„Aufstehen kleiner Giftzwerg!", erklang hinter mir, doch ich beachtete es nicht weiter. „Carly, frühstück ist fertig!" „Mmm... lass mich schlafen! Ich brauche Schönheitsschlaf, sonst werden unsere Kinder später hässlich!", murrte ich in den Raum. Es war wieder ruhig und ich hatte schon die Hoffnung, dass Julian aufgestanden war. Ich kuschelte mich in das weiche Kopfkissen und döste weiter vor mich hin. „AHHHH!", schrie ich auf, als Julian ein kaltes Glas Wasser über meinen gesamten Kopf goss. „MAN JULIAN!", rief ich genervt, doch Julian fing nur an zu lachen. „Du wolltest nicht aufstehen und du weißt, ich bekomme immer, was ich will!", entgegnete er amüsiert. Julian sah anscheinend, dass ich das nicht ganz so witzig fand wie er und schmiss sich neben mich aufs Bett. Er nahm mich in den Arm und versuchte mich zu küssen, doch ich wimmelte ihn ab. „Ne! Pech gehabt! Ich küsse dich jetzt nicht!", versuchte ich ihn zu ärgern, doch er ließ sich nicht beirren. Ich wehrte mich, doch Julian schaffte es tatsächlich, mich zu küssen. Eigentlich gegen meinen Willen, aber der Kuss war verdammt gut, sodass ich ihn liebevoll erwiderte. „Ich weiß halt, wie man schöne Mädchen verführt!", sagte er lachend, woraufhin ich ihn boxte. „Du bist ganz schön überzeugt von dir! Ich glaube ich muss mal härtere Bandagen anlegen, sonst muckst du mir noch zu oft auf!", sagte ich leicht lachend und Jule stimmte mit ein. Wir kuschelten noch kurz, ehe ich aufstand und mich kurz im Bad fertig machte. Ich nahm Julians Hand und verschränkte unsere Finger miteinander. Er grinste mich an und wir gingen in Richtung Speisesaal. Dort angekommen, erwarteten uns schon die gesamte restliche Mannschaft; alle starrten uns an, als wir als letzten den Raum betraten. Wir setzten uns zu Leon, Marco und Leroy an den Tisch und frühstückten ein bisschen, ehe es für die Jungs zur einzigen Trainingseinheit heute ging. „Ich komm gleich wieder. Ich organisiere dir nur schnell einen Wagen, damit du nicht dein ganzes Geld für ein Taxi ausgeben musst. Du musst um 11 Uhr am Flughafen sein, oder?" „Ja um 11 Uhr beginnt das Check-in und um 13 Uhr geht der Flieger.", antwortete ich. Julian gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn und verließ den Saal. „Warum musst du denn heute schon wieder nach Hause?", fragte mich Leroy überrascht. „Na ja, ich bin kein Star, so wie ihr und muss morgen zur Arbeit... Ich würde auch lieber hierbleiben, aber die Pflicht ruft..." „Schade... Ich fands mit dir echt immer super lustig und Julian spielt viel besser, seit du hier bist!", gab Leon etwas geknickt zu. „Hey! Ich bin doch nicht aus der Welt! Ich bin definitiv in Russland das ein oder andere Spiel dabei und dann sehen wir uns wieder!", munterte ich die Jungs auf, die auch mir total ans Herz gewachsen waren. Dafür, dass es erst halb Zehn war, war ich erstaunlich gut gelaunt. Was machten diese Jungs und diese Umgebung nur mit mir? Ich schüttelte leicht den Kopf und merkte die verwirrten Blicke der Jungs auf mir. Ich schaute zu ihnen hoch und fing an zu lachen, was sie nur noch mehr verwirrte. „Ihr müsstet euch jetzt mal selber sehen!", gab ich lachend von mir, aber die Jungs waren immer noch verwirrt. „Ist nichts Besonderes, woran ich gedacht habe. Mir ist nur aufgefallen, seit ich hier mit euch allen bin, ist der Morgenmuffel in mir einfach wie weggeblasen, was eigentlich ziemlich ungewöhnlich für mich ist!", erklärte ich den drei Spielern und sie fingen an zu lachen. „Ich glaube ja, dass das eher an Jule liegt und weniger an uns...", stellte Marco fest und Leon stärkte ihm de Rücken: „Ja, der Meinung bin ich auch!" „Ihr seid doch alle komplett bescheuert! Also ehrlich! Julian ist zwar nicht ganz unbeteiligt, aber ihr spielt da auch eine große Rolle! Ich meine, ihr habt mich aufgenommen, als würden wir uns schon ewig kennen und ich geplant hier bin, obwohl ich nur 'zufällig' dazugestoßen bin!", sagte ich entgeistert und wir fingen alle an zu lachen. Wir räumten noch unsere Teller weg und die Jungs begleiteten mich noch bis zu meinem Zimmer. Ich umarmte sie alle noch einmal ganz herzlich und innig, da sie zum Training mussten und ich sie wahrscheinlich erst wieder in Russland sehen würde. „Ey, du stiehlst mir aber nicht meine Freundin, oder?", erklang Julians Stimme hinter mir, als ich gerade Leon umarmte. Ich löste mich aus der Umarmung, um Julian einen Kuss zu geben. „Keine Sorge, ich bleibe bei dir!", sagte ich süß und zog Julian hinter mir, ins Zimmer.„Ich will nicht, dass du gehst! Kannst du nicht hierbleiben?", fragte Julian etwas niedergeschlagen. „Du weißt doch, dass ich morgen wieder arbeiten muss und außerdem, wenn ich hierbleiben würde, wer bezahlt den Spaß? Ich kann das nämlich nicht!" „Ich könnte doch-", fing Julian an, doch ich unterbrach ihn: „Nein Julian! Ich will nicht, dass du mir so viel kaufst! Ich bin nicht so eine, die alles von ihrem Freund in den Arsch gesteckt bekommen möchte. Ich möchte das selber finanzieren und nicht abhängig sein. Sorry Jule, aber ich muss zurück nach Paris! Aber ich gucke mal, ob ich in Russland dabei sein kann. Dann nehme ich eben meinen gesamten Jahresurlaub und wir verreisen danach nicht zusammen!" „Nein, ich will unbedingt mit dir verreisen und einfach mal abschalten und nicht an Fußball denken! Wir spielen ja hauptsächlich am Wochenende und wenn wir ins Viertelfinale kommen, sind das nur noch zwei Wochen. Und da du fünf Wochen Jahresurlaub hast, kannst du zwei Wochen nach Russland kommen und danach drei Wochen mit mir irgendwo ins Paradies! Wie hört sich das für dich an?", fragte er hoffnungsvoll, und er hatte wieder Recht. „Sehr gute Idee, mein Schatz!", sagte ich liebevoll und gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss, ehe ich mich ans packen meines Koffers machte, da ich in einer halben Stunde abgeholt wurde. Julian verabschiedete sich noch liebevoll und mit Tränen in den Augen, bevor er gehen musste, da die Pflicht eines Nationalspielers rief...
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In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
FanfictionCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...