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Online Banking war wohl so eine Sache aber... da ich ja gerade erst wieder ins Leben zurückgefunden hatte, hatte ich keines! So ging ich ganz normal in die Bank. Mit zittrigen Händen holte ich meine Karte heraus, steckte sie rein und wartete bis das Menü geladen war. Sofort tippte ich auf Kontostand anzeigen und gab meinen PIN ein. Ich lauerte und kaum sah ich die Zahl stieß ich einen Freudeschrei aus. Sofort presste ich mir eine Hand auf den Mund. Ich war ja nicht allein... Die alte Dame, die neben mir am Automaten stand sah mich grinsend an. „Gehaltszahlung gekommen?", lächelte sie. Ich grinste verlegen. „So ähnlich...", gestand ich und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Ich zog mir gleich mal 150€ raus um vielleicht noch zu tanken und um einfach Bargeld in der Hand zu haben bevor ich wieder heim käme.

Ich setzte mich ins Auto und rief die mir vorgeschlagene Baufirma an. Der Preis war akzeptabel. Besser als erwartet. Zumindest war es nur ein Vorschlag... der Gutachter der Firma müsste noch alle Schäden ansehen aber der Preis war mir ehrlich gesagt scheiß egal. Sollte ruhig so hoch wie möglich sein um diesen Idioten von Verwalter anständig zu bestrafen. Der müsste das ja dann zahlen. Das Geld auf meinem Konto stand mir nun zur freien Verfügung. Und da ich hier ja hier an der richtigen Adresse war stieg ich wieder aus dem Auto und betrat die Bank, bevor ich mich der Pin-Wand widmete. Was gab es denn schönes... Da weder ich noch Nina rauchten und auch keine Haustiere hatten waren wir in der Hinsicht uneingeschränkt. Die meisten verlangten Nichtraucher. Ein paar wollten auch keine Tiere. Eine Wohnung lachte mich an. Leider etwas klein... Nur 80 Quadratmeter. Dazu nur ein Schlafzimmer. Mit einem Badezimmer kämen wir klar aber... nur drei Zimmer... Da war kein Platz für die Kinder! Mmh... vor Nina hätte ich als Single gerne eine solche Wohnung gehabt. Vor dem Tod meiner Eltern hatte ich wirklich eine widerwärtige Wohnung bewohnt... Eigentlich war die Wohnung in Ordnung gewesen. Nur war der Vormieter ein Kettenraucher gewesen und die ganze Bude hatte danach gestunken! Und Der Depp unter mir war extrem homophob gewesen! Er hatte immer durch den Türspion gestarrt. Gelauert, bis ich ungefähr eine halbe Stunde mit der Frau, die ich abgeschleppt hatte, in meiner Wohnung war und hatte dann Sturmgeklingelt! Da war oft die Stimmung im Arsch gewesen... irgendwann hatte ich es mir angewöhnt die Klingel einfach auszuschalten wenn ich eine Frau da hatte... Aber gut... eigentlich war die Wohnung echt schön... Aber wie gesagt zu klein für die Kinder... und sie sah sicher nur so gut aus wegen der modernen Einrichtung... Aber da! Bingo! Eine große Wohnung, stand bereits in der Überschrift- Sieben Zimmer. Vier Schlafzimmer... jeder könnte ein eigenes Schlafzimmer haben! Die Kinder zumindest und ich und Nina würde uns in das größte zurückziehen. Das letzte könnten wir irgendwie anders nutzen. Egal. Zwei Badezimmer... und über zwei Etagen in einem Zweifamilienhaus! Die Wohnung war frisch saniert. Allein in der oberen Etage waren drei Zimmer und ein Bad mit Badewanner und separaten Toilette. Sehr gut. Die Kinder hätten sogar eine Etage für sich allein! Aber der Preis gefiel mir noch nicht ganz... 700 Euro... aber gut. Das war ja alles verhandelbar. Ich tippte mir die Nummer ins Handy und ging vor die Tür bevor ich anrief. „Hans Maier, hallo?", hörte ich eine Stimme. „Guten Tag. Elena Reichau mein Name. Ich habe gerade Ihren Aushang gesehen. Ich wäre sehr an Ihrer Wohnung interessiert.", erklärte ich. „Ah! Freut mich! Wann?" „Moment, Moment! Zuallererst... ich stehe in einer etwas ungewöhnlichen Lage. Sie müssen wissen ich war... ich war lange weg und der Mann, der auf mein Haus aufpassen sollte hat es verfallen lassen. Nun wird es bald wieder aufgebaut werden allerdings dauert dies seine Zeit. Und bis es soweit ist bräuchte ich eine Wohnung." „Wie viele Personen würden denn einziehen? Und wie lange?" „Ich, eine Frau und zwei Kinder. Vier Personen. Zwei Erwachsene zwei Kinder. Und... ich bin mir nicht sicher. Über einen Zeitraum von einem halben Jahr bis zu einem Jahr.", erklärte ich. „Alles klar... Moment...", er notierte sich irgendwas. „Gut. Also wollen Sie die Wohnung besichtigen?" „Natürlich. Wann?" „Mmh... theoretisch jetzt sofort. Haben Sie die Adresse?" „Habe ich." „Gut. Sie können jederzeit vorbeikommen. Wie Sie sicher gesehen haben handelt es sich dabei um ein Zweifamilienhaus. Bestehend aus zwei großen Wohnungen. Die andere bewohne ich mit meiner Frau und unserem Sohn. Ich bin also da... kommen Sie einfach zur Wohnung und klingeln Sie bei Maier. Ich erwarte Sie, Frau Reichau." „Sehr gut. Ich werde wohl in... sagen wir zehn Minuten da sein.", erklärte ich und legte auf. „Bis gleich.", verabschiedete ich mich. „Bis gleich.", kam es von ihm und ich legte auf.

Sechs Jahre die ich nie zurückbekommeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt