgrund der Streitereien seiner Eltern. Ich biss auf meine Lippen, weil ich sauer auf mich war. Ich konnte mich nicht zurück halten. Wie immer. Ich konnte ihn nicht gehen lassen. Das fiel mir so schwer.
"Harry..ich..", als ich reden wollte, unterbrach uns Zayn. Der verschwitzt neben mir stand, um eine Pause zu machen, und mich anstarrte. Sein Blick verriet mir viel. Er wollte einfach, dass ich Harry gehen ließ.
Ich wollte sagen, dass er bleiben soll. Doch ich sagte was anderes. "Harry, ich will, dass du endgültig gehst!", log ich. Dabei brach mein Herz in zwei Teile. Ich hasste mich dafür. Dafür, dass ich das sagte. Zayn grinste und schaute provozierend Harry an. Doch Harry. Er weinte noch mehr. Tränen kamen und kamen. Ich hielt mich schwer und sogar bei mir lief eine Träne über meine Wange. Dann. Dann ging er. Endgültig.
Ich hatte solche Schmerzen in meiner Brust. Ich wollte nicht mal, dass Zayn mich in den Arm nahm und schubste ihn von mir weg und lief davon.
"Du hast das Richtige getan, Belle", rief er mir noch hinterher und folgte mir. Aber ich wollte nicht von ihm verfolgt werden, daher rannte ich noch schneller. Bis ich bemerkte, dass er nicht mehr hinter mir war, sondern weit weg stand. Ich rannte nicht mal zur Schule, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Ich rannte und rannte und weinte wie eine verrückte. War es wirklich das Richtige? Denn richtig fühlte es sich nicht an. Ganz im Gegenteil. Ich fühlte mich wie ein Elend.
Ich flüsterte immer und immer wieder seinen Namen. "Harry" .. "Harry" und rannte weiter. Ich blieb stehen und lehnte mich an einem Baum, um mich fallen zu lassen und zu weinen.
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Another Love #Wattys2016
Fiksi PenggemarBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...