Kapitel 38

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POV Carly

„WARUM IST DAS SO LAUT?! ICH HABE KOFSCHMERZEN!!!", schrie ich ziemlich gereizt, als mein Handy lauthals zu klingeln begann. Ich rieb mir die Schläfen und Erik reichte mir mein bimmelndes, ohrenbetäubendes Handy. „Julian...", sagte er; ich stöhnte auf. Ich wollte jetzt nicht reden. Es lag nicht an Julian, ich wollte generell nicht reden. Mein Kopf war kurz vorm Platzen und meine Gedanken ratterten durch mein Gehirn. „Nie wieder Alkohol...", murmelte ich, weswegen Erik leise auflachte und mir den Vogel zeigte. Er wusste genau, wie oft ich das schon gesagt hatte und es dennoch immer wieder gebrochen hatte. „Diesmal wirklich!", entgegnete ich und drückte schließlich auf den grünen Hörer. „Hm,...", murrte ich ins Telefon. „Wow, deine Begeisterung ist bis nach Südtirol hörbar! Ich hoffe, du hast draus gelernt! Geschieht dir eigentlich Recht, dass es dir so miserabel geht... Du kennst schließlich meine Haltung gegenüber Alkohol!", lachte Julian ins Telefon. Julian hatte tendenziell nur was gegen Alkohol, wenn man es übertrieb oder sich selbst nicht einschätzen konnte. „Ich liebe dich auch... Ist was?" „Sag mal, bist du sauer, genervt oder ist irgendwas?" „Ja, Julian! Ich habe die Kopfschmerzen des Todes und könnte bei jedem kleinsten Geräusch anfangen zu heulen, das ist los!", entfuhr mir genervt, woraufhin keiner was sagte. Weder ich, noch Julian, noch Erik sagten etwas. „Es tut mir leid... Ich wollte nicht so- ach ich hab überreagiert... Es tut mir leid, Julian!", durchbrach ich die Stille. „Schon gut! Du bist und bleibst einfach mein kleiner Giftzwerg! Hilft die Aspirin nicht?" „Ne irgendwie nicht mehr... deswegen wollte ich eigentlich schlafen gehen, aber da hast du mir dann den Strich durch die Rechnung gemacht... Aber ich freue mich trotzdem dich zu hören!", sagte ich mit zarter Stimmte. Ich ging nach draußen auf die Dachterrasse und Julian erzählte mir alles, was im Trainingslager geschehen war. Von den harten Trainingseinheiten, dem Testspiel gegen Österreich, welches sie leider verdient verloren haben und von den Gefühlen der Spieler, die heute Morgen abreisen mussten. Leroy und Nils ging es gar nicht gut. Sie waren wohl ziemlich fertig und enttäuscht und der Zuspruch von allen Seiten brachte da auch nicht mehr viel. Erik kam nach drei Stunden raus und zeigte mit seinem Finger auf seine Armbanduhr. Er wollte mir signalisieren, dass ich aufhören sollte, da es scheinbar schon ziemlich spät war. Ich nickte verständnisvoll und winkte Erik von der Terrasse. „Du Jule, so schön es auch ist, dich zu hören und so sehr ich dich auch vermisse, ich muss auflegen. Erik spielt wieder den großen Bruder und zwingt mich schlafen zu gehen. Na ja, ist auch richtig so. Ich muss morgen schließlich wieder arbeiten und muss ausgeschlafen sein... Ich liebe dich Julian Draxler!" „Ich liebe dich auch, Carlotta Tuchel! Aber trotzdem, alles gut! Wir telefonieren morgen. Schlaf gut und nimm das Erik nicht böse. Er macht sich nur Sorgen, was ich gut finde! So kann ich beruhigter schlafen! Bis morgen mein Schatz! Pass auf dich auf! Tschüss!", sagte er noch, bevor das beendet-Tuten in meiner Ohrmuschel erklang. Ich blieb noch kurz sitzen und zog die lauwarme Luft tief durch meine Nase ein, ehe ich aufstand und nach Drinnen tapste. Kommentarlos ging ich an Erik vorbei ins Bad, wo ich mein Gesicht wusch und Zähne putzte. In meinem Zimmer kramte ich das Trikot von Julian und irgendeine Sporthose raus und streifte es mir über. „Bist du mir jetzt böse?", ertönte Eriks Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und ging auf ihn zu. Ich schlang meine Arme um ihn; vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. „Nein! Ich hab dich so doll lieb! Danke, dass du hier bist! Du hilfst mir echt! Ohne dich wäre ich vor Einsamkeit wahrscheinlich ums Leben gekommen...", murmelte ich etwas schluchzend in seine Schulter. Er begann, meinen Rücken zu streicheln und redete beruhigend auf mich ein. Nach einigen Minuten löste ich mich aus seinen Armen und wischte mir die Tränen weg. „Komm, wir gehen schlafen... Dann kannst du von Julian träumen!", sagte er und gab mir noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Ich legte mich ins Bett, Erik tat es mir gleich und nahm mich per Löffelchenstellung in den Arm. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, Julian würde neben mir liegen. Nach einigen Minuten war ich dann auch schon eingeschlafen und träumte die ganze Nacht nur von Julian. Ich wachte zwar zwischendurch immer wieder auf, schlief aber jedes Mal wieder ein und träumte erneut von meiner großen Liebe, Julian Draxler!

In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt