Die Kinder waren nach oben gerannt und ich und Nina setzten uns in der Küche zusammen. „Also, sag, wie sieht es aus?", wollte ich wissen. „Bescheiden... Gregor weiß jetzt, wo die Kinder zur Schule gehen." „Vergiss das! Die Lehrer wissen jetzt bescheid und ich hol die Kinder von mir aus gerne direkt vor der Tür ab! Es war ja nur eine Frage der Zeit. Aber jetzt haben wir ihn! Er hat vor Zeugen einen brutalen Übergriff getätigt! Damit ist deine Aussage über häusliche Gewalt mehr als glaubwürdig geworden! Wir zeigen ihn an! Machen ihn dingfest! Und ich rede noch etwas mit den Zeugen von damals! Er hat einen Mann erkannt! Und mein Anwalt arbeitet daran! Ich sage dir, Gregor hat was mit dem Mord an unserem Chef zu tun!" „Elena, wie sollte er..." „Ich weiß es nicht aber irgendwie hat er das schon gemacht! Aber wenn er was damit zu tun hätte und wir könnten es ihm nachweisen... dann ist nicht nur Gregor im Knast sondern wir bekommen auch eine Entschädigung!" „Ach, wozu brauchen wir das Geld denn? Können wir nicht einfach in Frieden leben?" „Nicht solange Gregor hier ist! Sonst wird er sowas wie das hier immer wieder tun. Und... ich will nicht umsonst gesessen sein. Nina...", ich nahm ihre Hände in meine. „Ich liebe dich über alles! Ich kann nicht zusehen wie Gregor dich sechs Jahre lang von mir fort riss und dich und die Kinder quälte während ich im Knast saß! Ich kann das nicht zulassen.", erklärte ich und sie nickte. „Gut... aber wird das etwas mit deinem Anwalt?" „Ja! Vertrau mir! Wir haben eine Spur und...", mein Handy vibrierte und ich sah schnell hin. „Wenn man vom Teufel spricht. Entschuldige aber..." „Geh schon ran.", lächelte sie und ich ging ran.
„Reichau, Hallo?" „Frau Reichau! Guten Tag. Ich habe ein paar neue Informationen. Können Sie mir noch einmal die Personenbeschreibung dieses Herrn Zeitler nennen?" „Ähm... wenn ich mich nicht irre muskulös und blond." „Ja, ich hätte hier jemanden. Der steht im Verdacht etwas ähnliches getan zu haben.", erklärte er. „Ach? Und was?" „Naja... vieles darf ich dir nicht sagen. Aber der Herr steht im Verdacht des versuchten Mordes. Und jetzt halt dich fest. Nicht irgendeine Sorte Mord sondern Auftragsmord." „Ein Auftragsmörder?" „Ja. Bestellt aus dem Darkweb. Dort nennt er sich wohl Justajob78. Ich habe sein Profil hier vor mir stehen. Er schreibt, dass er erfahren ist. Einen Ehrenkodex wie die meisten Killer hat er nicht und..." „Welcher Killer hat Ehre im Leib?" „Die, die sagen, dass sie Kinder und Schwangere nicht anfassen. Aber er hier hat nur ein Limit: Keine hochrangigen Politiker. Nun steht eben dieser Herr vor Gericht. Zumindest ein Verdächtiger. Er soll eben dieser Killer sein und käme der Personenbeschreibung nahe. Ich könnte ein Foto herausschmuggeln und du könntest den Zeugen fragen, ob er es ist. Die Beschreibung war nun nicht wirklich genau..." „Ja... das ist gut. Und Sie denken er könnte es gewesen sein?" „Möglich ist mittlerweile alles. Wenn nicht... nun dann stehen wir wieder am Anfang. Aber wenn er es ist, so könnte ich ihm anbieten ihn zu verteidigen. Ich könnte ihm einige Jahre ersparen wenn er uns hilft. Denn ein Killer, der seine Auftraggeber nennt wird eine Menge Jahre sparen! Allerdings hat sich sein Job dann für immer erledigt.", erklärte er. „Mmh... gut. Versuchen wir es! Wir haben doch nichts zu verlieren! Wir können dabei nur wie gehabt dastehen oder weiter kommen! Also versuchen wir es!", erklärte ich. „Gut. Ich werde mich mit ihm in Verbindung setzen. Vielleicht stimmt er einem Treffen zu. Wenn das funktioniert, Elena... dann wird Gregor sehr bald verloren sein." „Das klingt ganz in meinem Sinne.", grinste ich. „Das denke ich mir. Also, dann rufe ich nun gleich mal seinen Verteidiger an. Auf Wiederhören." „Wiederhören.", ich legte auf und grinste meine Verlobte an. Bevor sie fragen konnte zog ich sie zu mir und küsste sie. Lächelnd löste sie sich und schmiegte sich an mich. „Was sagte er denn?" „Er hat einen Auftragskiller gefunden der..." „NEIN! Elena so..." „Bitte, was denkst du denn von mir? Er passt auf die Beschreibung des Zeugen! Vielleicht hat Gregor was mit ihm besprochen bevor der Chef starb! Das würde mich sehr viel weiter bringen.", lächelte ich. „Das klingt ja großartig!", strahlte Nina. „Wenn es uns weiter bringt ist das großartig aber... denkst du Gregor hat einen Killer engagiert?" „Ich würde es ihm zutrauen! Du nicht?" „Ich weiß nicht... ich kenne mich ja damit nicht aus aber ich denke nicht, dass die billig sind. Und ich glaube es wäre mir aufgefallen, hätten plötzlich einige tausend Euro gefehlt... andererseits... ich vermute schon lange, dass er ein geheimes Konto hat. Auch um seine Huren damit zu bezahlen." „Also ist es nicht auszuschließen. Außerdem warst du dann zum Zeitpunkt der Zahlung bei mir.", erklärte ich. Sie nickte und schmiegte sich an mich. „Pass bitte auf dich auf! Auftragsmörder... Schläger... Alkoholiker... du rutscht da in ganz üble Nischen ab.", erklärte sie. „Ich pass schon auf mich auf, mein Schatz. Jetzt wo wir heiraten werden kann ich mir größere Risiken nicht mehr leisten! Und vertrau mir, ich bin die letzte, die jetzt noch verlieren will wo der Sieg schon so nah ist.", grinste ich und gab ihr noch einen Kuss. Sie lehnte sich an mich. „Das hoffe ich Elena. Pass bloß auf dich auf."
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Sechs Jahre die ich nie zurückbekomme
RomanceMein Name ist Elena Reichau. Ich saß jetzt sechs Jahre im Gefängnis. Mir wurde vorgeworfen Wirtschaftsspionage betrieben zu haben und als mich mein damaliger Chef erwischte, soll ich ihn erschossen haben. Lächerlich. Ich bin aufbrausend und kann wüt...