Während ich fuhr war Nina an meinen Arm geklammert. Sie sah immer wieder zwischen dem mit Sternen übersäten Nachthimmel und dem Ring hin und her. Mein Herz schlug wie wild. Ich war verlobt! Ich würde die wundervollste Frau der Welt heiraten! Und die Kinder waren einverstanden... das war mir wichtig. Sehr. Und Nina auch. Und Gregor könnte mich mal am Arsch lecken! Sobald die Scheidung durch wäre, würde ich Nina zu meiner Frau machen.
Zuhause ergriff meine Verlobte meine Hand und führte mich ins Haus. „Komm. Es ist so ein schöner Abend. Setzen wir uns etwas raus!", bat sie. Ich nickte. „Geh voraus. Ich komm gleich nach.", bemerkte ich und sie ging voraus. Draußen stand eine breite Liege die für uns beide locker Platz bot. Ich huschte zur Küche und holte zwei Champagnerflöten. Dann noch etwas Champagner, den ich extra für diesen Anlass besorgt hatte... hätte sie nein gesagt hätte ich auch noch eine Flasche Wodka gehabt. So nahm ich beides und machte mich auf den Weg zurück zu meiner Verlobten.
Nina lag bereits mit einem Bein angewinkelt auf der Liege und sah hinauf zum Sternhimmel. Wirklich atemberaubend der Himmel heute. Doch ich sah lieber Nina an. Langsam trat ich näher und sie sah auf. „Champagner? Noch mehr? Wie lange planst du das schon?", wollte sie wissen. „Also... geträumt habe ich wohl immer von der perfekten Frau. Aber ernst wurde es ernst als mich die Kinder drum baten.", erklärte ich und ließ den Korken knallen. Nina setzte sich auf und hielt die Gläser, während ich einfüllte. Sie reichte mir ein Glas und ich setzte mich zu ihr. Sofort legte sich Nina in meinen Arm. „Auf uns, Elena.", lächelte Nina und hob das Glas. „Auf uns. Und vor allem auf die zukünftige Nina Reichau.", lächelte ich und stieß mit ihr an. „Nina Reichau... Ich soll deinen Namen annehmen?", Nina sah mich skeptisch an. „Ich gestehe. Ich möchte nicht, dass du Gregors Namen behältst.", lächelte ich. „Mein Mädchenname? Preisfrage, Elena. Wie lautet der?", lächelte sie. „Mmh... Nina Berger. Elena Reichau und Nina Berger..." „Hundert Punkte, Elena. Aber... Reichau gefällt mir. Elena und Nina Reichau.", lächelte sie und kuschelte sich an mich. Ich grinste breit. Sie würde meinen Namen annehmen! „Ich liebe dich so sehr, Elena.", Nina kuschelte sich eng an mich und ich hielt sie glücklich an mich gedrückt. „Nina Reichau... das klingt himmlisch.", hauchte meine Liebste und ich könnte gar nicht glücklicher sein. „Ja... auf jeden Fall möchte ich deinen Namen. Nicht Gregors behalten und meinen Mädchen Namen auch nicht. Wenn ich dich heirate soll auch mein Nachname davon zeugen.", erklärte sie und gab mir einen Kuss. Ich nickte glücklich. „Du machst mich so glücklich Nina... auch dass du meinen Namen annimmst. Du bist mein. Und das sollen alle wissen." „Nur dein.", hauchte Nina und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Sanft schloss sie die Augen. Nina nahm eine Decke von der Seite und legte sie über uns. Leicht öffnete ich einen Knopf an meinem Hemd, damit es etwas lockerer saß. Gerade als ein tiefer Frieden uns zu umhüllen schien grollte der Himmel leicht. „Ein Gewitter kommt. Gehen wir rein.", bemerkte Nina und stand auf. Ich seufzte. „Der Himmel hat was gegen Frieden.", brummte ich. „Mmh... ein Zeichen. Bewegt euch!", Nina ergriff meine Hand und zog mich hinein. „Genug Ruhe. Ich will meine Verlobte.", raunte sie und küsste mich innig. Ich keuchte auf. Ich liebte Ninas Stimmungsumschwünge! Da sie niemals ins Negative so schnell um schwang. Immer vom guten ins Bessere! Nina drückte sich an mich und mich so gegen die Wand. Die Flasche und die Gläser draußen würden schon nicht im Regen verloren gehen. Ich hob meine Verlobte hoch und sie schlang ihre Beine um mich. Ihr Kleid war dazu entsprechend bis rauf zur Hüfte gerutscht. Sie zu halten wenn sie so war, war nicht einfach, da sie sich auf mir wand wie eine Schlange. Wie ich sie doch liebte. Wie hatte ich dieses Glück verdient? Wie hatte ich so lange ohne sie leben können? „Elena... komm schon. Ins Schlafzimmer.", raunte sie mir ins Ohr. Ich grinste und hielt sie fester, bevor ich mit ihr los rannte.
Sie in meinen Armen liegen zu haben war himmlisch. Mein rechter Arm hinter ihrem Kopf, meine Hand mit der ihren verschlungen. Der Ring glänzte an ihrem Finger. Unsere Kleider verstreut im Raum aber das interessierte mich gerade wenig. „Elena?" „Ja?" „Ich... ich kann dich alles fragen, nicht wahr?", wollte sie wissen. Ich nickte lächelnd. „Alles.", schwor ich. Sie leckte sich nervös über die Lippen. „Ich will keine Geheimnisse zwischen uns, okay?" „Okay. Wenn ich etwas dir nicht sagen kann, wem dann?", lächelte ich und strich mit meiner freien Hand durch ihr Haar. Doch ihr Blick lag bittend auf mir. Nun wurde ich doch besorgt... hatte sie mich in Sicherheit gewogen um mich nun mit irgendeiner Bitte und irgendeiner Frage zu überrumpeln? Was was sollte sie mich da groß fragen können. Sie wusste doch alles! „Ich kann dich alles fragen?" „Natürlich.", versicherte ich. Sie nickte. „Seitdem du wieder raus bist... früher haben deine Augen so geblitzt. Du warst immer so spielerisch. Hast jede Gelegenheit genutzt mir die Worte im Mund umzudrehen. Warst irgendwie... wacher. Jetzt bist du oft trübseliger. Ruhiger. Es ist nichts Schlimmes! Wirklich nicht. Ich kann nicht einmal sagen, dass ich es vermisse es ist nur... ich glaube der Knast hat dir was angetan, was dich dazu gemacht hat... also bitte, Elena...", sie sah mir tief in die Augen. „Erzähle mir von deinem schlimmsten Erlebnis im Gefängnis. Ich will wissen, was dir angetan wurde."
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Sechs Jahre die ich nie zurückbekomme
RomanceMein Name ist Elena Reichau. Ich saß jetzt sechs Jahre im Gefängnis. Mir wurde vorgeworfen Wirtschaftsspionage betrieben zu haben und als mich mein damaliger Chef erwischte, soll ich ihn erschossen haben. Lächerlich. Ich bin aufbrausend und kann wüt...