„Schon 20 nach acht! Wollte er nicht um acht hier sein? Wo bleibt der Idiot denn nur?!", fluchte ich leise vor mich hin. Julian war noch nie der Pünktlichste, aber 20 Minuten waren selbst für ihn viel. Ich ging nervös und genervt auf und ab, setzte mich in den Rasen vor den Pool und ließ meine Beine im Wasser baumeln. Der Sonnenuntergang war wunderschön, aber dennoch wurde meine Laune immer schlechter. Ich hasste Warten und noch mehr hasste ich es, wenn ich versetzt wurde. Julian war mittlerweile schon eine Dreiviertelstunde zu spät und so langsam hatte ich die Nase echt voll, also entschied ich, auf mein Zimmer zu gehen und ihm zu schreiben, denn mein Handy hatte ich in meinem Zimmer gelassen, damit wir den Abend ohne Ablenkung genießen konnte. Aber der gute Herr hielt es ja nicht für nötig, hier aufzutauchen...Auf dem Weg überlegte ich, ob nicht vielleicht nachschauen sollte, ob er auf seinem Zimmer war. Ich entschied mich aber dagegen, da meine Laune vermutlich nur einen Streit provoziert hätte und darauf hatte ich auch keine Lust. Ich schlenderte also etwas verärgert über die ganze Anlage, auf der Suche nach dem Gebäude, in dem mein Zimmer war. Nur leider gab es hier 5 von diesen riesigen Häusern und mein Orientierungssinn hatte sich bereits verabschiedet. „Warum sehen die denn alle gleich aus?!", sagte ich genervt und schaute mich verwirrt um. Mittlerweile irrte ich schon 15 Minuten planlos durch die Gegend und war leicht genervt, was auch meine Mimik verriet. „Kann ich ihnen helfen?", fragte eine sehr sanfte Stimme hinter mir. „Ähh, dass wäre wirklich lieb. Ich habe mich irgendwie verlaufen und suche mein Zimmer. Also die 237" „Na, dann kommen Sie mal mit. Ich weiß, wie verwirrend das hier am Anfang sein kann." „Ja, und wenn man dann auch noch einen Orientierungssinn wie ein Goldfisch hat, ist das hier echt die Hölle! Aber bleiben wir beim du, ich bin Carly", gab ich lachend zu und der Hotelboy stimmte mit ein. Er war echt nett und begleitete mich noch bis zu meinem Zimmer. „Danke vielmals... ähhh... Lars! Vielen Dank, Lars! Ohne dich, hätte ich vermutlich die Nacht draußen verbringen müssen!" „Kein Problem, dafür bin ich schließlich hier und du bist ja auch nicht die unsympathischste!", sagte er noch etwas verlegen und verabschiedete sich schließlich. Ich öffnete, mithilfe der Chipkarte, mein Zimmer und ging direkt auf mein Handy zu, um Julian einen ordentlichen Denkzettel zu verpassen. Gerade als ich die Nachricht abschicken wollte, klopfte es an der Tür. Ich ging zu ihr und öffnete sie zögerlich. „Hey, sorry, dass ich nicht aufgetaucht bin... Wir waren nach dem Training noch im Ruheraum und da habe ich einfach komplett die Zeit vergessen...", gestand Julian, während er sich verlegen am Ohr kratze. Ich war jedoch so sauer, dass ich ihm wortlos die Tür vor der Nase wieder zuschlug. Ich war sauer auf ihn und hatte jetzt auch ehrlich gesagt, keine Lust mit ihm zu reden. „Man Carly... Es tut mir leid. Wirklich leid... Kannst du bitte die Tür wieder aufmachen und mich rein lassen?" für kurze Zeit herrschte Stille, bevor er wieder zu reden begann, während ich immer noch beleidigt an der Tür hockte. „Komm schon... Ich sitze sonst die ganze Nacht hier und nerve dich... Man Carly jetzt mach die verdammte Tür auf!"
Mittlerweile waren 10 Minuten vergangen und Julian redete immer noch auf mich ein und ich wusste genau, dass er nicht aufhören würde, bevor ich die Tür nicht öffnete. Ich schlich leise ins Bad und checkte noch mal kurz mein Aussehen, ehe ich zur Tür ging und sie zaghaft, aber sichtlich genervt öffnete. „Was willst du?!", fragte ich angepisste, doch er seufzte nur. An der Wand gegenüber saß Julian auf dem Boden und schaute mich mit seinen braunen Knopfaugen schuldig an. Er erhob sich und ging zaghaft auf mich zu. „Du bist so ein Idiot!", sagte ich sichtlich verärgert „Ach komm, halt einfach die Klappe!", sagte er, als er auf mich zu kam. Er nahm mein Gesicht in seine Hände, neigte sich zu mir runter und küsst mich zärtlich. Seine Lippen schmiegten sich auf meinen und mein Bauch war kurz vorm Explodieren. Milliarden Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch, wodurch ich zu grinsen begann. Ich krallte mich in sein T-Shirt und zog mich an ihn ran, um den Kuss zu erwidern. Nach einiger Zeit löste ich mich luftringend von seinen Lippen und lehnte meine Stirn gegen seine. Ich schaute ihm tief in die Augen. Sie funkelten so wunderschön und die Lachfalten an ihnen, machten mich irgendwie glücklich. „Wenn du wüsstest, wie lange ich das schon vorhatte!", flüsterte Julian leise. „Komplett bescheuert bin ich nun auch nicht! Natürlich wusste ich, dass du das machen wolltest!", antwortete ich lachend. Er nahm meine Hände in seine und gab mir nochmal einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich!", flüsterte er dabei und in diesem Moment war ich mir zu 100% sicher: Er war der Richtige und mit ihm wollte ich mein Leben verbringen! In guten, wie in schlechten Zeiten, er würde zu mir stehen und mir Halt geben!
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In guten, wie in schlechten Zeiten (Julian Draxler FF)
Fiksi PenggemarCarlys Vater, Thomas Tuchel, tritt seinen neuen Job als Cheftrainer bei Paris Saint-Germain an und Carly entschließt sich, mit ihm nach Paris zu ziehen. Neue Leute, neue Stadt, neues Leben, erhofft sich die 21-Jährige.Wäre da nicht dieser Fußballer...