Die Kinder waren unruhig und ließen sich erst beruhigen, als ich mit ihnen zum Einkaufen fuhr. Elias drängte auf ein dunkles Hemd und eine dunkle Jeans. Dass er mir nacheiferte war mir bewusst und machte mich glücklich. Lina fand ein orangenes Kleid in das sie sich verliebten. Bereitwillig zahlte ich meiner Familie alles und wir machten uns zuhause fertig. Oben war ein Badezimmer in dem die Kinder duschen konnten. Unten hatten wir ein Bad.
„Und sicher, dass das Kleid passt?", wollte Nina wissen und sah auf das weiße Kleid. „Es ist perfekt! Du siehst darin wunderschön aus!", ich trat hinter sie und zog sie an mich. „Und diese wunderschöne Frau gehört mir.", raunte ich in ihr Ohr und knabberte an ihrem Ohrläppchen. „Mmh... Elena wir sind in zwei Stunden zum Essen eingeladen!", hauchte sie. „Zeit genug. Oder nicht?", raunte ich und küsste ihren Hals. „Mmh... vielleicht...", hauchte Nina. „Siehst du? Ich will nur meine Liebste haben.", hauchte ich. „Wir haben keine Zeit...", Nina entzog sich meinem Griff und ich sah sie traurig an. Sie ergriff meine Hand und zog mich ins Badezimmer. „Dusch mit mir.", hauchte sie und ich grinste.
Nina zupfte noch den Kragen ihres Sohnes zu Recht als ich klingelte. Kurz darauf öffnete unser Vermieter uns auch schon die Tür. „Ah! Elena! Und Sie müssen Nina sein." „Das bin ich.", lächelte meine Liebste und reichte ihm die Hand. „Ich bin Hans. Und ihr müsst dann wohl Elias uns Lina sein.", lächelte der Mann und gab beiden die Hand. „Kommt rein! Kommt rein! Das Essen ist sofort fertig!", lächelte er und trat vor ins Haus. Das Haus war unserem sehr ähnlich aufgebaut. „Johanna! Unsere Gäste sind da!", rief Hans und eine junge Frau mit ebenso blondem Haar und blauen Augen wie ihr Mann trat zu uns. „Guten Tag. Johanna." „Elena." „Nina.", stellten wir uns vor und traten ins Esszimmer. Dort setzten wir uns und ein kleiner Junge trat ein. „Das ist David. Mein Sohn.", lächelte der stolze Vater als seine Frau auch schon das Essen brachte.
Es gab Steak mit Rosmarinkartoffeln. Sehr köstlich. Die Kinder spielten ein Brettspiel und so unterhielten wir uns mit dem Paar. Es war interessant, was der Arzt so erzählen konnte. „Und dann nahm ich die Mutter zur Seite und sagte ihr, wenn sie die Transfusion nicht SOFORT erlaubt schalte ich das Jugendamt ein!", erzählte er. „Dann hat sie mich erst mal mit großen Augen angesehen und was von Glaubensfreiheit gefaselt. Ich sagte ihr, ich würde ihr Kind nicht sterben lassen und dass das nichts mehr mit Glauben zu tun hatte! Zumal das Kind um die Spende bettelte! Dann erst erteilte sie uns endlich die Erlaubnis!", lächelte er. „Ich bin ja sehr für Religionsfreiheit, aber wenn die Kinder deshalb sterben müssen... wenn doch das Kind nicht mal selbst davon überzeugt ist!", bemerkte ich und trank mein Bier leer. „Noch ein Apparativ?", lächelte der Hausherr. „Sehr gerne.", lächelte ich und er ging in die Küche. Kurz darauf kam er auch schon wieder mit zwei Flaschen zurück. Eine eckige Flasche mit einem rötlichen Likör und einer dicken runden Flasche mit einer gelben, klaren Flüssigkeit. Whiskey oder Scotch, wenn ich richtig sah. „So. Ich war vor Kurzem auf einer Feier, dem vierzigsten eines Kollegen und der servierte mir einen Whiskey und ein Likör.", er stellte beides hin. „Der Whiskey ist ein Stonewood. Lasst euch vom Namen nicht täuschen er ist genau daher, woher der Name sagt. Aus dem Steinwald.", lächelte er. Ich grinste. „Gut getarnt.", bemerkte ich und zog die Flasche zu mir um das rötliche Siegel in Augenschein zu nehmen. „Smokey Monk Bavarian Single Malt Whiskey. Klingt interessant." „Serviert hat er mir tatsächlich den Woaz, der fünf Jahre alt wäre. Der hier ist nur drei. Allerdings kostet der Woaz doppelt so viel also... Ich dachte mir etwas Anders vom gleichen Hersteller ist auch nicht schlecht.", bemerkte er. „Warst du im Laden oder Online?" „Im Laden. Eine bekannte Arbeitet dort im Rehaklinikum und ich dachte mir, ich schau mal vorbei.", lächelte er. „Darf ich?", lächelte er und deutete auf die Gläser. Ein paar Likörgläser und ein paar Whiskey Gläser. Ich nahm mir ein Whiskeyglas um den Steinwälder zu kosten während Nina natürlich ein Likörglas nahm ebenso wie die Hausherrin. Ihr Mann füllte mir ein, dann Nina und seiner Frau bevor er auch sich selbst mit Whiskey versorgte. Vorsichtig schnupperte ich daran. „Rauchig.", bemerkte ich. „Du hast eine gute Nase. Trinkst du gerne?" „Das klingt nach Alkoholiker. Ich trinke gerne ein Feierabendbier, aber das ist sehr selten, wenn Nina und die Kinder bei mir sind. Vor den Kindern trinke ich sehr selten. Allerdings habe ich in meinem alten Beruf viele männliche Freunde gehabt mit denen ich abends mal in eine Bar ging. Oft auch zum Tasting und da hab ich eine Vorliebe zu Whiskey und Scotch entwickelt.", lächelte ich. „Interessant. Dann auf euer Wohl!", lächelte der Hausherr und ich trank einen kleinen Schluck. Bei Whiskeys war ich vorsichtig. Sie konnten köstlich sein mit einem Aroma von Orange oder Eiche. Sie konnten aber auch das Aroma von verbranntem Gummi haben. Hier konnte es die Temperatur sein oder auch mein langes Fernbleiben von Whiskey. Zumindest war dieser hier nichts für mich. Aber für den Abend nicht schlecht. Desweiteren klebte er am Glas wie Öl, was von guter Qualität zeugte, soviel ich wusste. „Mmh! Elena! Probier mal!", lächelte Nina und gab mir ihr Glas. Ich schnupperte vorsichtig am Weihnachtslikör, war es nicht noch zu früh dafür? Deutlich roch ich den schweren Geruch von Orange und weihnachtliche Gewürze. Und wie erwartet schmeckte der erste Schluck sehr zuckrig. Es erinnerte mich an die Bonbons, die ich mit 15 immer bei einem Händler auf dem Weg zum Busbahnhof kaufen konnte. Die Glühwein-Bonbons. „Gut.", bemerkte ich und unsere Gastgeber waren zufrieden.
Als die Kinder sich im Haus umsahen sprachen wir noch über die Arbeit der Frau, die sie bald wieder aufnehmen würde nachdem ihr Sohn wohl nun langsam alt genug war um nach der Schule eine Stunde allein zu sein. „Elena... warum waren heute Morgen eigentlich zwei Polizisten bei euch?", wollte Hans wissen und ich stockte. „Das war meine Schuld. Oder viel eher die meines noch Ehemannes. Er hat mich für vermisst gemeldet obwohl er genau weiß, warum ich von diesem Schwein weg bin.", antwortete Nina an meiner Stelle. „Ah! Weiß er wo ihr..." „Nein! Und wenn er hier vor der Tür stehen sollte jag ich ihn persönlich weg!", erklärte ich. Hans runzelte die Stirn. „Elena... ich wollte dich schon den ganzen Abend auf etwas ansprechen... Aber nicht vor den Kindern. Du sagtest du warst einige Zeit weg und ich hab etwas gegoogelt...", gestand er. Ich seufzte. „Also weißt du, wo ich war?", bemerkte ich. „Ja. Ich weiß, dass du eine vorbestrafte Totschlägerin bist.", erklärte er. Ich seufzte. Ach ja... heutzutage konnte man ja alles und jeden googeln. „Eine zu Unrecht verurteilte Mörderin. Niemals hätte ich meinen Chef ermordet! Er hat mir diesen Job praktisch geschenkt und mir gestattet mich so schnell hochzuarbeiten! Beweise wurden gefälscht, Zeugen erpresst und am Ende hab ich sechs Jahre abgesessen. Aber nun bin ich frei.", erzählte ich. Hans nickte. „Wir wollen keine Probleme." „Ich auch nicht. Jedes kleine Problem kann mich zurück dahin bringen und nie wieder will ich ins Gefängnis zurück.", bemerkte ich. Er nickte erneut. „Gut. Dann bin ich beruhigt.", lächelte Hans und trank noch einen Schluck.
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Sechs Jahre die ich nie zurückbekomme
RomanceMein Name ist Elena Reichau. Ich saß jetzt sechs Jahre im Gefängnis. Mir wurde vorgeworfen Wirtschaftsspionage betrieben zu haben und als mich mein damaliger Chef erwischte, soll ich ihn erschossen haben. Lächerlich. Ich bin aufbrausend und kann wüt...