Z a y n - P.O.V.
Der Wecker ertönte auf meinem Kommodeschrank. Wütend schlug ich mit voller Wucht auf den Knopf, um es leiser zu stellen. Ich reckte mich ein wenig, mein Körper schien schwerer zu sein. Vielleicht habe ich letzte Nacht einfach zu viel getrunken.
Seufzend blickte ich auf die Uhrzeit. Es ist 07:00 Uhr und ich muss zur Arbeit : Schüler unterrichten. Klingt spaßig, kann aber auch echt stressig werden. Ich habe mir diesen Beruf ausgesucht, um Belle näher zu sein. Um ihr und den Anderen zu zeigen, dass ich doch etwas erreichen kann, wenn ich es wirklich will. Am liebsten wäre ich Fußballspieler geworden. Aber aus Erfahrungen zufolge habe ich bemerkt, wie gefährlich es sein kann, wenn man einmal herunterfällt und sich das Genick bricht. Meinem Kumpel Brandly ist das mal passiert. Seit dem habe ich diesen Wunsch aus meinem Kopf verbannt.
Schmunzelnd stand ich auf, nahm meine Klamotten aus dem Schrank und sprang noch schnell in die Dusche. Es tat gut, sich zu entspannen. Wie das Wasser auf einem herab prasselt. Wenn man die Augen schließt, hat man das Gefühl, weit weg von zu Hause zu sein. Was ich wirklich gerne wäre. Aber ich konnte nicht.
Ich sprang aus der Dusche raus, zog mein Anzug an, aß einen Happen in der Küche und putzte meine Zähne, bevor ich die Haustür hinter mir schloss und losging. Die Tasche, die ich in den Händen trug war eines der spießigen Taschen, die ich je mit mir tragen durfte. Damals hasste ich sie an den Lehrern, die sie immer bei sich hatten. Aber nun bin ich derjenige, der es mit sich trägt.
Ich drückte auf dem Fahrstuhlknopf und wartete darauf, bis die Türen sich öffneten. Perrie kam mir entgegen. Ich musste ein verschmitztes Lächeln unterdrücken, um nicht loszulachen. Die Türen öffneten sich und wir beide stiegen im gleichen Rhythmus in den Fahrstuhl. Lächelnd wippte ich hin und her, um mir Pläne im Kopf zu schmieden, wie ich sie provozieren könnte.
"Und? Noch gut gelernt gestern?", brach ich die Stille mit ein verschmitztes Lächeln. Sie seufzte. "Leider, hat mich ein gewisses etwas gehindert!"
"Ach, gewisses etwas?"
Sie schwieg und gab mir keine Antwort mehr, was mich nicht weiter kümmerte. Sie schien mich nicht allzu mögen, genau wie ich sie nicht leiden konnte. Schon allein ihr Gang, machte mich wütend. Sie sah zu gut aus. Es gongte, als der Fahrstuhl im Erdgeschoss ankam. Sie eilte in ihren Wagen und stieg ein, in dem sie mir böse Blicke würdigte.
Ich bewegte mich auf meinem neuen Smart zu, den ich letztens mir gekauft hatte, um zur Arbeit zu kommen, da die Schule ziemlich entfernt von hier war. Seufzend stieg ich ein, packte meine elegante Tasche auf dem Beifahrersitz und fuhr los.
Die Straßen schienen heute ziemlich überfüllt zu sein. Wie üblich an den Werktagen hier in London. Ich schaltete das Radio an, fand nur traurige Liebeslieder wie "Ed Sheeran - Give me love", oder "Ron Pope- A Drop in the Ocean". Als wäre es Ironie. Ich drückte so lange auf die Knöpfe, bis ein gutes, lautes Lied kam. "Taio Cruz- Heartbreaker!"
Ich ließ es dabei, fuhr in die Schuleinfahrt ein und parkte auf einem der Parkplätze, die reserviert für Lehrer waren. Es ist merkwürdig zu wissen, dass man nun auf der anderen Seite steht. Man war mal ein Schüler, nun ist man der Lehrer, der den Schülern auf den Geist geht.
Meine Hände griffen nach meiner braunen Tasche. Mit langsamen Schritten machte ich mich auf den Weg ins Lehrerzimmer. Die Blicke der Schüler bohrten mich. Sie waren neugierig und wollten wissen, wer ich bin. Ich bin sicher der gutaussehende Lehrer hier. Nun, ich möchte nicht angeben. Aber wenn man sich im Lehrerzimmer umsieht, sieht man nur Lehrer da sitzen, die Sachen von ihren Großeltern anhaben.
Ich seufzte und saß mich hin. "Hay, Zayn!", Mrs Lean, die vermutlich in dem Alter war wie ich, grinste mich an. Sie schob eine Schachtel Pralinen auf meinem Tisch. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich möchte nicht!" Sie nickte nur. Ihr Lächeln verschwand. "Geht es dir gut?", fragte sie mich. Ich wusste nicht, dass wir uns duzen. Aber ich wollte sie nicht darauf ansprechen. "Joa"
Die Tür öffnete sich. Belle eilte in den Raum. Wieder mit ihren voll bepackten Arme und demselben Gesichtsausdruck. Ich hatte das Gefühl, dass sie aufgeben hat das Leben zu genießen. Sie schien viel reifer zu sein. Ihre Haare sind gewachsen, sie erstrahlten in dem schönsten Braun. Ihre braunen Augen sahen tiefgründiger aus, geheimnisvoller. Sie fing an, sich mehr zu schminken als sonst, aber so, dass es dennoch schlicht aussah. Ihre Lippen schimmerten in dem Licht, von dem Labello, was sie auftrug. Ich kannte sie zu gut, um zu wissen, dass sie Labello aufgetragen hatte.
Sie winkte uns einmal hektisch zu, nachdem sie die Sachen auf den Tisch packte und seufzend hinsaß. "Stress?", bemerkte eine Kollegin an, wessen Name ich noch nicht konnte. "Ach, ja. Alltag halt!", war ihre Antwort. Am liebsten wüsste ich, was sie damit meinte. Was bedrückt sie so sehr? Liegt es an mir? Bedeutete ich ihr eigentlich was?
Ihre Blicke trafen meine. Ich versuchte so eiskalt zu gucken, wie ich nur konnte, um die Schwäche, die in mir wütet, ihr nicht zu zeigen. Kurz darauf wich ich ihren Blicken aus, nahm meine Sachen und machte mich auf dem Weg in die Klasse, die ich übernehmen sollte. Es gongte auch schon und die Schüler warteten auf mich vor dem Klassenraum.
Sie schauten neugierig sich gegenseitig an. Ich öffnete die Tür und machte mich auf dem Weg zum Lehrerpult. Die Schüler saßen sich auf ihre Plätze. Ich nahm all meine Unterlagen heraus, begab mich im Mittelpunkt und wartete bis sie schwiegen. Das ging ziemlich schnell, aufgrund ihrer Neugier.
"Guten Tag, liebe Schüler. Ich bin Mr. Malik. Euer neuer Lehrer!", ich schrieb meinen Namen auf die Tafel und wand mich wieder an die Schüler, die miteinander flüsterten. "Ich unterrichte Physik, Chemie und Sport!"
Dem Jubel zufolge, schienen sie mich zu mögen, weswegen ich mich erleichtert an die Tafel lehnte und verschmitzt lächelte. "Aber, da ich nichts vorbereitet habe und das unsere erste Stunde gemeinsam ist, will ich es nutzen, indem ich euch kennenlerne!"
Sie jubelten nun noch mehr. Ich war auch immer derjenige, der wenig Lust auf Unterricht hatte, weswegen ich sie verstehen konnte. Mit einem Lachen, zeigte ich auf eine der Schülerin und bat sie anzufangen über sich zu reden.
- - -
Die Stunden vergingen wie im Flug. Ich lebte mich langsam in der Klasse ein und mochte die Schüler schon jetzt. Ein paar von ihnen schienen so zu sein, wie ich es mal war und ein paar von ihnen waren ziemlich speziell, aber doch intelligent und ein paar von ihnen freundlich, ruhig, zurückhaltend.
Das Negative an der ganzen Sache war: Belle zu sehen. Es fiel mir irgendwie schwer. Denn es lag mir viel an ihr. Sie war mir allzu wichtig, aber das durfte ich ihr auf keinen Fall zeigen. Sie hat sich für Harry entschieden. Obwohl ich eigentlich nichts gegen ihm habe, macht er mich aggressiv. Denn er hat Belle und ich habe nichts. Rein nichts, außer die Einsamkeit.
Seufzend begab ich mich an meinem Auto, als ich mich umdrehte, sah ich Harry da stehen, seine Blicke waren an mir geheftet, als wäre ich die höchste Gefahr, die es gibt. Ich mochte es nicht, so von ihm angesehen zu werden. Immer seine Eifersucht. Auf was? Auf nichts.
Ich schlug die Autotür zu und fuhr los. Harrys Blicken wich ich dabei aus. Ich wollte nicht von ihm so angesehen werden. Das Lenkrad hatte ich fest im Griff. Ich fuhr die Strecke zurück, diesmal waren die Straßen nicht allzu überfüllt, was mich ein wenig wunderte.
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Another Love #Wattys2016
FanfictionBelle ist zufrieden mit ihrem Leben. Denn sie hat alles, was sie glücklich macht. Einen besten Freund: Harry, der heimlich in sie verliebt ist, eine liebenswürdige Mutter, die nur das beste für sie will und ihre Freundinnen, die für sie da sind. Doc...