Kapitel 48

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Belle P.O.V.
Die Sonne schien hoch am Himmel und die Sonnentrahlen kitzelten auf meiner Haut und ich lag gemütlich auf meinem Bett und schlief ein wenig. "Belle!", flüsterte jemand immer und immer wieder. Ich konnte seine Stimme nicht zuordenen. Schließlich war ich zu müde. "Belle!", flüsterte er nochmal und ich öffnete langsam meine Augen und blinzelte ein paar Mal bis ich Liam sah, der auf meiner Bettkante saß und so aussah, als wolle er etwas sagen. "Was ist?", seufzte ich etwas genervt, was daran lag, dass ich weiter schlafen wollte. "Zayn ist irgendwie weg.", sagte er etwas aufgeregt und ich zuckte auf, vor Schreck. "Wie er ist weg?", ich verstand nicht wirklich, was mir Liam damit sagen wollte und dachte, ich hätte mich verhört. "Er hat seine Sachen gepackt und ist weg.", flüsterte Liam noch einmal. "Wohin?", rief ich geschockt. "Er ist gegangen irgendwie, seine Sachen sind nicht mehr da. Ich bin zu ihm hin, da er nicht zum Frühstück erschienen ist und er war nicht in seinem Zimmer!", erzählte er mir und ich wusste gerade nicht, was ich sagen oder denken sollte. Zayn ist weg? Wieso sollte er denn gehen? Okay, gestern sah er bedrückt aus, aber jeder hat doch mal Stimmungsschwankungen. Seufzend und noch immer unter Schock rief ich Harry an, den ich wahrscheinlich geweckt hatte.

"Ich habe ihn nicht gesehen. Er hat mir auch nichts gesagt. Wo kann er denn sein?", fragte mich Harry. Gute Frage. Ich kannte die Antwort aber nicht.  "Meinst du er ist zu Yasser gegangen?", fragte mich Liam nebenbei. "Ich weiß es nicht.", rief ich noch einmal und Harry beschloss zu kommen, weswegen wir auflegten. Sofort wählte ich Zayns Nummer, aber keiner ging heran. Liam meinte, er hätte es auch vorher schon die ganze Zeit versucht, aber dass keiner heran gehen würde. Total aufgewühlt suchte ich mir Anziehsachen aus dem Schrank und rannte die Treppen hinunter, um in die Küche zu gehen und ein Happen zu mir zu nehmen, da ich nicht wollte, dass mir später schwindelig wird. Schnell stiegen Liam und ich in Harrys Wagen und wir fuhren los. Zwar wussten wir nicht wohin, doch vielleicht war er ja nicht so weit gekommen. Das hier ist besser, als zu Hause zu bleiben und nichts zu tun.  Total unruhig schauten Harry und ich aus dem Fenster und suchten nach Zayn. Keiner von ihnen sah ihn annähernd ähnlich. "Wo kann er nur sein?", stellte ich die Frage, doch nicht um sie beantwortet zu kriegen, sondern um meine Gedanken laut auszusprechen.

Ich bemerkte wie Liam das Auto zum Stehen brachte und irgendwo auf dem Bürgersteig parkte, als Harry mit seinem Finger auf irgendwem zeigte. Meine Blicke fielen auf einen Jungen, der gekränkt auf dem Boden schaute und langsam ging. Liam und ich schauten uns kurz an und dachten womöglich dasselbe. Wir stiegen gleichzeitig aus und schlichen uns hinter diesem Jungen. Je näher wir kamen, desto sicherer war ich mir, dass es Zayn war. Die Handtaschen die er trug, bestätitgten es. "Zayn?", flüsterte ich und schaute ob jemand reagierte.

Zayn P.O.V.
"Zayn?", flüsterte jemand hinter mir. Bildetete ich mir das nur ein oder war es wirklich Belles Stimme? Ich drehte meinem Kopf und blickte in ihre braunen, verwirrten Augen. Sie stand da mit Liam. Sie hatten mich also gefunden. Ich wollte gehen. Einfach gehen, da ich es nicht mehr aushielt. Ich machte mir Pläne wohin ich hinkonnte. Doch als ich in diese Augen blickte, wurde mir einst klar. Ich war ihnen wichtig. Sowie sie mir wichtig sind.
Tränen flossen über Belles Wangen und ich konnte es mir nicht mitansehen. Sollte ich jetzt wieder den Macho rauslassen? Wie an dem Tag, als ich sie 'betrogen' hatte? Oder sollte ich doch lieber der normale Zayn sein?

"Lasst mich in Ruhe!", ich entschied mich für das Erste, da es besser für uns ist. Ich wollte Belle nicht kränken. Auf gar keinen Fall, doch ich wollte gehen und nur so würde sie mich gehen lassen. "Was?", rief sie erstaunt und ihre Augen weiteten sich. "Ich will nicht mehr mit euch leben!", rief ich etwas lauter und es stimmte nicht. Es war eine Lüge. Natürlich wollte ich weiterhin mit ihnen leben, doch ich konnte nicht. Ich war nicht fähig dazu.
"Yasser?", Belle schaute erschaut. Zu recht. Yasser stand hinter mir und lag seine Hand auf meinem Schulter. "Er ist jetzt auf meiner Seite!", rief er lächelnd und es war eher ein triumphiertes Lächeln. "Aber?", sie verstand gar nichts mehr. Ich musste mit Yasser mitgehen, um mich bei ihm zu rächen. Das würde sie nicht verstehen. Er hat mich angelogen jahrelang und er hat meine Mutter manupuliert und sie schlecht behandelt. Das würde ich nicht gelten lassen. "Ja, ich gehe jetzt mit ihm mit. Also lasst mich gefälligst in Ruhe!", rief ich noch einmal und ihre Augen weiteten sich noch mehr. "Zayn, wir sind doch Brüder!", sagte Liam und das hätte mich wirklich zu Tränen gerührt, die ich versuchte zurück zu halten. "Waren wir nie. Werden wir auch nie!", zischte ich und es brach mir das Herz das jetzt gesagt zu haben. Sie müssten mich aber jetzt gehen lassen. Wie schwer es mir auch fällt.

Belle P.O.V.
Was war mit ihm los? Wieso war er plötzlich so anders? Was hat Yassr angestellt? Hat er ihn manupuliert? Ich kann ihn nicht gehen lassen! Er ist mein Bruder. Es tut so weh. Schon wieder wurde ich verlassen. Das brach mir das Herz in tausend Stücke und es fiel mir schwer ihn jetzt mit Yasser da stehen zu sehen. Er weißt doch wie er wirklich ist. "Zayn!!", rief ich um ihn zur Vernunft zu holen, doch sein düsterer Blick schwindet nicht. "Lebt wohl!", rief er und drehte sich mit Yasser um und sie gingen. Yasser schaute noch einmal zurück und grinste uns böse an. "Liam, tu doch etwas. LIAM!", schrie ich weinend. Ich konnte mir das nicht ansehen. "ZAAYN!", doch er drehte sich nicht mehr um. "Belle!", flüsterte Harry, der mich fest im Griff hatte. Was wenn er mich auch verlässt? Was wenn Mam auch geht. Was wenn Liam ebenso abhaut? Bin ich dann ganz alleine? Wie einst als Dad weggegangen war? Ich war nicht mehr bei Sinnen und spinnte gerade nur noch herum.

"Wir können nichts tun, es ist seine Entscheidung!", sagte Liam und er hatte Recht. Wir konnten es nicht beeinflussen, aber ich konnte es auch nicht einsehen. "Aber ...", ich blieb inne und bat Liam uns nach Hause zu fahren, da ich nicht mehr hier stehen wollte.

Another Love #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt