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HOFFNUNG

Belle P.O.V.
Hoffnung auf etwas Neues. Auf die Liebe des Lebens. Auf Glück und Freiheit. Doch manchmal geschehen die Dinge nicht, wie man sie sich erhofft. Das sind nur leere Gedanken, die man verschwendet. Denn wir sitzen oft vor dem Fenster und schauen hinaus und haben die Gedanken in unserem Kopf. Die Hoffnung auf etwas, was wir uns ersehnen. Etwas was wir verlangen. Dwir sitzen nur herum. Wieso können wir nicht einfach aufstehen und uns auf dem Weg machen und die Hoffnung selbst in die Hand nehmen und daraus 'Die Tatsache' machen.

Wir können in den Himmel schauen und träumen. Aber wieso können wir nicht einfach aufwachen. Wir sollten das Leben selbst in die Hand nehmen. Zum Beispiel sollte ich Harry finden, anstatt zu hoffen, dass irgendwie ein Lebenszeichen von ihm kommt. Aber ich sollte es in die Tatsache umwandeln und anfangen ihn zu suchen. Ich sollte es wagen. Deswegen ist Hoffnung wie ein Glaube. Man glaubt an Magie. Das sich plötzlich alles ändert und alles genau so wird, wie man es will. Wie man es sich erhofft hat.

Die Welt hat viele Fassetten an sich. Ich kann sie nicht definieren und kann auch keine Worte dafür finden. Wenn ich an das Leben denke, fällt mir Gutes ein, aber auch schlechtes. Das Gute ist an diesem Leben, dass man sich selbst akzeptiert und sich selbst liebt und genauso andere Menschen lieben kann. Aber das Grauenvolle ist, dass es Menschen gibt, die einfach so etwas nicht kennen. Liebe. So etwas gibt es für sie nicht. Das liegt meist daran, dass sie verletzt worden sind oder das sie es einfach nicht kennen. Weder von den Eltern, noch von andere Personen. Man ist so zusagen verloren auf der Welt. Doch wer will sich denn verlieren?

Immer wenn es 19:19 ist oder 20:20 wünsche ich mir vom ganzen Herzen, dass Harry bei mir ist und das alles gut läuft. Aber wann wird dieser Wunsch erfüllt? Das sind doch nur leere Hoffnungen! Er ist nicht da. Ich bin alleine und liege hier in diesem grauenvollen Krankenzimmer und mir tut alles weh.

Als ich die letzten Male im Krankenhaus lag, öffnete ich die Augen und Harry stand immer genau vor mir mit einem Lächeln. Diesmal war es anders. Ich habe gehofft, dass wenn ich noch einmal blinzele, ihn sehe.

„Belle!", Liam öffnete seine Augen. Er lag auf einem Sofa und ich wollte ihn nicht wecken. Er unterbrach meine Gedanken. Gedanken, die ich gern aufgeschrieben hätte. Gedanken, die ich schon seit Stunden in mir trug. „Geht es dir gut?", fragte er mich, er rappelte sich auf und lehnte sich zu mir rüber. Er sah fertig aus. So als hätte er keinen Schlaf gehabt. Obwohl er hier seit ich wach war, lag.

Ich wollte sprechen. Ich wollte etwas sagen. Aber jedes Mal, als ich meine Lippen öffnete, um zu reden, klappte es nicht. Ich hatte nicht die Kraft etwas zu sagen. „Belle?", es klang wie eine Frage. Er machte sich schon Sorgen. Tränen liefen über meine Wangen. „Lass mich kurz allein bitte!", bat ich ihn. Es klang wie ein Flüstern. Er zögerte und wollte mich am liebsten nicht allein lassen. „Bitte!", versuchte ich diesmal. Dann nickte er und verließ das Zimmer.

Kaum hab ich gedacht, endlich allein zu sein und weiter nachdenken zu können, um alles zu verarbeiten, klopfte es an der Tür. Ich seufzte. Ich hatte das Gefühl keinen sehen zu wollen. Mit niemandem mehr reden zu wollen. Obwohl ich keine Antwort gab, öffnete jemand die Tür. Ich schaute neugierig hin. Es war Zayn mit meiner Mam.

„BELLE!", sie rannte zu mir. „Geht es dir gut?", fragte sie mich. Ich nickte, um nicht wirklich darauf zu antworten. Seufzend beugte sie sich zu mir rüber und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Liebes, bitte pass auf dich besser auf!", sie hatte Recht. Ich war zu unvorsichtig. Aber für Harry würde ich sogar einmal um die Welt laufen!

Zayn kam vorsichtig auf mich zu. „Geht es dir wirklich gut?", fragte er mich. Meine Blicke wanderten auf seinem Shirt, worauf man sein Verband erkennen konnte. Irgendwie war ich nicht mehr wütend wie früher. Ich war überhaupt nicht mehr wütend auf ihn. Im Gegenteil. Zum ersten Mal, sah ich ihn mit anderen Augen. Mir wurde klar in diesem Moment, wie sehr ich ihn als einen Bruder liebte. Wie gern ich Zeit mit ihm verbracht hätte. Mir wurde klar, dass er etwas Gutes für mich tat. Dabei vergaß ich, dass er derjenige war, der mir das Messer in den Bauch gerammt hatte. Aber seine Schuld war beglichen. Er hat mein Leben gerettet.

„Danke!", flüsterte ich nach einer kurzen Pause und seine Blicke verrieten mir, wie überrascht er war. Er verstand nichts mehr.

Zayn P.O.V.
Hat sie sich eben wirklich bedankt? Hab ich mich etwa verhört? Oder bildete ich mir das nur ein, weil ich gehofft hatte, sie würde sich bedanken. Weil ich gehofft hatte, sie würde mir verzeihen. Hoffnung. Verrückt.

„Dafür!", sie zeigte auf ihr Verband. Elenne blieb erstarrt stehen und verstand eben so wenig, wie Liam, der wieder in das Zimmer kam. Ich wusste nicht wirklich wie ich in diesem Moment aussah. Aber ich war erstaunt. Woher wusste sie das?

„Du????", Elenne schaute mich an und vor allem waren ihre Blicke auf mein Verband gerichtet. Dann auf Belles. Dabei lächelte sie. Ihr kamen Tränen, aber es waren keine traurigen. Sondern Freudentränen.

Ich war sprachlos, fand irgendwie nicht die richtigen Worte, wusste nicht, was ich tun oder sagen sollte. Deshalb nickte ich nur einmal kurz mit dem Kopf und Elenne fiel mir in die Arme. „Wieso hast du nichts gesagt Zayn? Du hast Belle gerettet. Wieso sagst du nichts?", ich erwiderte die Umarmung. Denn ich fühlte mich geborgen. Als würde meine leibliche Mutter mich umarmen. Genau so fühlte es sich in diesem Moment auch an. „Mam, ich...", fing ich an. Ich unterbrach den Satz und bemerkte, dass ich sie Mam genannt hatte, dass ich plötzlich Tränen hatte und auch, wie Belle mit den Tränen zukämpfen hatte. Sie sah nun in mir den Zayn, der ich wirklich war. Nicht der Zayn, der nur irgend so eine Fassade hatte. Nein. Diesmal stand ihr, Elenne und sogar Liam gegenüber der wahrhaftige Zayn. Der, der nicht gefühlskalt ist.

Hätte Dad Elenne nicht geheiratet. Vielleicht wäre ich irgendwann so gewesen wie er. Ich würde niemals erfahren, was Familienliebe eigentlich ist. Ich würde weiterhin, wie er es tat, gefühlskalt leben. Ich danke Belle und Elenne. Dank ihnen sehe ich Hoffnung darin, mich zu ändern. Ich sehe Hoffnung darin, den wahren Zayn zu zeigen. Hoffnung darin, endlich eine Familie gefunden zu haben (...)

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Das ist mein Lieblingskapitel geworden, da ich der Meinung bin, dass Vergebung sehr wichtig ist und Menschen um sich herum zu haben, die man liebt. :)

Deshalb hoffe ich euch hat es gefallen und bedanke mich nochmal ganz ganz herzlich

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt