„Schau, dann nimmst du hier die zwei und..." „Stopp! Stopp! Wo kommt die zwei her?" „Na hier. Schau. Wir verrechnen die beiden. Wir können auch noch einen Zwischenschritt einbauen. Da ordnen wir alles. Die Brüche wandeln wir um, sodass sie alle den gleichen Nenner haben und... Tada! Nun bitte einmal ausrechnen, der Herr.", lächelte ich. Elias starrte konzentriert auf die Zahlen. „Ähm... 72 Neuntel." „Und das ist?" „Ähm... Acht!" „Genau! Acht!", grinste ich und er schrieb auf. „Ach so!" „Verstanden?" „Ja, danke.", grinste Elias. „Gut. Mach die restlichen Aufgaben allein und wenn du noch Hilfe brauchst gib Bescheid.", erklärte ich und ging rüber zu Nina, die mich bereits beobachtete. Sanft legte ich meine Hände an ihre Taille und schob sie um die Ecke. „Na du? Beobachtest du mich?", hauchte ich. „Mmh... wie könnte ich anders?", lächelte sie und ich gab ihr einen Kuss. Dann noch einen. „Mmh...", seufzte Nina und lehnte ihre Stirn an meine Schulter. „Du bist eine großartige Mutter, weißt du das?", hauchte sie. „Nicht halb so gut wie du.", lächelte ich und gab ihr noch einen Kuss auf den Scheitel. Sie klammerte sich an mich und schien tief entspannt. „Weißt du, Elena? Wenn wir heiraten, dann bin ich offiziell die glücklichste Frau auf der Welt. Nina Reichau.", lächelte sie. Ich hielt sie sanft in meinen Armen. „Weißt du, was wir schon lange nicht mehr getan haben?", kam es von ihr. „Mmh?" „Einen Film gemeinsam sehen. Ich hab mir einen guten Film rausgesucht. Den könnten wir heute doch im Bett schauen.", lächelte sie. „Gerne. Welcher?" „Shutter island. Den magst du doch so." „Du kennst mich so gut.", sanft hauchte ich ihr einen Kuss auf die Stirn. Bis in alle Ewigkeit wollte ich sie so halten. „Elena! Wie mach ich das hier?", hörte ich und ich seufzte. „Ich muss auch wieder rauf und weiter Bügeln. Heute Abend können wir kuscheln.", lächelte meine Verlobte und ging rauf. Ich ging zu Elias.
Während der Junge weiter arbeitete versuchte ich das Bild irgendwie zu entschlüsseln. Ich starrte diesen Mann an. Würde er neben mir in der Fußgängerzone gehen, ich würde mir nichts dabei denken. Und dieser Mann sollte ein Auftragsmörder sein... Puh... und das war vielleicht der Kerl, der unseren Chef ermordet hatte... So ein ganz normaler Typ... So einer, wie man ihn im Supermarkt treffen konnte oder beim Joggen. Überall.
Während der Film anlief schaltete ich das Licht aus und trat zu meiner Verlobten. In meinen Schlafshorts und meinem Top schmiegte ich mich an sie und sie legte sich lächelnd in meinen Arm. „Sag mal, Elena, der Mann auf dem Foto... wer ist das?" „Mmh?" „Der Mann auf dem Foto. Ist das der Verdächtige?" „Ja. Vielleicht ist er der Mörder, der den Chef erwischt hat... dann hätten wir einen Anhaltspunkt." „Elena, pass bitte auf dich auf.", bat sie und lehnte sich an mich. Ihre Nähe schenkte mir Ruhe und Frieden. Neben ihr auch nur eine Stunde zu dösen schenkte mir mehr Erholung als acht Stunden Schlaf ohne sie. Ich beobachtete meine Verlobte während Leonardo DiCaprio sich zum Irrenhaus aufmachte. Ich verwob meine Finger in ihrem Haar und genoss ihren Geruch. Ihre beruhigende Ausstrahlung. Ich hatte die Vorladung zu Gericht noch gar nicht erwähnt... doch ich würde es ihr morgen sagen. Im Moment wollte ich die tiefe Ruhe nicht stören. Sanft strich ich ihre Seite entlang. „Elena...", hauchte sie und schmiegte sich noch enger an mich. „Dich zu heiraten ist eindeutig die beste Idee, die ich jemals hatte. Mit Abstand.", grinste ich. Sie kicherte leise. „Ich freue mich sehr. Frau Nina Reichau. Klingt doch gut.", lächelte sie. „Klingt himmlisch.", sanft küsste ich sie und wand meinen Blick wieder auf den Film. Ich war im Himmel mit ihr. Nur musste ich ein paar schwarze Wolken beseitigen, bevor alles wieder gut wäre. Und eine Arbeit wäre auch ganz gut.
Mein Handy klingelte und riss mich aus dem Schlaf. Müde ging ich ran. Nina brummte und ich schlich aus dem Bett hinaus aus dem Schlafzimmer. „Guten Morgen.", brummte ich. „Guten Morgen! Nina, es gab einen interessanten Gerichtsbeschluss mit unserem Killer." „Ach? Und welcher?" „Er hat Krebs!" „Das ist eine Diagnose, kein Gerichtsurteil." „Nein... ich meine... er kann nicht mehr weglaufen. Er sitzt nicht in Untersuchungshaft. Nächste Woche ist der Termin für sein Urteil und bis dahin lebt er in seiner Wohnung. In Augsburg.", verkündete er. „Ach?" „Ja! Und... du hast doch sicher ein Bild von Gregor." „Ich nicht aber Nina sicher. Oder die Kinder." „Gut! Wir zeigen ihm das Bild und..." „Moment, Moment! Ich soll ihn treffen? Einen Auftragskiller?", wollte ich wissen. „Ja. Und weißt du wieso? Weil er geständig ist! Der packt mit allem aus! Will beichten oder so!", verkündete er. „Oh... großartig! Und wann geht es los?" „Ich würde heute mit dir hinfahren." „Heute? Du kannst mich nicht von heute auf Morgen wegholen! Ich habe schließlich für Nina und die Kinder da zu sein!", bemerkte ich. „Aber er hätte Zeit heute. Er hat zugesagt." „Du hast ihn angerufen?" „Ich bin ein verdammt guter Anwalt.", hörte ich ihn grinsen. „Ähm... gut. Ich werde mit Nina reden...", bemerkte ich. „Sehr gut. Treffen wir uns um zehn Uhr bei mir?", wollte er wissen. „Gut.", bestätigte ich und legte auf. Ein Seufzen entkam mir. Großartig... musste ich einen Auftragsmörder besuchen!
„Schatz? Bist du wach?", lächelte ich und schlich zurück ins Schlafzimmer. Nina setzte sich auf. „Wieso schleichst du so rein?", wollte sie sofort auf der Hut wissen. Sie kannte mich eben. „Hast du zufällig ein Foto von Gregor?" „Am Handy vielleicht. Wieso? Eigentlich habe ich bereits einige gelöscht. Nur mit den Kindern eben.", bemerkte sie und reichte mir ihr Handy. Ich entsperrte es und ging auf die Galerie. Grinsend sah ich erst mal einige Fotos von ihrer Hand mit dem Ring daran. Und auch eines von ihr das sie von sich selbst und mir gemacht hatte. Sie lag in meinen Armen und grinste breit während ich schlief. Im nächsten hauchte sie mir einen Kuss auf die Wange. Fotos der Kinder. Elias beim Fußballspielen im Garten. Lina beim Lesen. „Such am Besten ein älteres. Eines der unteren Fotos. Gregor ist ja auch in den letzten Jahren gealtert.", bemerkte sie. Ich nickte und wischte weiter runter bis ich stockte. „Oho! Das druckst du mir aus.", grinste ich breit und beäugte das Bild meiner süßen Nina. Nina in aufreizender Wäsche. Sanft schmiegte sich der blaue Satin an ihren Körper. Der BH und der Slip die alles perfekt in Szene setzen. Nina auf dem Bett in einer schüchternen Pose. Sie machte solche Bilder normalerweise nicht doch gezwungen wirkte das sicher nicht! „Wow...", hauchte ich. „Was ist denn?", wollte sie wissen und kroch zu mir. „Elena!", sie hielt erschrocken das Display zu. „Für welchen Glückspilz hast du das Foto denn gemacht?", grinste ich. „Na für dich, Dummkopf...", lächelte sie und errötete. „Stimmt! Ist das... mein Schlafzimmer?" „Ja... das wollte ich dir schicken aber dann kam recht schnell die Polizei." „Mmh...", ich sah das Handy an und sah sie an. Dann das Bild. „Wage es ja nicht zu sagen, dass ich alt geworden bin!", bemerkte sie. „Oh nein... die Zeit hat dir nichts anhaben können. Und... hast du die noch? Die Unterwäsche? Also...", Nina lachte auf und stieß mich scherzhaft an. „Du wirst den Rest unseres Lebens Zeit haben mich zu betrachten.", lächelte sie und vergrub verschüchtert das Gesicht im Kissen. Unauffällig schickte ich mir das Bild über ihr Handy. Als mein Handy vibrierte sah Nina auf. „Hast du es dir gerade geschickt?", bemerkte sie. „Vielleicht. War doch eh für mich.", lächelte ich und suchte weiter bis ich ein Foto von Gregor fand auf dem er die kleine Lina auf den Schultern trug. „Genau! Das ist gut.", lächelte ich und schickte es mir, nachdem ich Lina aus dem Bild geschnitten hatte. Sicher würde ich einem Killer nicht die Kinder zeigen! „Ich und mein Anwalt fahren heute zu diesem Kerl. Er wohnt in Augsburg und ist krebskrank. Der kann nichts mehr tun.", erklärte ich. „Okay. Wann?" „Jetzt gleich. Muss bald los. Ich gehe noch schnell duschen und ziehe mich an." „Okay. Aber pass auf dich auf. Und schreib mir, wenn du fertig bist bei dem.", bat sie. Ich nickte. „Versprochen.", lächelte ich und ging um zu duschen.
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Sechs Jahre die ich nie zurückbekomme
RomansMein Name ist Elena Reichau. Ich saß jetzt sechs Jahre im Gefängnis. Mir wurde vorgeworfen Wirtschaftsspionage betrieben zu haben und als mich mein damaliger Chef erwischte, soll ich ihn erschossen haben. Lächerlich. Ich bin aufbrausend und kann wüt...