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Meine Hände zittern und mein Herz schlägt unangehm gegen meine Brust. Das ist sonst nicht meine Art, aber diese Situation kommt gerade einfach so plötzlich. Und ich fühle mich wirklich als hätte ich gerade einen Schlag ins Gesicht kassiert. Ich schaue zögernd zu Taehyung.
"W-Wo warst du all die Zeit? Warum hast du mich und deine Familie im Stich gelassen?", seine Stimme bebt extremst.
"Du bist einfach so abgehauen, nach 15 Jahre Freundschaft hast du einfach so hingeworfen", weint er nun. Mein Blick wurde auf einmal eiskalt.

Wer hatte ihm sowas eingeredet?!

Ich stehe auf und stelle mich genau gegenüber. Etwas eingeschüchtert weicht er einige Schritte zurück.
"Ich meine, guck dich an Jungkook. Dein Körper ist mit Percings und Tattoos übersät, du bist asozial geworden und den Drogen verfallen. Ich erkenne dich nicht wieder.", schluchzt er und immer mehr Tränen verlassen seine Augen.
"Ich bin nicht einfach so abgehauen Taehyung", sage ich ernst.
"Wer hat dir sowas erzählt??", frage ich nun gereizter und gehe einen Schritt auf ihn zu.
"Deine Familie und meine waren an jenem Abend zusammen essen. Du warst bereits verschwunden. Unsere Eltern unterhielten sich und irgendwann fingen sie an über deine Flucht zu sprechen. Dein Vater faselte etwas von abgehauen. Du hast wohl all das Geld gestohlen und bist einfach verschwunden"

Ich fasse es nicht. Ich fasse es einfach nicht! Ich dränge ihn wütend zur Wand und schlage, haardünn neben seinem Kopf, an diese.
"Und du glaubst es?! Glaubst du ich wäre nach meinem Unfall zu sowas im stande gewesen?!", schrei ich ihn aufgebracht an.
"I-ich...Jung-Jungkook bitte.. Es tut mir l-leid, aber nach deinem U-Unfall hast du dich an keinen von uns erinnert. Auch wenn du nichts dafür konntest, es hat mich zu tode verletzt. S-Seit dem ging auch deine Schule und dein Verhalten bergab. E-es hat in dein Bild ge-gepasst..", stottert Taehyung unsicher vor sich hin und ich gehe nur noch einen Schritt dichter zu ihm.

"Seit dem ich meine Erinnerungen verloren habe bin ich abgestürzt ja, aber ich bin nicht abgehauen. Nie habe ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet."

Mein, ehemaliger, bester Freund schaut mich nur stumm weinend an.

"Ich wurde rausgeworfen. Meine Eltern akzeptierten ihren eigenen Sohn nicht mehr und als es ihnen zu viel wurde haben sie mich auf die Straße gesetzt. Ich hatte nichts mehr..", verloren lege ich meinen Kopf auf seine Brust ab und keife die Augen zudammen. Mein Herz zieht sich schmerzvoll zusammen. Diese Erinnerungen tun weh, meine Eltern haben mich nicht nur rausgeschmissen sondern auch noch erniedrigt und bloßgestellt.
Ich spüre wie der Ältere seine Arme um meine Hüfte schlingt und mich in eine innige Umarmung zieht. Ab dem Zeitpunkt halte ich es nicht mehr aus und kralle mich fest in seinen Pullover.
Auf einer Art fühlt sich diese Umarmung unheimlich vertraut an, auf der anderen jedoch vollkommen falsch und ich habe den Drang sie zu lösen. Dennoch behält Tae mich fest in seinem griff und streicht immer wieder durch meine Arme.

"Ich hab dich so vermisst, Kookie"

Junkie in Love | tk Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt