Kapitel 21

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Julian und ich verbrachten noch die restliche Woche gemeinsam zu Hause. Wir haben gefühlt ganz Netflix durchgeschaut und mindestens eine halbe Kühltruhe Eiscreme vernichtet. Ok eher gesagt habe ich die vernichtet, Julian musste sich ja 'gesundernähren'. So ein Spießer. Er ist auch öfters mal joggen gegangen, während ich die Zeit genutzt habe, um mit Erik und Josi zu telefonieren, da ich die Beiden echt vermisst habe. Josi und ich konnten uns auch nicht treffen, da sie zu ihren Eltern nach Deutschland geflogen war und das Café hatte in dieser Zeit auch zu und würde erst wieder morgen aufmachen, wenn ich wieder arbeiten ginge. Julian flog in ein paar Stunden ins Trainingslager nach Südtirol und ich wollte die letzten Stunden mit ihm genießen, bis ich ihn einige Wochen nicht mehr sehen würde. Zwischen uns war immer noch nicht mehr als Händchenhalten und kuscheln, was ich auch sehr befürwortete.

„Worüber denkst du schon wieder nach?", riss mich Julian aus meiner Welt und ich schaute ihn verdutzt an. „W-was hast du gesagt?". Julian begann zu lachen, also entschloss ich mich, mitzulachen, obwohl ich gar nicht wusste warum. Ich guckte wieder auf den Fernseher und versuchte der Handlung zu folgen. „Du bist schon süß, wenn du in deiner eigenen Welt bist!", lachte er mich aus. „Arschloch!", entgegnete ich frech und Julian kam auf mich zu und begann mich durch zu kitzeln. „Maaaannn! Jullliiiiiiaann! Höööör auuuuuf!", versuchte ich zu sagen, aber vor lauter Lachen, gelang es mir nicht ganz. Er stoppte für einen kurzen Augenblick, welchen ich nutze, um ihn zu überlisten, sodass ich auf ihm saß und ihn kitzeln konnte. Nur leider hatte ich nicht bedacht, dass er ziemlich stark war und mich leicht runterschubsen konnte, was er dann auch tat. Lachend hielten wir uns die Bäuche fest und versuchten uns zu beruhigen. „Mach das noch einmal und ich schwöre dir, ich bringe dich um!", drohte ich ihm spielerisch, was ihn nur noch mehr zum Lachen brachte. Er war so ein Idiot manchmal. Ich rappelte mich auf, richtete meinen verrutschten BH und zog meinen Zopf enger. „Ich geh zuerst ins Bad!", rief ich und sprang schnell auf. Ich schloss die Tür hinter mir und begutachtete mich im Spiegel. Ich hatte über die freien Tage wirklich zugenommen. Na ja, irgendwie war das ja auch zu erwarten. Ich meine ich saß 5 Tage auf der Couch oder lag in meinem Bett und bin höchstens mal zum Kühlschrank oder auf Klo gegangen und ernährt hatte ich mich hauptsächlich von Schrott. Na ja Julian mochte mich so oder so. Ob ich jetzt 5 Kilo mehr oder weniger wog, kommt es jetzt auch nicht drauf an. Wie meinte Cody immer so schön: „Beauty comes from the inside!". Ich zog mich aus und schlüpfte unter die Dusche. Ich ließ das lauwarme Wasser über mein Gesicht laufen und genoss diese Ruhe und diese Einsamkeit. Ich wusch mir die Haare und meinen Körper und rasierte mir mal zur Abwechslung die Beine. „Autsch! Scheiße!", fluchte ich, als ich mir mit dem Rasierer ins Bein schnitt. Es fing an zu bluten und lief schneller mein Bein runter, als ich es stoppen konnte. „Julian! Bring mir mal bitte ein Pflaster!", rief ich ihm zu und keine Minute später, klopfte es an der Tür. „Nichts Schlimmes, nur beim Rasieren geschnitten...", entgegnete ich, als ich die Tür geöffnet hatte und Julian das Pflaster aus der Hand nahm. Ich klebte das Pflaster auf, föhnte meine Haare, trug etwas Makeup auf und verließ das Bad, um in mein Zimmer zu gehen. Ich sah genau, wie Julian mir hinterherguckte, schließlich hatte ich mir nur ein kurzes Handtuch umgebunden. Spanner!  Als ich vor meinem riesigen Kleiderschrank stand, war ich total überfordert. 'Ob mir die Hosen noch passen? Trikot oder Bluse? Bluse! Schwarz oder weiß? Schwarz! Schwarz macht schlank! ', grübelte ich und zog eine schwarze Jeans und eine schwarze Bluse aus dem Schrank. Die Bluse war kein Problem, doch die Hose war schon ziemlich eng... „Ach komm schon! Bauch einziehen...", fluchte ich leise. „Na, haben wir über die Tage ein bisschen zugelegt und passen jetzt nicht mehr in die Hosen?", ertönte Julians Stimme hinter mir. „Ich würde an deiner Stelle ganz schnell ins Bad gehen, wenn du nicht von einer rennenden Roulade verfolgt werden möchtest!", warnte ich ihn belustig und er fing tatsächlich an zu lachen. Also drehte ich mich rasch um und tat so, als ob ich ihn verfolgen würde. Wir rannten durch die Wohnung und lachten uns schlapp. „Los, geh jetzt ins Bad! Ich brauche eine Verschnaufpause und du musst dich langsam fertig machen, wenn du rechtzeitig kommen möchtest!", forderte ich Julian auf und er begab sich ins Bad. Ich machte mich zu ende fertig und wartete dann auf den guten Herren, der sich wie immer, sehr viel Zeit ließ.

In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt