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Es tat so gut sie im Arm zu halten. Sie lehnte ihre schweißnasse Stirn an meine Schulter. Sanft strich ich ihr durchs Haar während sie mit ihrem Finger kleine Kreise auf meinen Bauch malte. „Ich hab das so vermisst. Ich habe schon fast vergessen, wie es mit dir ist.", bemerkte sie. „Och... und ich dachte ich bin unvergesslich.", grinste ich. „Du weißt, was ich meine. Gregor ist so... Naja... du kennst ihn ja.", bemerkte sie. „Ja. Ich kenne ihn... vor allem kenne ich die Spuren, die er an dir hinterlässt. Ist er immer noch so?" „Schlimmer. Viel schlimmer... und ich befürchte es wird nicht besser. Neulich... da hat er sogar Elias eine gewischt.", erklärte sie. „WAS?", keuchte ich und richtete mich auf. Sie sah mich an. „Ich hab gestern erst mit Elias gesprochen! Er hat mir seine Nummer gegeben und mich unter falschem Namen eingespeichert... ich sah nichts.", meinte ich. „Es war nur eine Ohrfeige... aber so hat es bei mir auch angefangen. Und Lina schreit er auch immer mehr an.", erklärte sie. Ich nickte und legte mich wieder hin. Dieses Schwein. „Er wünscht sich ein drittes Kind.", bemerkte sie. „Willst du auch eins?" „Nein. Erst recht nicht von ihm. Heimlich nehme ich noch die Pille aber er... jede verdammte Nacht... und er ist so... brutal.", hauchte sie. „Ja.", ich hatte sie ja gerade nackt gesehen. Sie war grün und blau. Am Bauch hatte sie blaue Flecken und Blutergüsse. Die Blutergüsse an ihrer Taille erinnerten an eine Vergewaltigung. Er musste sie brutal gepackt haben. Und wohl öfter. „Ist es sehr schlimm?" „Sehr. Ich... ich warte meist bis er eingeschlafen ist... dann nehme ich Schmerztabletten manchmal auch davor... es tut immer so verdammt weh.", hauchte sie. Ich strich ihr zärtlich über den unteren Bauch. „Tut es immer noch weh?" „Nein. Du warst ja nicht so.", hauchte sie und kuschelte sich enger an mich. „Und niemals wäre ich so. Okay? Das weißt du.", erklärte ich und hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf. „Du hattest Fragen." „Ja... Nina, warum hast du mich nicht besucht?", wollte ich wissen. „Ich war ganz allein! Niemand hat mir was überwiesen ich... ich hatte nichts!", erklärte ich. „Ich weiß... es tut mir so leid... Ich wollte! Ich wollte dich besuchen! Ich wollte einen Babysitter suchen und mich als Langzeitbesucher anmelden. Ich wollte dir die sechs Jahre so erträglich wie möglich machen! Mindestens einmal in der Woche wollte ich dich besuchen. Mindestens einmal im Monat auf... längere Zeit bleiben und übernachten... auch ich wollte sechs Jahre ohne deine körperliche Nähe nicht ertragen." „Wieso... wieso bist du dann so schnell zurück zu Gregor?", wollte ich wissen. „Ich meine... ich habe dir doch meine Kontodaten gegeben! Du hättest das Geld nehmen können! Die... die Kinder und du... ihr hattet ein gutes Zuhause! Ihr..." „Ich weiß. Aber... Gregor hat Druck gemacht. Gesagt, dass irgendwann das Geld weg wäre und dann würde er mich und die Kinder umbringen, wenn wir nicht sofort zurückgehen würden. Er stellte mir ein Ultimatum. Er gab mir eine Woche Zeit in der ich dich nicht sehen durfte. Er sagte, ich müsse entscheiden. Und ich entschied feige.", gestand sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Schulter. Ich spürte ihre Tränen. „Weine nicht. Nicht jetzt, wo alles wieder gut wird.", sanft strich ich ihr durchs Haar. „Möchtest du mich etwas fragen?", wollte ich wissen. „Wie war es im Gefängnis?" „Scheiße aber... ich dachte eher an etwas anderes.", bemerkte ich. „Nein. Das frage ich dich nicht! Weil ich weiß, dass du es nicht warst!", erklärte sie. Ich lächelte. „Weißt du, wer es war?" „Ich befürchte." „Du befürchtest richtig!" „Ich... ich lege mich jede Nacht neben einen Mörder... ich vermute, dass Gregor es war doch beweisen kann ich es nicht. Wer sonst würde dir schaden wollen... was soll ich tun?", wollte sie wissen. „Ruhig bleiben. Tu so, als wüsstest du noch nichts von meiner Freilassung. Ich werde alles Nötige tun um dir eine sichere Zuflucht zu errichten. Leider ist mein Haus komplett herunter gewirtschaftet... aber das kriege ich wieder hin! Ein Anwalt will meinen Fall übernehmen und klagt nun meinen Verwalter an. Dann wird alles gut. Vertrau mir, alles wird wieder gut.", lächelte ich. „Elena... ich hatte schon vergessen, wie gut du immer alles unter Kontrolle hast.", lächelte sie und klammerte sich an mir fest. Unter Kontrolle? Ein Trugbild. Ich hatte keine Ahnung was ich gerade tat und noch weniger wusste ich, wie meine Ziele zu erreichen waren! Aber irgendwie würde ich das schon hinkriegen. Für Nina! „Wie spät ist es?", wollte Nina wissen. „Ähm...", ich sah auf die Uhr neben mir. „Elf Uhr.", erklärte ich. „Gut.", Nina schwang sich auf meinen Schoß. „Dann haben wir noch genug Zeit.", hauchte sie und drückte ihre Lippen auf meine. „Nochmal?", grinste ich. „Oh ja. Nach sechs Jahren will ich endlich mal wieder den Sex genießen können.", grinste sie und presste ihre Lippen erneut auf meine.

Sechs Jahre die ich nie zurückbekommeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt