Kapitel 39

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Harry ist endlich wieder da und das munterte mich auf, denn ohne ihn wäre ich garantiert noch in Trauermodus und würde weiterhin weinen und den Rest des Tages im Bett verbringen. Dadurch, dass Zayn Harry gerettet hatte, verstanden sie sich echt gut und es war alles wieder in Ordnung und wir fingen von vorne an. Denn Zayn hatte somit bewiesen, dass er bereit war sich zu ändern und sein wahres, liebenswertes Ich zu zeigen. Bisher war also alles wieder gut, doch meine Mutter allerdings, hatte sich immer noch nicht gefangen. Sie vermisste Yasser und konnte nicht verstehen, weshalb er sich die Tage nicht mehr gemeldet hatte. Wir wollten ihr auch nichts erzählen über das was geschehen ist, da wir genau wussten, dass sie uns nicht glauben wird. Nicht mal mir. So verknallt war sie also in Yasser, so dass sie die guten Seiten sah und die schlechten Seiten ignorierte. Während sie zu Hause im stillen weinte, war ich wieder seit langem in der Schule und hatte ziemlich viel verpasst, dennoch versuchte ich alles aufzuholen, obwohl ich nicht so in der Verfassung war zu lernen. Trotzdem holte ich die Arbeiten nach, die ich verpasst hatte und versuchte das Beste daraus zu machen.

"Hey, geht es dir wieder gut?", fragte mich Layla, noch bevor die erste Stunde anfing und wir saßen alle vor dem Klassenraum und warteten auf den Lehrer. Ich antwortete nicht darauf, da sie diejenige war, die mich hintergangen hatte. Obwohl sie wusste, dass ich mit Zayn zusammen war, machte sie sich an ihn ran. Das nennt sich Freunde? Ich vertraute ihr kein Stück mehr, weshalb sie auch keine Antwort verdient hatte. Als sie bemerkte, dass ich ihr nicht mehr antworte, schlich sie wieder zurück auf ihren Platz und saß sich auf den Fußboden.

"Du warst lang nicht mehr da!", sagte Louis, der neben mir stand. Die anderen hörten plötzlich mit und waren neugierig mit ihren Blicken. Sie tuschelten auch schon die ganze Zeit vor mir. "Ja!", sagte ich und mehr auch nicht. Louis ging in unsere Klasse und verstand sich eigentlich gut mit Zayn, weshalb ich mich wunderte. Denn Zayn hatte ihm anscheinend nichts erzählt. "Ist Zayn nicht gekommen?", fragte er mich anschließend. Er wollte kurz ins Lehrerzimmer, um etwas abzugeben und Harry hatte sich bereit erklärt ihn zu begleiten, was ich auch total gut fand. Denn mir war es von Anfang an wichtig, dass sie sich gut verstehen. Jetzt wo Zayn mein Bruder ist und Harry mein Freund, da war mir das umso wichtiger."Er ist ...", ich wollte ihm antworten, doch Zayn kam auf uns zu, weshalb ich auch nicht mehr antworten musste, sondern aufhörte zu reden. Denn Louis hatte Zayn gesehen und sie gaben sich ein High-Five.

"Was geht ab?", sagte Zayn zu Louis, der nur lächelte und seinen Daumen nach oben zeigte, um damit zu symbolisieren, dass es ihm gut ging. Harry war nicht dabei, der vermutlich schon in seiner Klasse war. "Ihr habt echt lange gebraucht", stellte ich fest. "Jaa, ich musste eine Schulbescheinigung abholen, die ihr ja Anfang des Schuljahres bekommen hattet, doch ich bin ja etwas später dazu gekommen!", erklärte Zayn mir. "Außerdem meinte die Schulleiterin, dass ich die Klasse am besten wechseln sollte, jetzt wo du wieder da bist. Denn du bist ja meine Schwester und eigentlich wollten sie es nicht, dass Verwandte zusammen in einer Klasse sind!", fügte er hinzu. "Wie schwachsinnig ist das denn!", ärgerte ich mich. Jetzt wo ich mich wieder mit Zayn verstand, musste er gehen, oder wie? "Doch mach dir keine Sorgen, ich habe sie überredet und ich darf doch in dieser Klasse bleiben!", er lächelte triumphierend und somit brachte er mich auch dazu zu lächen. "Du bist echt ein Überredungskünstler!", sagte ich. "Ich weiß!"

**

Die erste Stunde verging wie im Flug und es war echt gut, dass Zayn in meiner Klasse war und wir uns wieder gut verstanden, weil ich eben mit ihm zusammen arbeiten konnte. Wir waren in einer Gruppe zusammen eingeteilt und hatten auch wirklich viel Zeit, das Referat zu halten und wir würden auch weniger Schwierigkeiten haben, da wir ja im selben Haus leben und somit die Möglichkeit haben zusammen zu arbeiten. In den Pausen war ich mit Zayn die ganze Zeit über mit Harry und sie sprachen über ein paar Videospiele, die ich aber uninteressant fand. Ich mein, Fifa war nicht so meins. Trotzdem gingen sie darin auf und bemerkten, dass sie mehr Gemeinsamkeiten hatten, als sie dachten. Als es klingelte, gingen wir wieder in unsere Klassenräume und hatten Unterricht. Diesmal hatte ich Deutsch und das Thema war "Kurzgeschichten", was ich nicht so gut analysieren konnte, trotzdem versuchte ich es verzweifelnd.

Als wir Unterrichtsschluss hatten und nach Hause durften, freuten wir uns alle natürlich riesig. "Ich gehe heute zu Liam!", sagte ich zu Harry und Zayn, die mich verwundert anschauten. "Weshalb?", fragte mich dann Zayn, was mich Harry auch fragen wollte. "Er meinte am Telefon, er gehe dieses Wochenende zurück nach Irland. Ich möchte mit ihm noch mal reden und vor allem will ich mich verabschieden!", ich schaute traurig auf den Boden, während wir auf Zayns Auto zugingen. "Hey, Kopf hoch. Er kommt uns sicher bestimmt noch einmal besuchen!", Harry versuchte mich aufzumuntern, was er normalerweise immer geschafft hatte, doch diesmal hatte ich einfach Angst, dass Liam einfach verschwinden würde und nicht mehr kommen würde. Ich hatte zwar die Hoffnung, er könne uns besuchen kommen, trotzdem wollte ich nicht, dass sich die Hoffnungen als leer erwiesen.

Wir stiegen in den Wagen und Zayn fuhr los. "Wollt ihr nicht mitkommen zu Liam?", fragte ich, doch sie zögerten dabei mir zu antworten. "Na ja , ich weiß nicht", antwortete Zayn. Er sagte mal, dass er Verabschiedungen nicht so sonderlich mochte, da es ihn betrübt und das wollte er nicht. "Ich komme mit. Ich mein, wer fährt dich denn sonst hin!", sagte Harry, der immer an mich dachte. So liebenswert von ihm. "Danke, Harry!", flüsterte ich. Er wusste einfach, dass ich nicht gerne alleine irgendwo hingehen wollte. Zayn fuhr mich zu Harry nach Hause und dann fuhr er weiter. Ich wollte nämlich heute bei Harry essen und das wusste meine Mutter, die sowieso nichts gekocht hatte, denn sie war so sehr darauf fixiert zu weinen und aus Frust ihre Serien zu gucken. Wir klingelten bei Harry und Gemma machte lächelnd die Tür auf, die uns schon erwartet hatte. "Ich habe euch etwas leckeres gekocht!", freute sie sich und führte uns in die Küche, wo auch schon die leckeren Gerichte auf dem Tisch standen! "Du hast dir echt Mühe gegeben, aber ich wollte keine Umstände machen!", sagte ich verlegen. "Was für Umstände. Du bist meine beste Freundin und leider hatte ich wirklich nicht viel Zeit mit dir was zu unternehmen und bin froh das du hier bist!", sie bat uns hinzusetzen und dann schüttete sie Cola in unseren Gläsern.

"Belle, du muss mal öfters kommen!", grinste Harry, der gegenüber mir saß und schon anfing zu Essen, was wirklich lecker war. "Danke Gemma, für das Essen, es ist köstlich!", ich machte ihr ein Kompliment, was auch wirklich stimmte. "Für dich doch immer!", lächelte sie. Harry hingegen stand schon auf, als er fertig mit Essen war und putzte seine Zähne im Bad, solange bis ich auch fertig war. "Komm lass uns gehen Belle!", bat mich Harry, der auf die Uhr geschaut hatte. "Ja, danke nochmal Gemma, wir reden nochmal!", sagte ich und zog schnell meine Schuhe an und verließ das Haus, wo Gemma auch schon mir zu winkte. "Bis dann!", rief sie uns hinterher. Wir stiegen in den Wagen und dann fuhr Harry los. Obwohl Liam nur ein paar Blocks weiter in dem alten Haus von meinem Dad übernachtete, fuhren wir mit dem Wagen dahin, da es viel zu kalt draußen war.

Als wir ankamen, klopften wir an der Tür und es dauerte nicht lange, da stand Liam uns gegenüber. "Kommt herein!", bat er uns höflich und wir kamen in das bereits bekannte Haus rein. Das letzte Mal als wir hier waren, lag alles unordentlich herum. Doch Liam hatte anscheinend alles aufgeräumt. Dad wohnte immer noch hier mit seinen Töchtern, doch er war vorübergehend woanders untergebracht worden zur Sicherheit, bis der Mann, den sie suchen gefasst wird und wenn sie wüssten, dass die Täter Detektiv und Yasser waren, dann hätten sie es einfacher, doch würden sie denn uns glauben?

Liam übernachtete hier also, was mich nicht überraschte, denn er war doch Dads Bekannter und kam uns immer besuchen, als ich jünger war. Dad mochte ihn wirklich sehr, weshalb er ihn wahrscheinlich erlaubte hier zu bleiben. Dadurch musste Liam nicht so viel Geld für ein Hotel verschwenden. "Setzt euch hin!", sagte Liam und zeigte auf die Couch. Ich nickte und saß mich neben Harry. Liam hingegen bewahrte eine kleine Distanz, als er sich auf dem Sofa saß und mit den Händen spielte. Irgendetwas beschäftigte ihn und wir waren vielleicht Schuld daran. Denn er musste sich das alles mitansehen in der Werkstatt.

"Ich gehe dieses Wochenende!", sagte er und somit brach er die ungewohnte Stille. Ich wusste das und es war nichts neues für mich, weshalb ich nicht wirklich darauf geantwortet habe. "Und bevor ich gehe, möchte ich noch etwas sagen!", er räusperte sich und ich schaute einmal kurz zu Harry herüber, der Liam anstarrte. "Was denn?", die Neugier brannte in mir. "Ehm..", er fand nicht die Worte und grübelte so lange herum. Er versuchte Worte zu formen, aber dann hörte er immer und immer wieder auf zu sprechen. Bis er es sagte:" Ich bin dein Bruder!"

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Heeey Leute, :)

ich bedanke mich nochmal für die ganzen Reads. Ihr seit echt toll und mich freut es echt sehr. ♥

Vielen Dank nochmal ♥

(Nebenbei gestalte ich Cover, wer eins möchte, kann sich bei mir liebend gern melden :)

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt