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POV Elena

Ich würde Gregor umbringen! Würde er sie auch nur noch einmal anfassen! Ich saß auf der Fensterbank und sah hinaus in die Einfahrt, in der mein Auto stand. Gregor war noch nicht da. „Fertig!", Elias stellte eine Sporttasche vor mir ab. Ich nickte. „Schulsachen?" „Brauch ich doch..." „Nimm deine Schulsachen mit!", schickte ich ihn wieder rauf und er gehorchte. „Verflucht...", knurrte ich als Gregors Auto vorbei zu. Er  fuhr mit verwirrtem Blick an meinem Auto vorbei. Mit Sicherheit hatte er über die Jahre mein Kennzeichen vergessen. Doch dann entdeckte er mich am Fenster stehen. Ich grinste breit und winkte ihm zu. Ich sah, wie er mich anstarrte und sein Gesicht hoch rot vor Wut wurde. „BEEILT EUCH!", rief ich und stand auf. Ich packte Die Sachen, die mir Nina bereits hingestellt hatte, rannte rauf und verfrachtete alles in mein Auto. Elias kam und gab mir seine Sachen. Da mein Auto zu klein war klappte ich die Rücksitze vor. Müssten die Kinder eben oben auf dem Zeug sitzen. Für sie wäre das sicher spannend. Nina kam heraus und brachte Linas Sachen. „Rein ins Auto! Los!", befahl ich. Die Kinder kletterten auf den Haufen von Zeug bevor sie sich oben an den Henkeln über den Türen festhielten. Ihre Mutter stieg auf den Beifahrersitz. „Alles dabei? Geld? Bankkarte? Führerschein und Ausweis?" „Ja! Alles drin! Elena komm! Da kommt Gregor!", Nina presste sich ängstlich in den Sitz. Ich nickte und schloss die Tür. „HEY!", Gregor kam angerannt. Ich grinste. Ich hatte ihn genau da, wo ich ihn haben wollte. „Nina...", ich drückte ihr die Autoschlüssel in die Hand. „Fahr vor bis zu dem Cafe. Ich hol euch ein! Wart im Auto!", riet ich. „Elena! Du kommst mit! Er bringt dich um!" „Wird er nicht. Nicht vor aller Augen!", grinste ich und sah die Nachbarn am Fenster stehen. „Vergiss es! Du spielst den Dreck hier nicht mit! Komm SOFORT mit!", befahl sie. Ich seufzte. Gregor rannte zu mir. „WAS SOLL DER SCHEIß", brüllt er. Ich seufzte und rannte ins Auto. Ich startete den Wagen. Gregor riss an der Türklinke und seine Kinder schrien panisch auf. Ich trat das Gas Pedal durch und er wich zurück als ich losraste.

Gregor war ein fetter Kerl. Er käme nie rechtzeitig in sein Auto um mir folgen zu können. Ich raste direkt zur Wohnung meines Therapeuten. Das würde Ärger geben. Aber es war ja nur für wenige Tage. Und ich würde selbst im Auto schlafen also würde das schon gehen! Sobald die Überweisung meines Verwalters erledigt war würd ich uns allen eine Wohnung suchen!

Die Wohnung war leer als ich sie rauf brachte. „Und das ist wessen Wohnung?", wollte Nina wissen. „Sein Name lautet Frank Meier. Seine Verlobte wohnt hier auch und sie heißt Martina Reber.", erklärte ich. Sie nickte. „Und werden sie einverstanden sein?" „Vor die Tür werden sie uns nicht setzen. Bald kommt mein Geld und ich habe vor sie finanziell zu entschädigen. Das wird dann schon gehen...", brummte ich und richtete das Sofa soweit her. „Es wird nicht lange dauern. Versprochen! Ich habe bald Geld und eine Wohnung.", lächelte ich und tätschelte Lina den Kopf. Sie nickte. „Haltet euch erst mal bedeckt. Ich erkläre ihnen alles...", bemerkte ich. Nina nickte.

Gerade als Franks Auto vor fuhr rannte ich runter. Ich wollte es ihm vor der Tür sagen. „Hi!", grinste ich als er ausstieg. Er starrte mich an. „Hallo?" „Frank, bevor du rein gehst muss ich dir was sagen...", bemerkte ich. „Also... Vorhin hat mich Elias angerufen. Gregor hat seine Mutter zu Boden geschlagen und sie haben Nina ohnmächtig vorgefunden. Ich bin rüber. Hab sie und die Kinder gepackt und... Frank es tut mir leid, sie konnten dort nicht bleiben! Gregor hätte sie noch umgebracht! Also... ich hab sie her gebracht! Also... ich schlage vor, dass die Kinder oben schlafen. Ich kann unten schlafen und Nina mit mir im Auto. In Ordnung?", wollte ich wissen. „Vor die Tür kann ich euch wohl nicht setzen... okay... ein Kind kann auf dem Sofa schlafen und ich hab irgendwo im Keller noch eine alte Camping-Matratze. Du und Nina müsst wohl wirklich im Auto schlafen. Aber ich hab auch so eine Kofferraum Matratze! Als Student hab ich nach Partys oft im Auto geschlafen.", erklärte er. Ich nickte dankbar. „Vielen Dank, Frank.", bedankte ich mich. Er nickte. „Ich ruf dann gleich mal Martina an... sie wird nicht begeistert sein.", seufzte er und zog sein Handy.

Als ich für die Kinder alles hergerichtet hatte und sie mit Tiefkühlpizza gefüttert hatte war es bereits spät und ich schickte sie ins Bett... zumindest Lina aufs Sofa und Elias auf die Matratze. Ich und Nina verzogen uns in mein Auto. Wir hatten es in der Garage abstellen dürfen. Und es war gar nicht SO kalt. Wir kuschelten uns eng aneinander. So ging es besser. „Elena?" „Ja?" „Was machen wir jetzt? Also... wie geht es weiter?", wollte Nina wissen. „Du solltest die Kinder für morgen entschuldigen." „Werde ich.", erklärte sie und kuschelte sich enger an mich. „Bald sollte die Überweisung kommen. Dann besorge ich uns eine Wohnung. Nur Übergangsweise. Und Weihnachten feiern wir vielleicht schon zuhause.", lächelte ich und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Sie drückte sich enger an mich. „Ich liebe dich." „Ich dich auch, Nina. Wie geht es dir?" „Mein Schädel pocht und mir tun die Blutergüsse noch weh...", bemerkte sie. Ich wollte mich leicht von ihr entfernen um ihr keine unnötigen Schmerzen zuzufügen. Doch sie drückte sich enger an mich. „Bleib bei mir! Es... Es ist kalt.", bemerkte sie. Lächelnd legte ich einen Arm um sie. Wir sahen an die Decke meines Autos. „Wir kriegen das hin. Und Gregor... du kannst nicht mehr zu ihm!" „Ich will nicht mehr zu ihm... aber... aber er ist mein Ehemann! Er..." „Du solltest dich wirklich bald scheiden lassen!" „Ich kann mir keine Scheidung leisten.", bemerkte sie. „Ich frage meinen Anwalt, ob er einen Scheidungsanwalt kennt. Ich zahle das! Gar kein Problem. Aber bitte, Nina... bleib bei mir!", bat ich. Sie sah mich an. „Elena... das... das wird doch..." „Das wird was! Weil... das letzte Mal lief alles großartig bis ich festgenommen wurde! Das Problem war ja nur, dass ich in den Knast kam! Aber dieses Mal wird alles gut werden. Lass dich scheiden! Bleib bei mir!", flehte ich sie an und nahm ihre Hände in meine. Sie sah mich traurig an und legte ihre Hand an meine Wange. „Elena... so gerne würde ich ohne jeden Zweifel mit dir gehen... aber meine Kinder schlafen in einem fremden Wohnzimmer und wir in einem Auto...", bemerkte sie. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es wird besser, Nina, das schwör ich dir!"

Sechs Jahre die ich nie zurückbekommeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt