Kapitel 17

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Wir blickten uns panisch, nach einem geeigneten Versteck, um, fanden aber nichts annähernd passendes. Ich schlich zum Rand und sah nach unten. Sie waren wohl nicht die schlausten, sodass sie die Dachöffnung gar nicht in Betracht gezogen hatten. Ein Glück für uns. Sie rannten zum Lieferwagen, stiegen ein und fuhren weg.  Die drei Männer standen davor ohne Maske und grübelten, wo wir sein konnten und es schlug mich wie eine Faust ins Gesicht. Ich kannte die Drei. Es waren Roman Weidenfeller, sein Manager und Mario. Mario Götze. Mein Herz zersprang in Millionen Teile und Tränen stiegen mir in die Augen „Jule, sie sind weg! Unsere Chance! Wir müssen jemanden finden, der uns sein Telefon gibt, die wollen bestimmt zu meinem Vater!" „Hey, warte! Warum weinst du?", fragte Julian besorgt, aber ich vergrub nur meinen Kopf in meinen Händen und fing bitterlich an zu weinen, sodass Julian mich in seine Arme zog und mich beruhigte. „Was ist los? Hast du sie erkannt?" „Ja", schluchzte ich, „Es waren deutsche Nationalspieler, zwei vom BVB und ein Manager. Jetzt verstehe ich auch die Rache." Ich nannte noch kurz die Namen und nachdem wir den ersten Schock überstanden hatten, machten wir uns auf den Weg. Wir fanden eine Leiter an der Seite der Halle und stiegen diese hinab. „Da lang!", meinte Julian und wir machten uns auf den Weg. Wir rannten und rannten, auch wenn ich keine Kraft mehr hatte und Julian unter Schmerzen litt, aber das Adrenalin machte es möglich. Wir nahmen nicht die ersten Bars, die wir fanden. Zu groß die Gefahr, sie würden zu den dreien gehören. An der Grenze zu Paris angekommen, verschnauften wir kurz und begaben uns dann in eine Bar. Julian redete auf Französisch mit dem Barkeeper und kehrte mit einem Telefon zurück. Er wählte die Notrufnummer und schilderte grob, was geschehen war, wo wir waren und was wir vermuteten. Wir sollten in der Bar bleiben. Eine Streife würde zu uns fahren und mehrere zu meinem Vater.

„Was, wenn sie zu spät kommen und sie meinem Vater schon was angetan haben? Oder was, wenn sie schon mit ihm weg sind und ich ihn nie wiedersehe? Was, wenn-", fing ich an, doch Julian stoppte mich: „Hey, Hey! Jetzt beruhige dich mal! Sie werden alles tun, um das zu verhindern. Wir haben es geschafft! Wir sind in Sicherheit, alles andere ist jetzt nebensächlich!" „Ok, wenn du das sagst..." „Vertrau mir! Du hast es schonmal gemacht und was ist draus geworden? Richtig! Wir sind sicher und haben es aus einer Entführung geschafft!", ermutigte er mich und er hatte Recht! Ich konnte ihm vertrauen. Beruhigt lehnte ich mich an sein Hemd und wartete, bis die Polizei eintraf, was wenige Augenblicke später der Fall war. Julian erklärte der Polizei den genauen Sachverhalt noch einmal und die Polizisten bestätigten uns, dass sie die drei festgenommen hatten und auch meinem Vater nichts Schlimmes passiert war. Wir setzten uns auf die Rückbank der Polizeistreife und keine 2 Minuten später, waren wir auch schon eingeschlafen und wachten erst wieder auf, als wir vor meiner Haustür hielten. Obwohl ich keine Kraft mehr hatte, sprang ich auf und rannte die Treppen hoch zu unserer Wohnung, wo ich hoffte meinen Vater anzutreffen. Ich schlug die Tür auf und fiel meinem Vater in die Arme. „Prinzessin! Ist alles ok mit dir? Hast du Schmerzen?", fragt er mich ganz aufgelöst, aber ich beruhigte ihn: „Ja Papa, mir geht es gut. Ich habe nur ein bisschen Kopfschmerzen und bin ein bisschen fertig." „Ich bin so froh dich wiederzusehen!" „Ich auch, Papa! Aber das habe ich eigentlich nur Julian zu verdanken, der mir daraus geholfen hat.", sagte ich, drehte mich um und zeigte auf Julian, der im Halbschlaf im Türrahmen lehnte. Mein Vater ging auf ihn zu und nahm auch ihn fest in die Arme. Bei dem Anblick schlich sich ein Grinsen auf meine Lippen und ich merkte, wie die Müdigkeit meinen Körper übernahm, weshalb ich mich auf den Weg in mein Zimmer machen wollte, aber Julian hielt mich fest. „Ich geh dann! Pass auf dich auf und vor allem, schlaf dich aus." „Nein warte! Du kannst auch hierbleiben, nicht das du dann wieder entführt wirst, wenn du kein Problem damit hast, mit mir in einem Bett zu schlafen." Julian fing an zu grinsen und nahm das Angebot an. Wir wuschen uns grob den Dreck ab und ich gab Julian irgendein Trikot aus meinem Schrank, welches ihm ziemlich gut passte, eine Hose von meinem Vater und ich zog auch irgendetwas kuscheliges an. Wir ließen uns auf mein Bett fallen, deckten uns zu und schliefen prompt ein.

In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt