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Schweratmend komme ich endlich auf seiner Etage an und muss mich erstmal an die Wand lehnen. Verdammt ist der Schwer, dass hätte ich niemals erwartet.

Ich lege ihn sanft auf den Boden ab und durchsuche all seine Taschen, bis ich erfolgreich seinen Wohnungsschlüssel aus der Manteltasche ziehe. Also gut..
Ich schließe die weiße Tür auf und stoße sie mit dem Fuß auf. Keuchend hebe ich seinen bewusstlosen Körper hoch und trage ihn letztendlich in seine Wohnung. Da ich nicht wusste wo sich sein Schlafzimmer befindet, steuere ich das offene Wohnzimmer an, um ihn dort auf die Couch abzulegen. Ich mache das Licht an und zum ersten Mal erkenne ich all seine Wunden. Wie erwähnt ist seine Lippe aufgeplatzt und er hat Nasenbluten, dazu kommen noch vereinzelte Schrammen, ein blaues Auge und ein Würgenmal an seinem Hals. Mit einem Mal packt mich das schlechte Gewissen. Ich hatte bei ihm sein sollen, ich hätte ihn nach Hause begleiten sollen, wie man es üblich macht.
Ich bin so ein Trottel.
Vorsichtig ziehe ich ihm den Mantel aus und knöpfe gleich danach sein Hemd auf. Den Ablick der mir geboten wird, lässt mich scharf die Luft einziehen, überall auf seinem Oberkörper waren blaue, gelbe, grüne Flecken verteilt, teils sogar Blutergüsse. Er sieht fürchterlich aus.
So schnell ich kann suche ich das Bad auf und schnappe mir alles, was ansatzweise hilfreich sein kann. Mit dem ganzen Zeug bewaffnet, komme ich zurück ins Zimmer und hocke mich, wie zu vor, vor ihm.
Ich beginne seine Wunden zu reinigen und klebe ihm danach zwei Pflaster auf die etwas größeren Kratzer, verteile zusätzlich kühlende Salbe auf seinen Bauch, Hals und vorsichtig am Auge, ehe ich mich der aufgeplatzten Lippe widme. Zu aller erst versuche ich es mit einem nassen Tüchlein zu säubern, allerdings klappt es nicht so, wie ich es mir vorstelle. Das leichte tupfen bringt rein gar nichts, er hat nach wie vor eine blutverschmierte Unterlippe. Suchend schaue ich die Sachen durch,die ich eben aus dem Bad geholt habe, aber keines der Dinge sieht mir ansatzweise behilflich aus.

Ich wusste das es darauf hinaus läuft..

Junkie in Love | tk Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt