Kapitel 54

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Ich bemerkte wie kräftige Arme mich umarmten. Ein Seufzen war zuhören. Als ich langsam meine Augen öffnete, musste ich nur noch stark blinzeln. Es war einfach zu hell und meine Augen hatten sich nicht an diese Helligkeit gewöhnt. Langsam aber gewöhnte ich mich daran und bemerkte ein frisches, neues Zimmer. Alles war so ordentlich und fremd.

Mein Kopf drehte sich einmal zur Seite. Ein schlafender Harry lag da, schnarchte ein bisschen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass das hier ab jetzt mein Zimmer ist. Das ich ab jetzt hier lebe! Harry schlang seine kräftigen Arme um meine Taille. "Bist du schon wach?", flüsterte er.

Ich nickte, bemerkte jedoch, dass seine Augen noch geschlossen waren. "Ja". Ein Lächeln bildete sich an seinen Lippen. Ich versuchte mich langsam von seiner Umarmung zu lösen und meine Latschen, die neben dem Bett lagen, anzuziehen. "Wohin?", murmelte er, immer noch mit geschlossen Augen. "Pssh", ich forderte ihn auf weiter zu schlafen, schlenderte in die Küche und deckte den Tisch.

Zu Hause deckte immer Zayn den Tisch, wenn wir hungrig waren am frühen Morgen. Ich schluckte stark bei dem Gedanken. Er war also nicht mehr da. Er ist fortgegangen. Wird er je wieder zurück kehren?

Ich füllte das Tablett mit Frischkäse, Nutella, Gouda, Oliven und brachte es an den Tisch. Nebenbei ließ ich Tee aufkochen, Brötchen im Ofen backen.

Belle Styles. Jetzt heiß ich also so. Ein Lächeln kehrte zurück an meinen Lippen. Voller Freude konnte ich es kaum abwarten, Harry zum Frühstück zu rufen, nachdem ich fertig mit allem war. "Haarry!"

Ich hörte nur ein Brummen, weshalb ich mich in das Zimmer begab und ihn immer noch da liegen sah. "Steh doch endlich auf, du Morgenmuffel!"

Er gab keine Antwort, kuschelte sich einfach näher an das Kissen. Seufzend riss ich die Decke weg. Doch er bewegte sich wieder nicht. "Frühstück ist fertig!"

Ich hörte ein Murmeln und lachte laut. "Komm schon", versuchte ihn zu kitzeln. "Jaa, okay. Reicht. Belle!", er fing lauthals an zu lachen. "So jetzt bist du wach. Steh auf!"

Langsam begab ich mich wieder in die Küche, füllte die Gläser mit Tee und sah in Harrys grünen Augen, als er endlich total verschlafen an kam. "Eh , eh . Erst Händewaschen!"

Seufzend stand er auf und verließ die Küche. Lächelnd saß ich mich hin, wartete bis er zurückkehrte. "Besser so?", grinsend griff er nach einem Brötchen, was er aufschnitt.

"Ja"

"Unser erstes Frühstück nach der Hochzeit!", sprach er mit vollem Mund. Nickend nippte ich an dem Tee. "Jaa, schmeckt es dir?"

"Aufjedenfall!", zwinkernd aß er weiter. "Endlich ruhe im Haus. Normalerweise kenne ich es nicht zusammen mit der Familie zu frühstücken. Meine Eltern streiten sich auch nur, essen getrennt in ihren Zimmer", traurig blickte er auf seinen Teller. "Normalerweise half mir immer Zayn den Tisch zu decken, während ich Frühstück vorbereitet hatte", auch ich blickte traurig auf den Teller.

"Jetzt haben wir aber ja uns", er streckte seine Hand, um dies auf meine Hand zu legen. Seine weiche Hand berührte mein Handrücken. "Ich bin überglücklich dich zu haben Harry!"

***

Harry packte seine Sachen, zog seinen Smoking an, nahm seine Jacke und seine Schuhe, gab mir einen leichten Kuss auf die Wange und verließ die Wohnung mit einem Winken. "Komm ja nicht so spät!", rief ich ihm hinterher. Heute ist ein besonderer Tag für ihn. Er schließt sein Studium ab, wenn er die Prüfung schafft. Dann ist er Buchhalter, sowie er es immer erträumt hatte.

Mein Lehramtstudium wird noch ein wenig dauern. Aber ich ließ meinen Kopf nicht hängen und konzentrierte mich darauf, es gut durchzustehen.

Das Handy klingelte. Ich schaute auf das Handydisplay und sah eine SMS. Nachdem Entsperren las ich sie.

- Ich bin aufgeregt. Hoffe ich schaffe das, Beeeellle. Ich liebe dich. Dein Harry. -

Ein Lächeln kam auf meinen Lippen. Ich hoffte auch inständig, er würde es schaffen. Wir brauchten schließlich das Geld. Er meinte aber, er würde trotzdem irgendwo arbeiten, wenn er es nicht schaffen würde, um Geld zu verdienen und uns ernähren.

Ich schaute meine ganzen Nachrichten an und welkte in Erinnerung.

- Belle, Elenne ist wütend, das du so spät nach Hause kommst. Beeil dich. Dein Zayn. -

An diesem Tag waren Harry und ich unterwegs und wir hatten den Zug verpasst, weshalb meine Mutter ziemlich sauer war. Ein Grinsen war auf meinen Lippen zu sehen. Als ich in den Spiegel blickte, was von meinem Tisch aus zusehen war, blieb ich aber erstarrt stehen. Das Lächeln verschwand. Zayn war nicht mehr da. Er war mir einfach zu wichtig. Okay, wir hatten Streit eine Zeit lang, aber danach schloss ich ihn ans Herz. Er war doch wie ein Bruder für mich.

Eine Träne lief über meine Wangen, die ich versuchte wegzuwischen. Als es an der Tür klingelte, schreckte ich auf, bewegte mich aber in die Richtung und öffnete die Tür. "Haay, ich bin Elina. Ich habe dir etwas gebracht. Bist ja neu hier in der Nachbarschaft. Ich wohne genau gegenüber."

Sie hatte ein freundliches Gesicht und eine zierliche Hand, die mir einen Teller entgegen streckte. "Haay, ich bin Belle. In der Tat. Wir sind neu hierher gezogen. Freut mich, dass die Nachbarschaft so herzlich ist."

Sie lächelte, während ich den Teller entgegen nahm. Es roch ziemlich lecker. Als ich die Alufolie zur Seite schob, sah ich, dass es ein Kuchen war. "Oh vielen lieben Dank!"

"Nichts zu danken, gerne doch. Wenn was ist, kannst du dich gerne an uns wenden", sie zeigte auf ihre Haustür. Lächelnd winkte ich ihr hinterher und betrat wieder die Wohnung. Es freute mich, dass die Nachbarn anscheinend so lieb waren.

Den Teller stellte ich in der Küche ab, probierte ein wenig davon und stellte fest, dass es wirklich köstlich schmeckt. Harry wird sich sicher freuen, wenn er diesen Kuchen sieht, da er Erdbeerkuchen liebt.

Es klopfte wieder an der Tür, als ich mich wieder dem Schreibtisch zugewendet hatte. Verwundert öffnete ich die Tür, erwartete neue Nachbarn, die uns vielleicht willkommen heißen wollten. Als ich die Tür öffnete, blieb ich erstarrt stehen. Ich wollte die Tür wieder zuknallen, aber er krallte danach ziemlich fest. Seine Kraft war einfach zu groß, weshalb die Tür sich langsam ungewollt öffnete und er mir gegenüber stand...

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Ich bedanke mich an alle, die diese Geschichte lesen und an alle, die an mich geglaubt haben. Das bedeutet mir wirklich sehr sehr viel. Bisher schrieb ich Geschichten nur für mich, zeigte sie keinem. Es kostete mich eine Überwindung, sie jemandem zu zeigen, geschweige denn zu veröffentlichen. Wattpad macht es aber möglich. Danke nochmal an alle <3

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt