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„Und das ist auch sicher?", wollte ich wissen. „Absolut.", versprach mein Anwalt und klingelte. „Ja?", kam es durch die Sprechanlage. „Guten Tag, Herr Nowak. Hier ist Daniel Reber und Elena Reichau. Wir hatten telefoniert." „Ja. Nehmen Sie den Aufzug. Dritter Stock die Wohnung rechts.", hörten wir und dann das Surren als die Tür aufging. „Und wie wird das?", wollte ich wissen. „Er ist sehr, sehr freundlich. Lass dich nicht von seinem Beruf abschrecken.". grinste er und trat ein.

„Kommt rein.", brummte ein Mann als wir oben ankamen. Wir folgten ihm in seine Wohnung und er in seinem Rollstuhl voran. In einem Wohnzimmer drehte er sich um. „Verzeihen Sie, dass ich nicht aufstehe. Gabriel Nowak mein Name.", erklärte der Mann und streckte seine Hand aus. Er trug schulterlanges, blondes Haar welches allerdings schon leicht graue Akzente aufwies. Seine Augen... waren eisblau. Mein Anwalt reichte ihm die Hand. „Daniel Reber mein Name.", stellte er sich vor und der Auftragsmörder reichte mir die Hand. Seine Hand war eiskalt doch das lag wohl an der Krankheit. „Reichau Elena.", stellte ich mich vor. „Der Name... kommt mir bekannt vor.", bemerkte er und deutete uns an uns auf das Sofa zu setzen. Unsicher setzte ich mich und mein Anwalt neben mich. Nowak rollte zum Tisch und füllte uns aus einer Thermoskanne Tee ein. „Kamille. Ist gesund.", brummte er und schob die Tassen zu uns. „Danke.", lächelte ich auch wenn mir der Mann mehr als suspekt war. „Also... Ihr Problem war?", lächelte er und nippte an dem Tee. Das war ein Auftragskiller... Dieser Mann vor mir hatte unzählige Menschen ermordet... für Geld! „Sagt Ihnen der Name Gregor Bauer etwas?" „Mmh... weiß ich nicht. Es ist nämlich so, die meisten nennen falsche Namen. Haben Sie ein Foto?", wollte er wissen. „Ja!", bestätigte ich und zog mein Handy, bevor ich es ihm zeigte. „Ach Gott... ja... an den Deppen erinnere ich mich... ehrlich. Moment wie sagte er heißt er?", er rollte rüber zu einem Schrank. „R... Reichenau! Elian Reichenau. So nannte er sich." „Elian Reichenau? Ernsthaft?" „Ja... hier haben wir es. Die Originale hat die Polizei aber die Kopien hab ich noch. Es kommen viele hier her. Das schlimmste war bisher ein 18-jähriges Mädchen und fragte mich ob der Autounfall ihres Vaters wirklich ein Unfall war... vor 7 Jahren. Das war übel... erklären Sie mal einem Kind, dass Sie für läppische 25.000 Euro die Bremsschläuche ihres Vaters durchgeschnitten haben. Nun gut. Hier wäre es.", erklärte er und fand endlich die Akte, bevor er mit dieser auf dem Schoß zu uns zurück kam. „Also bitte... Ihre Geschichte?", lächelte er freundlich und ich sah meinen Anwalt an, der mich auffordernd ansah. „Also... vor einigen Jahren..."

„Nun leben wir wieder zusammen und die Scheidung ist eingereicht. Aber..." „Die reine Weste. Ich weiß, ich weiß. Ha! Na das hab ich ihm von Anfang an gesagt! Ich sagte ihm: Das wird so nichts! Ich könnte der Affäre auch direkt eine Kugel in den Kopf verpassen... nichts für ungut... aber das Mädchen haut ab! Das habe ich ihm schon damals gesagt... man muss eine Frau gut behandeln, damit sie da bleibt!", erklärte er. „Er meinte nur es ginge mich einen Dreck an und ich könne ihn mal am Ar... Verzeihung. Zu wörtlich. Das machen die verdammten Schmerzen. Tut weh.", erklärte er. „Verständlich. Ist in Ordnung... aber danke erst mal... dass Sie mich nicht abgeschossen haben..." „Ach, gratis töte ich nicht. Und allgemein töte ich seit drei Jahren nicht mehr. Ich habe viel Böses getan... Aber letzten Endes habe ich jetzt eine Pflicht Informationen raus zugeben. Also gut... Das Bild stimmt auf jeden Fall. Der Kerl hat mit mir lange streiten müssen. Ich sagte ihm sogar noch, wenn ich die Affäre töte kostet ihn das weniger! Aber er wollte dich unbedingt leiden sehen. Er meinte, wenn du stirbst weiß seine Frau genau was los war. Also... es war damals wie üblich. Er schrieb mich über das Darkweb an und fragte Details ab. Wir trafen uns dann und besprachen alles weitere. Am Ende zahlte er mir 50.000 Euro und ich brach in diese Firma ein. Ich sollte alle vorhandenen Daten auf dem Laptop auf einen USB-Stick ziehen und den einstecken. Der Kerl meinte er würde den Chef warnen. Wie erwartet kam der dann und ich erschlug ihn mit einer Messingfigur. Danach hinterließ ich ein paar Haare, die er mir gegeben hatte... Ihre?" „Meine...", knurrte ich. „Meine verdammten Haare...", knurrte ich. „Oh... das tut mir leid... Sie haben die sechs Jahre zwar abgesessen aber... kann Ihnen das noch helfen?" „Sehr! Würden Sie aussagen?" „Natürlich sage ich aus! Sonst weiß ich nicht wie ich im Jenseits meine Seele retten soll.", lächelte er und mein Anwalt grinste breit. „Aber die Polizei hat ja bereits die Akten. Ich muss eigentlich ja nur noch sagen, dass das der ist, oder?" „Genau!", lächelte mein Anwalt. „Und das würden Sie?" „Das werde ich tun. Gleich morgen früh.", lächelte er. „Sehr gut! Danke!", lächelte ich und stand auf, bevor ich ihm die Hand schüttelte. „Gar kein Problem. Ich bin im Übrigen sehr froh, dass ich Sie nicht erschossen habe. Sie scheinen eine freundliche Person zu sein und kümmern sich hoffentlich gut um die Frau und die Kinder." „Das tue ich und... danke, dass Sie mich nicht erschossen haben...", gestand ich. „Gar kein Problem.", lächelte er. „Dann sagen Sie das der Polizei und... unsere Probleme sind gelöst. Vielen Dank.", lächelte unser Anwalt. „Ach das ist eine Ehrensache. Nun muss ich Sie leider hinauswerfen, ich habe noch ein paar andere Opfer die die Wahrheit erfahren wollen.", erklärte er und führte uns zur Tür. „Eine gute Heimreise.", lächelte Herr Nowak und wir gingen. „Er war sehr freundlich...", bemerkte ich. „Hast du nicht erwartet?", grinste mein Anwalt. „Nein... ich weiß auch nicht... ich hatte mir einen Auftragskiller anders vorgestellt...", bemerkte ich. „Verständlich. Nun fahren wir zurück. Nina wird dich vermissen.", erklärte er und wir verließen das Haus.

Sechs Jahre die ich nie zurückbekommeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt