Junkie in Love | tk

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Taehyung

Unsicher halte ich mein Handy in der Hand. Ich weiß gar nicht was mit los ist, aber Jungkooks plötzliches Auftauchen in der Polizeiwache hat mich so derbe aus der Spur geschleudert. Und jetzt sitze ich hier, seine Nummer bereits eingegeben, und warte nur auf den Moment wo mich endlich der Mut fasst auf den verdammten Hörer zu drücken.

Mutlos lasse ich meine Hand sinken und schließe kurz meine Augen. Als ich auf einmal das gleichmäßige Tuten vernehme, reiße ich sie sofort wieder auf und halte es panisch an mein Ohr.

Was sag ich denn jetzt bitte?? Ich bin so unvorbereitet!

Kurz bevor er abnimmt, räuspere ich mich noch einmal.
"Jeon Jungkook", erklingt seine Stimme und ich muss fast auflachen. Das er sich trotz allem immernoch mit diesem Nachnamen meldet, unfassbar.
"Hör zu Jungkook", bringe ich letztlich über die Lippen, schiebe kurz darauf aber wieder Panik weil ich nicht weiß wie ich fortfahren soll.

"Wer ist d-", will er gerade fragen, doch ich habe bereits auf den roten Hörer gedrückt.
Ich kann das nicht. Ich hab absolut keine Ahnung wie ich ihm nach all dem gegenüber treten soll.
Ich schüttel gedankenverloren den Kopf und erhebe mich von meinem Boxspringbett. Ich habe mir eine eigene Wohnung in Gangnam gemietet, allerdings ist sie in der Nähe meiner Eltern.
"Wieso hast du uns damals verlassen??", murmel ich eher zu mir selbst und schaue in den Spiegel.
Ich hab mich stark verändert, kein Wunder das er micht nicht erkennt. Vom kleinen, süßen Jungen aus der Nachbarschaft, zum erfolgreichen, jungen Geschäftsmann. Ohne meinen Vater wäre das nie möglich gewesen, ich bin ihm überaus dankbar.
Ich habe einen guten bis sehr guten Draht zu meinen Eltern. Ich helfe ihn in der Firma und versuche mein Bestes zu geben. Auch hab ich immer im Haushalt mitgeholfen und bin mit guten Noten nach Hause gekommen. Aber eins werde ich ihnen wohl nie sagen können, sie wären überaus enttäuscht von ihrem einzigen Sohn. Einem Sohn der ihnen nie Leibliche Enkelkinder schenken wird, ja richtig gehört. Ich bin schwul. Ich hab es schon im frühen Alter gemerkt, dennoch hasse ich es. Ich will nicht schwul sein, ich will meine Eltern stolz machen!
Ich greife nach meinem Mantel und dem Mundschutz ehe ich aus dem Haus stürme und einfach durch die Straßen laufe. Mir ist es egal wo ich hin laufe, hauptsache weg.