„Hast du alles? Zahnbürste? Ladekabel? Badehose? Han-" „Ja, ja und nochmals ja. Du wirst schon echt überführsorglich, als wärst du meine Mutter! Ich hab alles, vertrau mir!" „Bei dir weiß man nie, und das weißt du am Besten!", entgegnete ich skeptisch und Julian schloss mich fest in seine Arme. Ich werde ihn so vermissen! Wie sollte ich nur 6 Wochen ohne ihn auskommen? Das war doch unmöglich! Ich zog nochmal seinen unbeschreiblich schönen Duft ein, bevor ich mich aus der Umarmung löste und Julian hinter mir aus der Wohnung zog, die ich noch abschloss. Kevin wartete unten schon auf uns und wie wir ihn kannten, war er ziemlich ungeduldig. „Ach da sind ja die Turteltauben! Habt euch aber wieder Zeit gelassen!", wurden wir mal wieder herzlich von Kevin begrüßt. Ich ging auf ihn zu und umarmte diesen Riesen. „Erstens sind wir keine Turteltauben und zweitens hat Julian sich so viel Zeit gelassen! Ich war schon vor einer halben Stunde fertig!" „Aber auch nur, weil du das Bad blockiert hast!", rechtfertigte Julian sich, während er seinen Koffer einlud. Wir setzten uns in Kevins Wagen und fuhren zum Flughafen, wo die beiden sich mit den anderen der Nationalmannschaft trafen, um dann gemeinsam weiter nach Südtirol zu fliegen. Auf der Fahrt redeten wir eigentlich nur über Fußball und Julian schwärmte von dem Hotel, in dem sie für die zwei Wochen Trainingslager untergebracht werden. Es hörte sich schon verdammt gut an und ich wollte unbedingt mit. Das ist es doch! Ich hatte nächstes Wochenende wieder frei und ich könnte mich ja theoretisch für die zwei Tage in dem Hotel einmieten. Dann könnte ich Julian überraschen und hätte auch mal ein bisschen Luxus. So mach ich das! „Ähh Jule, wie heißt das Hotel nochmal?", fragte ich, um es bei Google einzugeben. „Das ist das 'Hotel Weinegg' in Eppan. Riesen Anlage und alles auf dem höchsten Standard.", schwärmte Julian. „Hab ihr da so euren eigenen Bereich, wo kein anderer hinkommt oder passiert es schon mal, dass ihr anderen Gästen begegnet?", fragte ich interessiert, aber Julian meinte nur, dass sie zwar eigene Bereiche haben, aber auch vieles mit anderen Gästen teilen müssten. Perfekt, also konnte ich ohne Probleme hinfahren und dann ganz zufällig auf die Jungs treffen. Noch auf der Fahrt buchte ich mir ein Zimmer und musste echt aufpassen, dass ich mich nicht verriet, denn ich war ziemlich aufgeregt und hibbelig, was auch Julian nicht entging. „Alles ok mit dir? Du wirkst so glücklich... bist du etwa froh darüber, dass ich verschwinde?", fragte er tatsächlich etwas niedergeschlagen. „Niemals! Ich bin nur auf die anderen Jungs gespannt, das ist alles!", rettete ich mich noch gekonnt aus der Situation.Als wir am Flugplatz ankamen, warteten schon eine Menge Leute auf uns oder bessergesagt auf Kevin und Julian. Wir stiegen aus und die Jungs hievten ihre Koffer aus dem Kofferraum. Julian wollte meine Hand nehmen aber ich zog sie weg. „Nicht hier... Ich will nicht morgen das Cover eines Klatschblattes zieren." „Verstehe schon... Alles gut!", behauptete Julian und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, aber ich merkte, dass er traurig war. Also hakte ich mich bei ihm ein, denn das konnten auch normale Freunde machen. Die Mannschaft hatte einen eigenen Bereich am Flughafen, sodass ich noch ziemlich weit mit reinkonnte, mich danach aber definitiv verlaufen werde.
„Hey Leon!", begrüßte Julian einen blonden, großen Mann. Das war doch Leon Goretzka! „Das ist Carly, meine ähh, ja was bist du eigentlich?", fragte mich Julian lachend und das war echt eine gute Frage, denn wir waren definitiv mehr als nur Freunde, aber zusammen waren wir auch nicht. Ich zuckte mit meinen Schultern und reichte ihm die Hand „Naja, ich bin Carly, die Tochter von Thomas Tuchel, Julians Trainer. Schön dich kennenzulernen!" „Hey Carly, freut mich auch. Seid ihr denn nicht zusammen?" Julian und ich schauten uns an und Julian beantwortete die Frage: „Nein sind wir nicht, noch nicht!" Ich boxte ihn unglaubwürdig an die Schulter und zeigte Leon einen Vogel, während ich auf Julian deutete. „Was nicht ist kann ja noch werden, nich?", grinste Leon nun auch schelmisch und die beiden Jungs klatschten ab. „MARCO!", rief ich wie aus dem nichts, als ich den blonden Stürmer sah. Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. „Was machst du denn hier Carlsen?", fragte er mich verwirrt. Wir beide kannten uns noch ziemlich gut aus Dortmund, hatten aber irgendwie den Kontakt verloren, seit ich in Paris lebte. Umso glücklicher war ich jetzt, ihn wieder zu sehen. „Ich bin mit Julian hier!", sagte ich und deutete auf den braunhaarigen, der uns verdutzt ansah und zu uns rüber kam. „Ihr kennt euch?", fragte Julian verwundert und Marco und ich fingen an zu lachen. „Jule, Marco spielt schon so lange beim BVB und du weißt doch, wie gut ich mit den Spielern dort befreundet bin. Na ja, mit zwei Ausnahmen, aber das ist jetzt egal!" „Ach, stimmt ja! Sorry!"
„So Jungs, jetzt verabschiedet euch von euren Liebsten, der Flieger startet gleich und wir wollen doch alle rechtzeitig ankommen!", erklang eine Stimme hinter mir, die ich Jogi zuordnete. Julian und ich wandten uns von den anderen ab und er öffnete seine Arme, damit ich mich auf ihn fallen lassen konnte. „Wir sehen uns definitiv noch, bevor ich regulär zurückkomme! Und wenn ich dann Urlaub habe, fahren wir zusammen weg, Deal?", fragte er mich, aber ich antwortete nicht. Ich weinte und wollte nicht, dass Julian mich so sah, weswegen ich mich noch mehr in sein Shirt klammerte. „Hey, nicht weinen! Wir sehen uns bald wieder! Ich hab dich lieb, ok?", meinte er, gab mir einen Kuss auf den Scheitel und löste sich aus meinen Armen, um zu den Anderen zu gehen. Wenn er nur wüsste, dass wir uns schon Freitag wiedersehen würden...
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In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
FanficCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...